Die britische Rock-Ikone David Bowie ist tot

Am Sonntag starb im Alter von nur 69 Jahren einer der letzten Superstars des Rocks – mit seinen eigenwilligen Produktionen prägte David Bowie zwei ganze Generationen.

Im Alter von nur 69 Jahren ist mit David Bowie einer der ganz Grossen von uns gegangen. RIP. Foto: k_tjaaa / Wikimedia Commons / CC-BY 2.0

(KL) – David Bowie gehörte zu den wenigen Künstlern, in deren Konzerte man mit Eltern und Kindern zusammen gehen konnte – denn seine Musik und aufwändigen Produktionen waren zeit- und alterslos. Am Sonntag starb David Bowie, einen Tag nach seinem 69. Geburtstag, im Kreis seiner Angehörigen.

Was für eine Karriere! Das Gesamtkunstwerk David Bowie begeisterte oder schreckte ab, doch ließ der Ausnahmekünstler niemanden kalt. Ob mit seinem Avatar „Ziggy Stardust“, als „Mann, der vom Himmel fiel“, als Held der Berliner Drogenszene (man erinnert sich dunkel an „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“…), als Verfechter der sexuellen Freiheit und androgyner Weltstar – seine Songs und Alben werden auch lange nach seinem Tod gehört werden.

David Bowie, das sind 140 Millionen verkaufter Alben, ein unglaublicher kommerzieller Erfolg, das sind die Jahre mit Lou Reed und Iggy Pop, das sind berauschende Bühnenshows, das war die inkarnierte Coolness. Aber David Bowie, das war auch eine permanente Neugier, eine ständige Entwicklung, der Flirt mit verschiedenen Genres, die er eines nach dem anderen ausprobierte. So kam er ursprünglich aus der Folk-Szene, bevor er Ende der 60er Jahre mit „Space Oddity“ seinen ersten großen Hit landete. Der Song, der die Geschichte von „Major Tom“ erzählt, der mit seiner Kapsel nach einem technischen Zwischenfall im Weltraum hängenbleibt, wurde erstaunlicherweise zum Trailersong für alle Übertragungen der BBC von den Weltraummissionen der NASA.

In seinen „Berliner Jahren“ (1977 – 79) produzierte David Bowie unter anderem das Album „Heroes“, vielleicht eines seiner besten Alben überhaupt, auf dem unter anderem der Leader der Band „King Crimson“ Robert Fripp die Gitarrenriffs beisteuerte. Doch seine Berliner Zeit führte Bowie und seine Kollegen wie Iggy Pop oder Brian Eno zwar künstlerisch zu Höhenflügen, aber auch an den Abgrund ihrer Existenzen. Drogenexzesse und der schnelle Lebensstil Berlins wurden immer belastender für diese Künstlerriege, die sich bald am Abgrund des Wahnsinns befand.

Mit David Bowie geht ein ganz Großer der Rock- und Popgeschichte – vergessen wird er aber niemals werden. Wahrscheinlich betrachtet er die Verrücktheit der Welt heute von dort oben, wo er immer wieder hinschaute – und wo er wahrscheinlich „Major Tom“ schon wiedergefunden hat…

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