Die Jahresbilanz 2014 der Verbraucherschützer in Kehl

Die Europäischen Verbraucherzentren Deutschland und Frankreich verzeichnen 2014 einen starken Anstieg ihrer Aktivitäten.

Der Jahresbericht der Kehler Verbraucherschützer weist einen Anstieg der Verbraucherprobleme aus. Foto: CEC-ZEV

(KL) – Seit 22 Jahren beschäftigen sich die Europäischen Verbraucherzentren Deutschland und Frankreich (EVZ) mit grenzüberschreitenden Verbraucherproblemen und ergänzen somit das Angebot anderer national agierender Verbraucherorganisationen. Wie wichtig dieser Service ist, erkennt man schon an den nackten Zahlen. Alleine 2014 behandelten die EVZ nicht weniger als 78.000 Anfragen und mehr als 12.000 grenzüberschreitende Streitfälle.

Die Beratungen und Unterstützungsleistungen sind für Deutsche und Franzosen kostenlos – hier zeigt sich Europa ausnahmsweise einmal von einer positiven und bürgernahen Seite. Gerade in Zeiten der Globalisierung und des europäischen Binnenmarkts häufen sich eben die Fälle, in denen auch weniger wohlmeinende Zeitgenossen alles daran setzen, Menschen in anderen Ländern über den Tisch zu ziehen. Doch genau auf diese Fälle sind die Juristen in Kehl spezialisiert.

Finanziert werden die EVZ in Kehl zur Hälfte von der Europäischen Kommission und zahlreiche EU-Politiker sonnen sich gerne mit Posten und Pöstchen in den Gremien der EVZ in der hervorragenden Arbeit, die dort geleistet wird. Schade nur, dass viele dieser prominenten EU-Politiker dann doch herzlich wenig dafür tun, die finanzielle Absicherung dieser wichtigen Einrichtung zu unterstützen.

Das besondere Sorgenkind ist der eCommerce, also der elektronische Handel, der rund 70 % der Fälle ausmacht. Dazu kommen zahlreiche Probleme im Reisebereich, mit Fluggesellschaften, die es mit der Umsetzung der europäischen Richtlinien nicht so genau nehmen oder auch mit Reiseveranstaltern, die das Blaue vom Himmel versprechen, vor Ort aber nur grauen Ferienmatsch anbieten können. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Bereich des PKW und vor allem Fragen zur Um- und Anmeldung von Fahrzeugen zwischen den EU-Mitgliedsstaaten.

Zufrieden zeigte sich die Chefin des Trägervereins (ZEV-CEC), auf dessen Plattform beide EVZ agieren. „Die Anzahl der behandelten Anfragen und Fälle stellt einen Anstieg unserer Aktivitäten von 20 % gegenüber 2013 dar“, erklärte Martine Mérigeau, und erinnerte an die Devise der von ihr vor 22 Jahren gegründeten Verbraucherorganisation. „Rechte zu haben ist gut, sie auszuüben ist besser“. Ein hehrer Anspruch, dem gerecht zu werden nicht immer allen gelingt.

Der Jahresbericht 2014 kann unter www.cec-zev.eu abgerufen werden.

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