Der „Literarische Adventskalender“ (18)

Autor Stefan Böhm und Eurojournalist(e) präsentieren: „Straßburger Glaubensbekenntnis - Kommissar Sturnis dritter Fall“. Heute: Kapitel 18 – „Ermittlungen“

Schön ist es im Münster zu Strasbourg, aber das, was sich darum herum abspielt, ist haarsträubend... Foto: Stefan Böhm / CC-BY-SA 4.0int

Kapitel 18 – Ermittlungen

   „Habt ihr die Wohnung des Opfers durchsucht, François?“

Es wäre ihm lieber gewesen, wenn Bernard Isinger das übernommen hätte, er war viel zuverlässiger als sein Stellvertreter Straumann. Er konnte François Straumann jedoch nicht nur mit Handlangerdiensten beauftragen, das wäre seinem Rang nicht gerecht geworden. Eigentlich wäre es höchste Zeit für ein grundsätzliches Mitarbeitergespräch mit seinem Stellvertreter, nach der Aktion gestern Morgen auf der Île Coléo. So durfte das nicht weitergehen. Er würde den Chef geben müssen gegenüber seinem deutlich älteren Inspektor. Das lag ihm nicht. Straumann ließ sich gehen, machte, was er wollte. Ob er wohl private Probleme hatte? Wäre es nicht seine Aufgabe als Vorgesetzter, da mal nachzuhaken? Schon länger vermutete er, dass Straumann ein Alkoholproblem hatte, das er bisher gut zu kaschieren verstanden hatte. Schließlich gab es im Elsass eine hohe Toleranzschwelle für Freunde von Riesling, Muscat und Gewürztraminer. Straumanns Alkoholkonsum schien ihm jedoch so langsam aus dem Ruder zu laufen, er drohte, die Kontrolle darüber zu verlieren. Sturni würde ihn bei Gelegenheit mal zur neuen Betriebspsychologin schicken. Das war überhaupt die Idee! Die war doch jetzt für solche Fälle zuständig. Weshalb war er nicht gleich darauf gekommen? Warum sollte er sich mit den privaten Problemen seiner Mitarbeiter rumschlagen, wenn es seit Neuestem Fachpersonal dafür gab. Bei seiner Sekretärin Margaux war das natürlich etwas anderes, sie war seine Frau, demnächst … Damit musste er selbst fertig werden.

Margaux würde ihm etwas husten, wenn er sie zur Betriebspsychologin schicken würde. Eigentlich könnten sie ja mal gemeinsam dorthin gehen, Paartherapie und so … Schon wieder ertappte Sturni sich dabei, wie er abschweifte, den Faden verlor.

Straumann musste endlich wieder funktionieren. Sein Team war zu klein, er benötigte jeden Mann, konnte sich keine weiteren Ausfälle erlauben. Selbst für Margaux` Mutterschutz hatte er keinen Ersatz bekommen. Sie war mit Abstand die Beste in seinem Team. Mais bon, den Ausfall hatte er selbst zu verantworten …

„Ist erledigt, mon commissaire!“

Immerhin …

„Irgendwelche Hinweise, die für unsere Ermittlungen relevant sind?“

„Nein, nichts Weltbewegendes. Ihre Wohnung war fast leer. Ihr ganzes Hab und Gut hatte sie in zwei pinkfarbenen Köfferchen verstaut. Sie war wohl gerade erst am Einziehen.“

Wie erwartet, erzählte Straumann ihm keine Neuigkeiten.

„Habt ihr ein portable, ein Tablet oder einen Laptop in ihrer Wohnung gefunden?“

Am Tatort hatte man kein Handy gefunden. Sturni vermutete, dass es ihr vom Mörder oder der Mörderin abgenommen worden war. Oriane ging nie ohne ihr Mobiltelefon aus dem Haus, das wusste er.

„Volltreffer!“

Sein erster Inspektor war also doch noch begeisterungsfähig, nicht nur für edle elsässische Tröpfchen.

