Der Straßburger Weihnachtsmarkt – die Bilanz

Frankreich scheint sich vom Schock der Attentate zu erholen – die Bilanz des Weihnachtsmarkts 2017 fällt positiv aus. Auch, wenn das verfügbare Zahlenmaterial etwas dünn ist.

Der Weihnachtsmarkt in der Europahauptstadt ist ein Indikator, dass es wieder aufwärts geht... Foto: Loïc LLH / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0

(KL) – Seit den Anschlägen von Paris im November 2015 ist nichts mehr so, wie es vorher war. Schwer bewaffnete Soldaten gehören inzwischen zum Alltagsbild in den französischen Städten, die Kontrollen an Flughäfen und in Bahnhöfen sind zur Normalität geworden und auch über die häufig stattfindenden Grenzkontrollen mitten im Schengen-Raum regt sich niemand mehr auf. Und dass es bei Großveranstaltungen scharfe Sicherheitsvorkehrungen gibt, das ist auch klar. Haben diese Umstände noch die Weihnachtsmärkte 2015 und 2016 ziemlich stimmungslos aussehen lassen, so zeigt die Ausgabe 2017, dass es wieder aufwärts geht.

Die Zahlen sind eine Sache – dass die Besucherzahlen steigen, folgert die Stadt Straßburg vor allem aufgrund von 2 Parametern: Zum einen anhand der Auslastungszahlen der Hotels in der Stadt und zum anderen über die Daten der Verkehrsbetriebe. So verzeichnete der Flughafen Straßburg-Entzheim während des Weihnachtsmarkts 15 % mehr Fluggäste als im Vorjahr und im Vergleich zu 2016 kamen 20.000 TGV-Reisende und 4500 Fernbusreisende  mehr nach Straßburg. Und die Hotels in der Stadt verzeichneten eine Auslastung von 88,5 % (+ 1 % im Vergleich zu 2016).

Warum allerdings die Besucherzahlen, die in den Vorjahren problemlos zu ermitteln waren, jetzt nicht mehr mitgeteilt werden, deutet eher darauf hin, dass die absoluten Zahlen doch noch nicht so umwerfend sind. Immerhin, die Tatsache, dass Veranstaltungen wie der Weihnachtsmarkt nicht völlig ins Abseits geraten, das zeigt, dass Frankreich nicht bereit ist, vor irgendwelchen Terroristen in die Knie zu gehen. Sondern das Leben weitergehen zu lassen, trotz aller Sicherheitsvorkehrungen, von denen viele allerdings nur der Beruhigung der Bevölkerung dienen, im Zweifelsfall aber einen Anschlag nicht verhindern können.

Was die Sicherheit anbelangt, war die Ausgabe 2017 nicht richtig überzeugend. Während auf der einen Seite der Stadt Auto-, Fahrrad- und Mopedfahrer sowie Fußgänger penibel genau kontrolliert wurden, konnte man auf der anderen Seite seelenruhig und ohne jede Kontrolle mit der Tram mitten in die Innenstadt fahren – was dann ein Sicherheitskonzept doch fraglich erscheinen lässt. Außerdem sollte man künftig darauf achten, dass die Kontrollpunkte nicht nach wenigen Tagen aussehen, als wäre man am Zugang zu einer Müllkippe…

Aber so ist es dann – es wäre auch ein schlechter Witz gewesen, wäre der Weihnachtsmarkt in die Binsen gegangen. Schön wäre es, würde man für 2018 ein Konzept finden, das weihnachtliche Atmosphäre, Sicherheit und andere Überlegungen besser unter einen Hut bringt. Mehr als zwei Jahre nach den Attentaten ist eines auf jeden Fall klar: Trotz der Angst wird sich Frankreich nicht dem Terror ergeben. Hut ab!

1 Kommentar zu Der Straßburger Weihnachtsmarkt – die Bilanz

  1. Es gibt auch mehr Russen mit einer neuen Flughafenlinie Baden-Moskau und + 37% Anzahl der Passagiere am Baden-Baden Flughafen im Dezember.
    Quelle => https://www.baden-airpark.de/wp-content/uploads/Passagiere_engl.pdf

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