Die Demontage der Grinsekatze

Die „Grinsekatze“ aus „Alice im Wunderland“ (im Original „Cheshire Cat“), erinnert mehr und mehr an Armin Laschet. Doch der hat immer weniger Grund zum Grinsen…

Armin Laschet erinnert immer mehr an die "Grinsekatze" aus "Alice um Wunderland"... Foto: Daniel Schwen / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0

(KL) – Er kann einem schon langsam leidtun, der gescheiterte Kandidat der CDU/CSU Armin Laschet, der das seltene Talent hat, immer zum falschen Zeitpunkt zu Grinsen. Ob bei der Ansprache von Bundespräsident Steinmeier vor den Opfern der Überschwemmungen an der Ahr, ob bei der Verkündung des schlechtesten Ergebnisses der CDU/CSU bei einer Bundestagswahl seit Gründung der Bundesrepublik – immer grinst Laschet zum falschen Zeitpunkt. Doch langsam ist es mit dem Grinsen vorbei – offenbar hat ihn seine Partei zum Abschuss freigegeben.

Kaum war das desaströse Ergebnis der CDU/CSU bei der Bundestagswahl bekannt geworden, machte sich der gescheiterte Kandidat Armin Laschet schon zu neuen Abenteuern auf und verkündete grinsend vor den Kameras, dass er natürlich versuchen wolle, mit den Grünen und der FDP eine Koalition auf die Beine zu stellen. Von Selbstkritik oder gar einer Analyse des für die Konservativen niederschmetternden Ergebnisses, keine Spur. In der Stunde der bittersten Niederlage, die je ein Spitzenkandidat der CDU einstecken musste, grinste Laschet und erklärte, dass er die nächste Regierung führen wolle.

Doch inzwischen reicht es seinen Parteifreunden, die Laschet lieber gestern als morgen loswürden. „Mit Söder hätten wir locker 30 % geholt“, hörte man es aus den Reihen der CDU, während andere Spitzenkräfte der CDU/CSU anmahnten, man möge die Niederlage eingestehen, akzeptieren, dass SPD/Grüne/ FDP von den Wählern einen Regierungsauftrag erhalten haben, und dass eine Selbstanalyse erforderlich sei, da die „Partei gefährdet sei“. Doch das sind Töne, die Armin Laschet nicht gerne hört und am liebsten weggrinst. Nur – seine Parteigranden spielen da nicht mehr mit.

Forderungen nach seinem Rücktritt werden immer lauter und auch seine politischen Empfehlungen, wie die Wahl von Ralph Brinkhaus zum kommissarischen Fraktionschef („für die Dauer der Koalitionsverhandlungen“), nimmt niemand in der CDU noch ernst. Offenbar wollte „Grinsekatze“ Laschet diesen Posten für sich warmhalten, sollte es mit der Koalition nicht klappen.

Armin Laschet ist schwer angezählt und er wird für die CDU zu einer echten Belastung. Zwischen dem historisch schlechtesten Ergebnis seiner Partei und einem Neuanfang steht momentan vor allem Armin Laschet, der offenbar noch nicht verstanden hat, was da am Sonntag wirklich passiert ist. Doch sein „weiter so! Ich will Kanzler werden!“ kommt selbst in seiner eigenen Partei nicht mehr an.

Wenn sich Armin Laschet sein Grinsen bewahren möchte, sollte er zurücktreten, bevor ihn seine Partei feuert. Dann könnte er die Politik wenigsten erhobenen Hauptes verlassen, statt irgendwann wie ein Straßenkater vom Hof gejagt zu werden.

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