„Wir konnten ein Laptop in ihrer Wohnung sicherstellen. Ich habe es gleich in die Abteilung von Auguste Romain zu den IT-Experten bringen lassen, damit er die auf dem Rechner abgelegten Dateien sicherstellen und sichten kann.“

„Das hast du gut gemacht, François! Ich melde mich direkt bei ihm, wegen der Auswertung. Bon courage!“

Die Mitarbeiter regelmäßig bestärken und ihnen Erfolgserlebnisse vermitteln, hatte man ihm auf dem letzten Führungsseminar beigebracht. Das dürfte inzwischen auch an die zehn Jahre her sein. Er sollte sich mal wieder für so einen Kurs anmelden, vielleicht bei der neuen Psychologin. Bei François Straumann war das jedenfalls gar nicht so einfach, mit dem Vermitteln von Erfolgserlebnissen …

Sturni legte auf. Er hatte erfahren, was er wissen musste. Dass Orianes Wohnung nicht viel hergeben würde, wusste er vorher, er hatte sie gestern selbst in Augenschein genommen. Wichtig war für ihn, ob sie einen Computer in ihrer Wohnung hinterlassen hatte.

Mit etwas Glück hatte sie den Rechner vor ihrem unfreiwilligen Ableben noch genutzt, E-Mails geschrieben, Fotos abgelegt, an ihren Forschungen gearbeitet, irgendetwas, was ihnen weiterhelfen konnte. Er sandte seinem Kollegen Romain eine Nachricht, dass er im Laufe des Tages bei ihm vorbeischauen werde, und bat ihn um umgehende Überprüfung von Orianes Rechner. Dabei schmierte er ihm mächtig Honig ums Maul, wusste er doch um dessen Eitelkeit.

***

Als Nächstes wählte er die Nummer von Pfarrer Sipp und fragte ihn, ob er vorbeikommen könne. Dabei erwähnte er noch nichts vom Mord an Oriane Jacquesson. Sipp sollte davon ausgehen, dass es sich bei seinen Fragen immer noch um die Sachbeschädigung an der Jesusfigur im Münster handele.

Freudig sagte Sipp ihm seine Unterstützung zu. Er befinde sich im Moment ohnehin im Münster, Sturni könne jederzeit gerne vorbeikommen. Das traf sich bestens. Er war nur einen kurzen Spaziergang vom Münster entfernt. Das liebte er so an Straßburg, die Wege waren kurz. Er konnte eigentlich alle Strecken zu Fuß zurücklegen, oder zumindest mit seinem neuen E-Scooter, seiner trotinette electronic, die ihm Margaux zu seinem Geburtstag geschenkt hatte. Sturni war begeistert von dieser modernen Methode der Fortbewegung, die wie geschaffen war für die flache Straßburger Innenstadt. Nur mit den vielen Kopfsteinpflastern tat er sich noch etwas schwer. Aber dafür würde er auch noch eine Lösung finden.

Direktor Bouget hatte er vorgeschlagen, ein paar von den modernen Rollern als Dienstfahrzeuge anzuschaffen, aber Bouget hatte nur überheblich abgewunken. Natürlich konnte er eine innovative Idee seines ranghöchsten Mordermittlers nicht für gut befinden. Das wäre ja ein Eingeständnis gewesen, dass es sich bei Sturni vielleicht doch nicht nur um einen tumben Elsässer Toren handelte. Bestimmt würde Bouget den Vorschlag irgendwann aufgreifen und als seinen eigenen verkaufen. Selbst die Polizeidirektion machte inzwischen einen auf Nachhaltigkeit, da passten die E-Scooter gut ins Bild.

Sei’s wie es sei, dachte er und bog mit seinem privaten Roller, vorbei am altehrwürdigen Maison Kammerzell aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, auf den Münsterplatz ein, umschiffte gekonnt eine Gruppe chinesischer Touristen und parkte sein neues Gefährt direkt vor dem riesigen Portal des Münsters. Dabei warf er einen kurzen Blick auf die dem Münster gegenüberliegende Häuserreihe, dachte an den sonntäglichen Anblick, als Oriane sich weit aus dem Fenster ihrer Wohnung lehnte und ihm zuwinkte, mit ihrer fotografierenden Fangemeinde zu ihren Füßen. Nun war sie tot. Eine ohnehin todgeweihte, die vor zwei Tagen noch aussah wie das blühende Leben. Jäh aus dem Leben gerissen, von dem sie noch jeden Atemzug in vollen Zügen genießen wollte.

Sipp erwartete ihn schon am Eingang des Münsters. Das war nett von ihm. Vom Generalvikar hätte er bestimmt nicht so viel Entgegenkommen erwarten können, vom verschroben wirkenden Küster ganz zu schweigen.

