Die Bundesregierung plant wichtige neue Verkehrsschilder

Nach dem Gegenwind für seine PKW-Maut will Verkehrsminister Alexander Dobrindt nun ein neues, wichtiges Dossier aufmachen. Neue Verkehrsschilder. Wurde auch Zeit.

Dieses neue Verkehrsschild wird gerade in der Praxis getestet. Man fragt sich, wie wir bisher ohne ausgekommen sind. Foto: Gras-Ober / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0

(WB) – Eurojournalist(e) wurde am Wochenende ein Bilddokument zugespielt, das beweist, dass die Bundesregierung die Einführung wichtiger neuer Verkehrsschilder plant. Das oben gezeigte Bild zeigt ein Schild, das künftig in Szenevierteln deutscher Städte eingeführt werden soll. Aktuell wird es in Mecklenburg-Vorpommern getestet, in einer Schrebergartenkolonie, wo man wissenschaftlich beobachten kann, wie die Verkehrsteilnehmer auf dieses neue Schild reagieren werden.

Das Schild, Sie sehen es, ist natürlich selbsterklärend, so, wie ein gutes Verkehrsschild eben auch sein muss. Es richtet sich gleichermaßen an Fußgänger, Autofahrer, Fahrrad- und Motorradfahrer und weist, klar, darauf hin, dass an dieser Stelle mit unsicher die Straße überquerenden Ehepaaren zu rechnen ist, von denen zumindest ein Teil sturzbetrunken ist, sich doch auch der andere Partner in einem emotionalen Erregungszustand befindet, der eventuell die Aufmerksamkeit vom Geschehen auf der Straße ablenkt.

„Nu klar“, sagt ein Anwohner der Schrebergartenkolonie, deren genauer Standort selbstverständlich der Geheimhaltung unterliegt, „ich pass an dieser Stelle ganz besonders auf!“ Das ist auch gut so, denn Berichten von Augenzeugen zufolge ist es genau an dieser Stelle bereits zu einem hässlichen Unfall zwischen einem Fahrradfahrer und einem älteren Ehepaar gekommen, dessen schlechtere Hälfte nach einem durchzechten Abend manu militari von der besseren Hälfte zum Heimweg genötigt wurde. Offenbar war der ebenfalls nicht mehr ganz nüchterne Fahrradfahrer (der offenbar ohne korrekte Beleuchtung und ohne Helm unterwegs war) in Schlangenlinien auf das Paar zugefahren, das sich ebenfalls in Schlangenlinien bewegte. Eine einfache Rechnung – Schlangenlinien und Schlangenlinien, das bringt nicht Gutes.

Das Verkehrsministerium im Berlin gab sich auf unsere Anfrage bedeckt. „Da müssen Sie die Kollegen in MeckPomm fragen“, war die schmallippige Auskunft. In Mecklenburg-Vorpommern bekamen wir keine andere Antwort. „Fragen Sie in Berlin nach“, hieß es dort. Ganz klar, hier wird gemauert.

Doch warum diese Geheimniskrämerei? Die Bevölkerung ist doch dankbar, wenn sich das Verkehrsministerium nicht mit so dämlichen Dingen wie der PKW-Maut für Ausländer beschäftigt, sondern mit wichtigen Sachen wie der Aufforstung des bedrohten deutschen Schilderwalds?

Sollte der Feldversuch in Mecklenburg-Vorpommern erfolgreich verlaufen (wovon man ausgehen darf), käme als nächster Schritt ein Gesetzesvorhaben, das im Bundestag diskutiert werden müsste. Denn etwas so Einschneidendes wie die Einführung eines neuen Verkehrsschilds macht man nicht so einfach im Vorbeigehen. Da wird dann erst eine Expertenkommission gegründet, Gutachten und Gegengutachten werden erstellt, es wird eine Machbarkeitsstudie angefertigt und dann geht das Ganze in die politischen Kanäle. Und das ist gut so. Denn solange sich unsere Experten und Politiker mit solchen Themen beschäftigen, können sie an anderer Stelle nicht ganz soviel Blödsinn anstellen. Alleine dafür lohnt sich das.

1 Kommentar zu Die Bundesregierung plant wichtige neue Verkehrsschilder

  1. Das Schild ist eine eindringliche Warnung vor um-sich-schlagenden Omas. Wie akut diese Gefahr ist, kann man in diesem Video aus Göttingen sehen:
    https://www.youtube.com/watch?v=P7eR8CWEDkU&
    Mit besten Grüßen,
    Michael

Hinterlasse einen Kommentar zu Michael Magercord Antworten abbrechen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

*



Copyright © Eurojournaliste