Deutschland steht weiterhin gegen Rechts
Die selbsternannte „Alternative für Deutschland“ ist gar keine. Das finden Hunderttausende Demonstranten, die erneut gegen Neofaschismus und die AfD auf die Straße gingen.
(KL) – Hamburg, Berlin, Freiburg, Köln und viele andere Städte sagen laut und deutlich „Nein!“ zur AfD und deren höchst bedenkliche Positionen, Personen und Ideen. Die Mobilisierung gegen die Gefahr von rechtsaußen ist beeindruckend und scheint Früchte zu tragen – in der zweiten Woche hintereinander sinkt die AfD in den Umfragen mit der „Sonntagsfrage“. Zum ersten Mal seit langer Zeit rutscht die AfD unter die 20 %-Marke.
Es sieht immer mehr danach aus, als sollte die „Potsdamer Konferenz“ einen Wendepunkt für die AfD darstellen. Hatten sich die Rechtsextremen seit geraumer Zeit versucht, als „normale“ und eben sehr rechte „Alternative“ darzustellen, zeigt diese „Potsdamer Konferenz“ sehr deutlich, wofür die AfD steht. Nämlich für rechtsextreme, ausländerfeindliche, völkische Ideen aus einer Mottenkiste, von der viele dachten, diese wäre 1945 definitiv geschlossen worden.
Auch das Argument „die können es auch nicht schlechter machen als die anderen“ zieht nicht mehr, denn plötzlich erkennen viele Deutsche, dass es sehr wohl noch schlechter geht. Und auch als „Protestpartei“ eignet sich die AfD nicht, denn eine Protestpartei kann man wählen, wenn diese nicht allzu sehr Gefahr läuft, tatsächlich an die Macht zu kommen. Doch heute ist es so, als hätte sich die AfD in Potsdam selbst die Maske vom Gesicht gerissen.
Die Mobilisierung der Bevölkerung ist hoch interessant. Denn lange Zeit wurde die AfD als eine Art Naturereignis betrachtet, gegen das man nichts unternehmen kann. Doch wird nun immer deutlicher, dass es einen Zusammenhang zwischen dieser Mobilisierung und dem Absinken der AfD in den Umfragen gibt. Aus „denen könnte man ja mal eine Chance geben“ wurde in kürzester Zeit „alles, nur das nicht!“. Und das sind zwei sehr unterschiedliche Betrachtungsweisen.
Nun muss man hoffen, dass die Mobilisierung der Bevölkerung gegen den braunen Sumpf anhält, zunächst einmal bis zur Europawahl am 9. Juni, dann aber auch bei den Landtagswahlen in drei neuen Bundesländern, in denen überall die AfD (noch?) an der Spitze der Umfragen liegt. Es wäre sehr erfreulich, würde die Resilienz gegen diese rechtsextremen Kräfte andauern und sich vielleicht auch auf andere Länder ausdehnen.
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