Der junge Mann war ihm sympathisch, auch wenn er nicht verstehen konnte, wie man sich in so jungen Jahren dem Zölibat unterwerfen konnte. In Sturnis Augen machte ihn allein diese Tatsache verdächtig. Hatten katholische Priester denn keinen Sexualtrieb? Für ihn wäre das undenkbar gewesen. Er liebte das schöne Geschlecht, hätte niemals auf Intimitäten mit ihm verzichten wollen.

Mit Margaux hatte er sich kürzlich in seinem Lieblingskino, dem Cinéma Odysée in der Innenstadt, einen neuen Film angeschaut, bei dem es um Missbrauch von Minderjährigen in der katholischen Kirche ging. Der Film hatte in Frankreich große Wellen geschlagen und eine längst überfällige gesellschaftliche Debatte zu der Thematik ausgelöst. Bei Margaux und ihm hatte er einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Noch lange hatten sie darüber diskutiert, auch im Hinblick auf die Frage, ob sie ihr gemeinsames Kind würden taufen lassen, oder besser nicht. Noch immer waren sie uneins in der Frage.

Wie konnte die katholische Kirche ihren Priestern einerseits sexuelle Enthaltsamkeit auferlegen, dann aber beim Thema Missbrauch von Minderjährigen in ihren eigenen Reihen dermaßen mauern, Täter decken, nur halbherzig und unter Druck ermitteln. Fehlte diesen Menschen jegliches Unrechtsbewusstsein? War ihnen überhaupt bewusst, was damit bei den Betroffenen angerichtet wurde?

„Kommen Sie, Kommissar Sturni. Sie möchten bestimmt den Tatort noch einmal inspizieren.“

Alphonse Sipp riss ihn aus seinen düsteren Gedanken. Der junge Mann machte einen fröhlichen, ausgeglichenen und in sich ruhenden Eindruck auf ihn. Sturni stellte fest, dass er ausgesprochen attraktiv war, selbst in seiner Priesterkleidung. Bestimmt würde er bestens ankommen, beim weiblichen oder auch beim männlichen Geschlecht, wenn er es darauf anlegte. Konnte man wirklich erfüllt sein, allein von der Liebe Gottes … ohne Sex?

„Pardon?“

Richtig, der „Tatort“ im Münster, den hatte er ja schon ganz vergessen. Auch von Tignel und Küchler hatte er nichts mehr gehört. Sie schienen die Angelegenheit auch nicht so wichtig zu nehmen. Sturni ließ seine trotinette direkt vor dem Münster stehen und sie betraten das monumentale Bauwerk.

Die Kanzel war immer noch weiträumig abgesperrt. Zwei Restauratoren waren im gesperrten Bereich emsig bei der Arbeit, auf das die restaurierte Figur schon bald wieder an der Kanzel angebracht werden könne.

„Womit kann ich Ihnen dienen, Monsieur le commissaire? Wie Sie sehen, setzen wir alle Hebel in Bewegung, die Kanzel schon in Kürze wieder in altem Glanz erstrahlen zu lassen.“

Sturni überlegte kurz, ob er ihn mit dem Mord an Oriane konfrontieren sollte, entschied sich dann aber dagegen. Die benötigten Informationen würde er auch so von ihm erhalten. Er hielt ihn, obwohl Geistlicher, nicht für verdächtig. Warum also die Katze zum aktuellen Zeitpunkt aus dem Sack lassen? Auch das hatte er im Laufe der Jahre gelernt, Herrschaftswissen niemals preiszugeben, wenn es nicht vonnöten war.

„Ja, also …, das ist wirklich toll. Den Fall habe ich offiziell an zwei Kollegen abgegeben, die sich bestimmt bald bei Ihnen melden werden, falls noch nicht geschehen.“

„Ah, wie schade. Bisher hat sich noch keiner Ihrer Kollegen bei mir gemeldet. Aber ich stehe natürlich auch Ihnen gerne zur Verfügung. Es ist in unserem Interesse, den Täter so bald wie möglich dingfest zu machen. Er sollte nicht nur die Strafe Gottes, sondern auch die weltliche Gerichtsbarkeit fürchten.“

„Naturellement … Gerne würde ich die Kanzel noch einmal in Augenschein nehmen. Allerdings habe ich auch noch eine andere Frage, die nicht direkt mit diesem Fall zusammenhängt.“

„Aber bitte, schießen Sie los!“

Der umgangssprachliche Ton des Pfarrers überraschte ihn. Kein Vergleich zum ehrwürdigen Generalvikar und zum wortkargen Küster. Sipp konnte mit seiner Art bestimmt auch junge Menschen für die Kirche begeistern.

