Deutsch-französische Kultur – nicht nur am Oberrhein

Vom 21. Januar bis 28. Februar 2015 findet in Hamburg das deutsch-französische Kulturfestival „arabesques“ statt. Großartig.

5 Wochen lang gibt es in Hamburg deutsch-französische Kultur im Rahmen des Festivals "arabesques". Foto: Organisatoren

(WB) – Normalerweise berichten wir ja nicht unbedingt über Veranstaltungen, die am anderen Ende der Republik stattfinden. Doch das Festival „arabesques“ ist bemerkenswert. Einen Monat lang wird Hamburg eine Art deutsch-französische Kulturhauptstadt. Da sage noch mal jemand, dass sich außerhalb der deutsch-französischen Grenzregion niemand für den deutsch-französischen Kulturaustausch interessiert…

Natürlich ist die Organisation dieses großartigen Festivals nicht ganz zufällig. Denn gerade übernimmt der Regierende Bürgermeister von Hamburg Olaf Scholz den Posten des Bevollmächtigten der Bundesregierung für den deutsch-französischen Kulturaustausch von der saarländischen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer. Kein Wunder also, dass Hamburg seine französische Seite entdeckt.

Beim deutsch-französischen Kulturfestival „arabesques“ präsentieren Künstler aus Paris, Grenoble, Rouen, Metz und der Hamburger Partnerstadt Marseille zusammen mit frankophonen und frankophilen Hamburger Künstlern fünf Wochen lang gemeinsame Projekte. In rund 40 Konzerten, Salons, Lesungen, Ausstellungen, Theater, Film- und Tanzdarbietungen zeigen sie, wie sich die verschiedenen Kulturen anziehen, beeinflussen, gegenseitig bereichern und zu einem neuen gemeinsamen Ausdruck finden. Nach dem Motto „culture sans frontières“ werfen sie im Austausch mit dem Publikum den Blick über die Grenzen.

Dabei bietet „arabesques“ sowohl kulturelle Begegnungen als auch pure französische Lebensart. Die Autorin Sigrid Neudecker erzählt, wie sie in Paris kochen lernte und von den Unwegsamkeiten der deutsch-französischen kulinarischen Verständigung (5.2.). Um französischen Esprit geht es beim deutsch-französischen „Poetry Slam“: Hier treten unter anderen der zweisprachige europäische Meister Maras gegen den Pariser Mundakrobaten und die stimmliche Beatbox „Beasty“ an (24.1.).

Wie man flanierend den Blick auf die Kulturen gewinnt, thematisiert die Fotoausstellung „Ansichtssache“ von Frédéric Mougenot und Sönke Lorenzen – in Ateliers und großformatig auf dem Überseeboulevard (23.1. bis 28.2.).

Französische Künstler aus ganz Deutschland präsentieren im „Salon français“ ihr vielfältiges Repertoire (31.1.). Das „Quintette à vents“ aus Marseille wird gemeinsam mit dem „Trio d’Anches“ Kompositionen aus den Schützengräben des Ersten Weltkriegs gedenken (31.1.). Französisches Design gibt es während der „French Design Weeks“ im Stilwerk zu bestaunen (22.1. bis 28.2.).

Und, und, und… das Programm ist ungewöhnlich voll und von außergewöhnlicher Qualität. Am besten laden Sie sich das ganze Programm auf der Festival-Website www.arabesques-hamburg.de herunter und warum nicht mal wieder einen Ausflug in den hohen Norden planen? Hamburg ist auch so immer eine Reise wert – aber bis zum 28. Februar ganz besonders für alle, denen der deutsch-französische Kulturaustausch am Herzen liegt!

22. Januar – 28. Februar 2015
Deutsch-französisches Kulturfestival „arabesques“ in Hamburg
Alle Infos und Programm unter www.arabesques.hamburg.de

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