Die Elsass-Rallye zieht wieder nach Korsika

Nachdem die Körperschaften in der Region angekündigt hatten, ihre finanzielle Beteiligung an der Elsass-Rallye einzustellen, findet diese künftig wieder auf Korsika statt.

Wer künftig Cracks wie Sebastian Loeb Rallye fahren sehen will, muss wieder nach Korsika reisen. Foto: Jef132 / Wikimedia Commons / GNU 1.2

(KL) – Back to the roots, könnte man sagen. Denn nachdem die Frankreich-Rallye im WTC-Kalender 2010 von Korsika ins Elsass umgezogen war, haben nun die verschiedenen öffentlichen Finanzpartner angekündigt, ihre finanzielle Beteiligung entweder einzustellen oder so dramatisch zu kürzen, dass die Elsass-Rallye nicht mehr stattfinden wird. Folglich wird die Rallye wohl wieder dorthin wandern, wo sie hergekommen war – nach Korsika.

Während die Motorsportfreunde im Elsass jetzt Trauer tragen, freuen sich andere. Denn die Elsass-Rallye, die mit unglaublichem finanziellem und logistischem Aufwand organisiert wurde, hatte nicht nur Fans. Vor allem die Umweltschützer gingen immer wieder auf die Barrikaden, wenn die Rallye-Boliden mit 170 Sachen durch die elsässischen Weinberge bretterten und dabei die elsässischen Reben mit Abgasen einnebelten.

Doch der Hauptpunkt waren die immensen Kosten der Veranstaltung. Nachdem nun die beiden elsässischen Departements ihren finanziellen Rückzug mit dem Hinweis auf leere Kassen angekündigt hatten, wollten auch die Region Elsass und die Stadt Straßburg ihre finanzielle Unterstützung drastisch reduzieren. Womit schnell klar war, dass das Budget für eine solche Mammutveranstaltung nicht mehr zu stemmen war.

Der Hinweis auf die riesige Außenwirkung dieser Rallye konnte nicht mehr überzeugen. Denn allgemein werden Rallye-Veranstaltungen höchsten noch von Eurosport übertragen, ansonsten ist die Außenwirkung deutlich geringer als erhofft. Zumal auch das Zugpferd des Rallye-Zirkus, der neunmalige Weltmeister aus dem Elsass Sebastian Loeb nicht mehr mit dabei ist.

In Zeiten, in denen die nachhaltige Arbeit vieler Initiativen und Vereine, die nicht nur einmal im Jahr für drei Tage sichtbar sind, durch Budgetkürzungen gefährdet ist, kann man eine solche Entscheidung gut verstehen. Kosten und Nutzen stehen einfach in keinem guten Verhältnis.
Und wer die Frankreich-Rallye nächstes Jahr trotzdem verfolgen will, der kann das ja auch auf Korsika oder im Fernsehen bei Eurosport tun.

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