„Sie lesen doch hier die Messe, richtig?“

„Das ist korrekt. Ich bin der Pfarrer des Münsters.“

Sipp musste bei der Frage erheitert schmunzeln.

„Dann halten Sie auch die Kommunion ab und verteilen Hostien an die Kirchenbesucher?“

Sipps Schmunzeln wurde noch breiter.

„So würde ich das nicht formulieren, aber selbstverständlich ist die Kommunion und die Teilhabe am Leib Christi durch die gläubigen Messebesucher Teil des Gottesdienstes.“

Sturni überlegte, wie er weitermachen sollte, ohne auf den Mord zu sprechen zu kommen.

„Ich habe vor Kurzem gelesen, dass Hostien nur aus Wasser und frischem Weizenmehl bestehen. Stimmt das?“

Sipp schien beeindruckt. Vielleicht war bei seinem Gegenüber ja doch noch nicht Hopfen und Malz verloren, in religiösen Dingen …

„Da haben Sie völlig recht. Das Kirchenrecht schreibt es so vor. Unsere Hostien werden beispielsweise in einem Nonnenkloster in der Nähe von Obernai, etwa eine halbe Autostunde von Straßburg entfernt, hergestellt.“

Sturni horchte auf. In einem Nonnenkloster? Unter Orianes Fingernägeln befanden sich Stoffreste, von denen Josmeyer und Arbogast vermuteten, dass sie vom Ordenskleid einer Nonne stammten. Darauf Spuren von Hostien. Dieses Nonnenkloster musste er unbedingt genauer unter die Lupe nehmen.

„Aber deshalb sind sie doch bestimmt nicht hier, sondern wegen unseres beschädigten Herrn Jesu, richtig?“

Sipp riss ihn aus seinen Gedanken.

„Ähm, natürlich, die Frage war rein interessehalber. Dennoch würde ich mir das Kloster gerne mal anschauen. Ich habe noch nie davon gehört.“

Sturni ließ sich Name und Telefonnummer der Priorin, die Chefin des Klosters, geben. Sipp erklärte sich gerne dazu bereit, einen Termin mit der Leiterin des Klosters zu vereinbaren, er kenne sie persönlich gut. Sturni nahm dankend an. Er hatte erfahren, was er wissen wollte, mehr noch, er hatte eine erste konkrete Spur. Sollte Oriane tatsächlich von einer Nonne ermordet worden sein? Und wenn ja, warum?

Anstandshalber stellte Sturni noch ein paar Fragen zur Restauration der Jesusfigur und zur Wiederherstellung der berühmten Kanzel. Er wollte Sipp in dem Glauben lassen, dass dies der eigentliche Grund seines Besuchs sei. Es schien zu funktionieren, zumindest gab Sipp ihm bereitwillig und mit einer gewissen Begeisterung Auskunft. Wie Wattwiller war auch Sipp mit Haut und Haaren diesem wundervollen Bauwerk verfallen. Auch Sturni mochte das Münster, auf die Liebe zu Caroline, seiner Ex-Frau, oder Margaux hätte er deshalb aber niemals verzichten wollen. Jegliche Form von religiösem Eifer war ihm suspekt.

***

   „Putain, wo ist meine trotinette?“

Als er wieder vor das Münster trat, erwartete ihn eine böse Überraschung.

Sipp, der ihn nach draußen begleitet hatte, räusperte sich kurz ob Sturnis unflätiger Ausdrucksweise, lächelte dann aber gleich wieder. Der Mann war nicht aus der Fassung zu bringen.

„Pardon, Hochwürden. Das ist mir so rausgerutscht.“

„Dieu pardonne – Gott verzeiht“, grinste Sipp „und bestraft kleine Sünden sofort.“

Sturni war stinksauer. Sipp hatte gut lachen. Er hatte ja keine Frau – allenfalls eine Haushälterin – daheim, die ihm die Hölle heiß machte, wenn er ohne trotinette nach Hause kam … Das kostbare Geburtstagsgeschenk, geklaut nach wenigen Wochen … Das würde Ärger geben.

