Die Franzosen machen das Rennen

Die Zeiten, in denen deutsche Automobile Verkaufsschlager waren, sind vorbei. Bei den Erstzulassungen liegen günstige Kleinwagen auf den Spitzenplätzen, Gewinner ist ein kleiner Peugeot.

Europas Spitzenfahrzeug - der Peugeot 208. Foto: Futurhit12 / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Jahrelang war der VW Golf der unumstrittene Star bei Erstzulassungen auf dem europäischen Automarkt. Doch diese Zeiten sind vorbei, heute liegt der VW Golf nur noch auf Platz 5 der Erstzulassungen, Tendenz sinkend. Europas meistverkaufter Wagen ist der Peugeot 208, gefolgt vom Dacia Sandero und dem VW T-Roc, der dabei ist, dem Golf den Rang abzulaufen.

In den Top 10 der meistverkauften Autos in Europa findet man auch den Fiat 500, den Toyota Yaris, den Opel Corsa, den Hyundai Tucson, den Dacia Duster und den Renault Clio. Der Trend geht eindeutig zu kleinen City-Fahrzeugen, die nicht viel Platz wegnehmen, wenig Sprit verbrauchen und nicht zu teuer in der Anschaffung sind.

Diese Trends sind natürlich erklärbar – angesichts der allgemeinen Krisen wollen die Menschen nicht mehr allzu viel für das Auto investieren, das gerade dabei ist, einen Wandel vom Status-Symbol zum gelebten Ausdruck einer Lebenseinstellung zu durchlaufen. Nun heißt es nicht mehr schneller, stärker, lauter, sondern dafür günstig, sparsam und Parkplatz-freundlich.

Die Autohersteller müssen diese Zahlen ernstnehmen, denn gesellschaftliche Trends von heute entscheiden über die Marktanteile morgen. Dass die deutsche Automobil-Branche momentan etwas in den Seilen hängt, ist zwar noch nicht besorgniserregend, aber doch ein Trend, den es weiter zu verfolgen gilt.

Bemerkenswert ist ebenfalls, wie sich die vor einigen Jahren noch schwer angeschlagene französische Automobil-Industrie schlägt. Peugeot und Renault (zu denen auch Dacia gehört) stellen nicht nur den Sieger bei den Erstzulassungen, sondern platzieren gleich 4 Fahrzeuge in den Top 10. Das ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass die französischen Hersteller zuletzt ein glückliches Händchen bei der Übernahme von anderen Herstellern hatten und dass man auch mit den Modellen momentan den Zeitgeist trifft.

Doch angesichts der Frage, ob die e-Fahrzeuge wirklich eine so gute Idee sind, müssen alle Hersteller sehr gut überlegen, wie sie sich in den nächsten Jahren aufstellen. Diejenigen, die es schaffen, die ersten Wasserstoff-Fahrzeuge zu erschwinglichen Preisen in Serie auf den Markt zu bringen, werden einen echten Wettbewerbs-Vorteil haben – das Rennen ist eröffnet!

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