Die Gegenwart ist gut, die Zukunft wird noch schöner…

In einer Zeit, die von Krisen aller Art geprägt ist, gibt es auch gute Nachrichten. Wie die Unterzeichnung eines AzubiBAC Pro-Vertrags zwischen einer deutschen und einer französischen Schule.

Historisch - mit sicherer Hand unterzeichnet Peter Cleiss die Vereinbarung mit der Partnerschule in Schiltigheim. Foto: Eurojournalist(e)

(KL) – Die „AzubiBAC-PRO“-Programme schießen gerade wie Pilze aus dem Boden. Und das ist gut so. Denn im Rahmen dieser grenzüberschreitenden Ausbildungsprogramme erhalten die teilnehmenden Jugendlichen zusätzlich zu ihrem nationalen Diplom auch ein Ausbildungszeugnis, das im jeweils anderen Land anerkannt wird – und so wird der integrierte Ausbildungs- und Arbeitsmarkt immer mehr zur Realität. Gestern unterzeichneten die Beruflichen Schulen Kehl und das Lycée Emile Mathis in Straßburg-Schiltigheim eine entsprechende Vereinbarung. In einem ersten Programm erhalten 14 deutsche und 14 französische Schülerinnen und Schüler eine kaufmännische Ausbildung an beiden Schulen.

„Die Gegenwart ist gut, die Zukunft wird noch schöner“, sagte eine Vertreterin des Regierungspräsidiums Freiburg bei der feierlichen Unterzeichnung der Vereinbarung zwischen den Beruflichen Schulen Kehl und dem Lycée Emile Mathis in Schiltigheim und die Dame hatte völlig Recht – immer mehr „AzubiBAC Pro“-Programme werden im gesamten deutsch-französischen Grenzgebiet ins Leben gerufen, vom saarländisch-lothringischen Grenzgebiet bis hinunter ins Oberelsass und Südbaden. Überall arbeiten öffentliche und private Partner Hand in Hand, um mit großem Engagement den Jugendlichen der Region eine Ausbildung zu ermöglichen, die ihnen einen Zugang zu einem integrierten Arbeitsmarkt ermöglicht.

In ihren Ansprachen unterstrichen die beiden Schulleiter, Peter Cleiss von den Beruflichen Schulen Kehl und Denis Feidt vom Lycée Emile Mathis, dass solche Programme nur dann möglich sind, wenn das Engagement sämtlicher Beteiligten passt – also der Schulämter, der Verwaltungen, aber auch seitens privater Partner wie der Stiftung „Fondation Entente Franco-Allemande“ oder des Deutsch-Französischen Jugendwerks.

Auch die Auswahl des Studiengangs, so berichteten die beiden, wurde nicht dem Zufall überlassen. Der Einzelhandel im Grenzgebiet bietet jungen Menschen viele Berufsmöglichkeiten und der Bedarf an zweisprachigen und interkulturell ausgebildeten Mitarbeitern steigt immer weiter. „Die Kunden haben das längst verinnerlicht“, sagte Peter Cleiss, „mit dieser Ausbildung folgen wir praktisch einer ohnehin stattfindenden Entwicklung“.

Und alle anwesenden Persönlichkeiten, Vertreter von Partnerorganisationen, der Wirtschaft und die Schülerinnen und Schüler waren sich einig – Programme dieser Art sind nicht nur ein großartiges Werkzeug der beruflichen Ausbildung, sondern fördern auch das Verständnis des Nachbarn. Interkulturelle Kompetenz ist das A und O für diese zweite „Generation Erasmus“ und es ist erfreulich festzustellen, dass die deutsch-französische und europäische Zusammenarbeit überall dort gut funktioniert, wo sich engagierte Menschen zusammenfinden, um gemeinsam Sinnvolles zu tun. Jetzt müsste eigentlich nur noch die große Politik diesem Beispiel folgen und alles wird gut…

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