Sein Handy klingelte. Apropos … Es war Margaux. Kein guter Zeitpunkt. Er drückte sie weg.

Kurz darauf eine Nachricht per WhatsApp:

„Sitze mit meinen Eltern in der Corde à Linge … Du hast doch hoffentlich nicht den Termin mit meinen Eltern zum Kennenlernen vor der Hochzeit vergessen? Bist du wahnsinnig? Willst du es dir mit meinem Vater auf alle Zeiten verscherzen? Wo zum Teufel steckst du? Ich brauche dich hier!“

Zum Teufel? Es lief nicht gut für Kommissar Sturni, überhaupt nicht gut … Die Schwiegereltern … jetzt? Nein, das ging nicht, auf keinen Fall. Dafür würde Margaux ja wohl Verständnis haben, er steckte mitten in einer Mordermittlung. Plötzlich wurde ihm schwindelig und er musste sich an einer der Steinfiguren des Westportals festhalten, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Wo war er noch mal stehen geblieben? Richtig, seine trotinette! Die Schwiegereltern hatte er schon wieder vergessen …

Das durfte ja wohl nicht wahr sein. Man hatte seinen nagelneuen E-Scooter direkt vor dem Münster weggeklaut. Es gab einfach keinen Anstand mehr in dieser Welt. Natürlich war es leichtsinnig gewesen, den kleinen Roller, den man einfach zusammenfalten und unterm Arm mitnehmen konnte, unabgeschlossen vor dem Münster stehen zu lassen. Jetzt hatte er die Quittung dafür bekommen.

Wutentbrannt rief er bei Küchler an und meldete ihm den Diebstahl. Der musste nur schallend lachen, als er erfuhr, was Sturni widerfahren war.

„Du machst uns ja nur Scherereien. Zuerst knallst du uns deinen beschädigten Jesus auf den Schreibtisch und jetzt bekommen wir es auch noch mit einer geklauten trotinette zu tun. Ich würde in beiden Fällen auf force majeure – höhere Gewalt – oder noch besser ‚göttliche Gewalt‘ plädieren …“

„Euch wird das Lachen noch vergehen! Das fällt beides in eure Zuständigkeit! Ich will einen Großeinsatz, sofort! Der Täter kann noch nicht weit sein.“

„Wegen Jesus oder deinem E-Scooter? Der Sachbeschädigung im Münster gehen wir natürlich nach, deinen Scooter kannst du dir aber abschminken. Solche Lappalien nehmen wir immer nur auf, verfolgen sie dann aber nicht. Nicht weitersagen, Sturni! Dafür fehlt es uns einfach an Personal, pardon. Übrigens, dein Roller stand vor dem Münster im Parkverbot und war vermutlich nicht abgeschlossen. Keine Versicherung der Welt wird dir da irgendetwas erstatten.“

Frustriert legte Sturni auf. Dabei hatte er das fesche Gerät so lieb gewonnen. Was soll’s, dachte er dann. Zum Glück stand seine Hochzeit unmittelbar bevor. Er würde sich einfach einen neuen Roller auf seine Wunschliste an Hochzeitsgeschenken setzen. Er war nun einmal eine Frohnatur und ließ sich von so einem allenfalls ärgerlichen Zwischenfall nicht runterziehen. Sturni dankte Pfarrer Sipp für dessen Unterstützung und trottete zu Fuß zurück ins Präsidium..

Fortsetzung folgt…

Stefan Böhm

Straßburger Glaubensbekenntnis
Kommissar Sturnis dritter Fall

Originalausgabe
1. Auflage
© 2020 Stefan Böhm
Taschenbuch-ISBN: 978-3-969-66410-0
Umschlagsgestaltung und Satz:
Sarah Schemske (www.buecherschmiede.net)
Lektorat: Martin Villinger
Korrektorat: Bücherschmiede (www.buecherschmiede.net)
Bestellung und Vertrieb: Nova MD GmbH, Vachendorf
Druck und Bindung:
Sowa Sp. z o.o.
ul. Raszyńska 13
05-500 Piaseczno
Polen

Alle Rechte vorbehalten. Alle Figuren und deren Biografien sind erfunden, Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen wären zufällig und nicht beabsichtigt.

Straßburger Glaubensbekenntnis“ erscheint demnächst als Taschenbuch und ist bereits jetzt als E-Book erhältlich!

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