Die Corona-Tests müssen kostenlos bleiben

In vielen Ländern, auch in mehreren Bundesländern, sollen die Corona-Tests kostenpflichtig werden. Doch damit beraubt man sich eines wichtigen Pfeilers im Kampf gegen die Pandemie.

Die Tests kostenpflichtig zu machen, bedeutet freie Fahrt für das Virus und seine Varianten. Foto: John van Helvert, Ministerie van Defensie / Wikimedia Commons / CC0 1.0

(KL) – Nun, heißt es in vielen Ländern und auch in der Mehrzahl der Bundesländer, Impfzweifler müssen sich künftig warm anziehen. Denn spätestens im Herbst sollen Corona-Tests Geld kosten. Doch damit streichen die Staaten und die Bundesländer einen der wichtigsten Pfeiler im Kampf gegen die Pandemie. Die Disziplinierung der Bevölkerung scheint mittlerweile wichtiger zu werden als der eigentliche Kampf gegen das Coronavirus und seine Varianten. So richtig schlau ist das nicht.

Seien wir ehrlich – der Traum von der „kollektiven Immunität“ ist ausgeträumt, diese ist höchstens noch theoretisch zu erreichen. Weltweit sind gerade mal 14,8 % der Menschen doppelt geimpft, inzwischen wissen wir, dass zwei Impfdosen nicht ausreichen und es ist völlig klar, dass es nicht möglich sein wird, die Weltbevölkerung so umfangreich zu impfen, dass daraus eine „kollektive Immunität“ entstehen könnte. Dies bedeutet wiederum, dass die Mutationen des Virus weitergehen werden und mit jeder neuen Mutation sinkt die Wirksamkeit der bestehenden Impfstoffe. In dieser Situation aus „disziplinarischen Gründen“ die Tests kostenpflichtig zu machen, ist ein völliger Unsinn, denn natürlich werden sich dann immer weniger Menschen testen lassen. Doch wenn Menschen, ohne es zu wissen, das Virus in sich tragen und an andere weitergeben, dann sorgt diese Maßnahme nicht etwa dafür, dass sich mehr Menschen impfen lassen, sondern dass sich das Virus mit all seinen Varianten wieder schneller verbreiten kann.

Eine Person, deren Test positiv ist, kann sich isolieren, in Quarantäne begeben, vermeiden, andere anzustecken. Dies war von Anfang an der Sinn der Testkampagne. Das Argument „sollen die Leute doch für die Tests zahlen, immerhin hat jeder ein kostenloses Impfangebot erhalten“ ist realitätsfremd. Die 25 bis 40 % der Bevölkerung, die der Impfung skeptisch gegenüber stehen, werden sich vom finanziellen Argument nicht überzeugen lassen, sondern sich später eben nicht mehr oder nur noch sporadisch testen lassen. Doch was ist das Ziel dieser Kampagnen? Wollen wir die Pandemie eindämmen, so gut es irgend geht, oder wollen wir die Bevölkerungen disziplinieren und zu Impfungen zwingen, die viele Menschen ablehnen?

Was haben die politisch Verantwortlichen davon, wenn sie einen großen Teil der Bevölkerung künftig davon abhalten, sich testen zu lassen? Wer hat etwas davon, wenn immer mehr Menschen herumlaufen, die das Virus in sich tragen und dieses verbreiten, ohne es zu wissen, weil sie sich den Test nicht leisten konnten? Ist das Ziel nun, die Verbreitung des Virus zu erleichtern oder diese zu erschweren? Tests kostenpflichtig zu machen, ist das sicherste Mittel, für eine völlig unkontrollierte Verbreitung des Virus zu sorgen.

Es wäre an der Zeit, dass die politisch Verantwortlichen ihre „Bestrafungs-Phantasien“ für Impfzweifler zu den Akten legen und versuchen, konstruktiv an den Strategien gegen das Virus zu arbeiten. Die Impfungen sind sicherlich ein wichtiger Pfeiler in diesen Strategien, doch hat sich klar gezeigt, dass sie nicht ausreichen, um dieses Virus wirksam in den Griff zu bekommen. Folglich gibt es keine Alternative zu massenhaften Tests und der konsequenten Einhaltung der Barriere-Gesten. Die Corona-Tests kostenpflichtig zu machen, das ist ungefähr so sinnvoll, wie Nicht-Geimpften zu verbieten, sozialen Abstand einzuhalten und Masken zu tragen.

1 Kommentar zu Die Corona-Tests müssen kostenlos bleiben

  1. Das ist schlecht versteckter Impfzwang, den es ja angeblich nicht geben soll… Verärgertes Smiley

    Ich habe auch gerade eine diesbezügliche Petition unterschrieben:
    https://www.openpetition.de/petition/online/ungleichbehandlung-impfzwang-verlaengerung-der-kostenlosen-corona-tests

    Seit meiner FSME-Impfung vor 13 (!!!) Jahren habe ich immer noch “Nebenwirkungen”, zum Teil recht heftig.
    Nein, ich lasse mich nicht nochmal impfen, noch dazu mit einem nicht genügend getesteten Mittel!

    Es gibt Menschen, die an der Impfung gestorben sind!
    … und grad muss ich schon wieder hören im TV:
    “…die Impfung schützt…”.

    Und WARUM muss man dann alle Anderen zu einer Impfung “überreden”???
    Wenn die so gut schützt, dann sollen die sich von mir aus impfen lassen, aber uns gefälligst in Ruhe lassen mit dem Mist!
    Dann sind die ja “sicher” …
    LOL

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