Die nächsten Wetterkatastrophen kommen bestimmt…
… wahrscheinlich schon in diesem Herbst. Denn das Klima kippt gerade um und das ist keine „Theorie“, sondern eine fundierte Tatsache. Aber ändern will niemand etwas.

(KL) – Erst vor wenigen Tagen zeigten die Wassertemperaturen an einigen Stellen des Mittelmeers über 30 Grad an. Da die Lufttemperaturen hier noch deutlich höher lagen, war selbst ein Bad in dieser Badewanne noch erfrischend. Gleichzeitig produzieren sich Phänomene wie heftige Stürme mit Überschwemmungen und Tornados, kaum beherrschbare Waldbrände und diese Wetterkatastrophen reissen nicht ab. Für den Herbst, aber auch die nähere Zukunft, prognostizieren die Meteorologen immer mehr solcher Wetterkatastrophen und das tun sie nicht etwa, weil sie Alarmisten sind, sondern weil sie ihre Wettermodelle auswerten.
Beispiel Marina di Ginosa an der Grenze der süditalienischen Regionen Basilicata und Apulien. Im Frühsommer lagen hier die Temperaturen wochenlang über 40 Grad, bevor ein Unwetter eine Spur der Verwüstung durch den kleinen Ort zog. Nur, damit wenige Tage später das Themometer wieder an die 40-Grad-Marke stieß.
Für diese erratische Wetterentwicklung gibt es Gründe und da sich nichts an diesen Gründen ändert, sind die Aussichten nicht sehr erfreulich. Denn wenn im Herbst wieder kältere Luftmassen in Richtung Süden ziehen, werden sie wieder auf die aufgeheizte Luft in Südeuropa treffen, insbesondere über dem Mittelmeer, wo sich massive Stürme bilden werden, bei denen nur die Frage im Raum steht, wo sie sich entladen werden. Dass diese Stürme kommen werden, ist klar und so richtig darauf vorbereiten kann sich eigentlich nicht.
Gewiss, man kann es so machen wie die Bevölkerung Floridas, wo seit vielen Jahren im Frühherbst die Orkan-Saison beginnt. Doch auch, wenn man Häuser und Geschäfte verrammelt, sind die Schäden bei jedem „Landfall“ eines Orkans enorm. Ähnliches erwartet uns auch in Europa.
Die Rekordtemperaturen der letzten drei Sommer greifen nun auch auf die Meere über, wobei das Aufheizen des Wassers viermal mehr Energie erfordert als das Aufheizen der Luft. Doch wenn diese Energie wieder abgegeben wird, sind die daraus resultierenden Wetterphänomene eben auch deutlich intensiver als das in der Vergangenheit der Fall war. Der „Energiespeicher“ der Weltmeere ist also eine Art Zeitbombe mit Verzögerung, die nun anfängt das zu reproduzieren, was wir seit einigen Jahren mit der Lufttemperatur erleben.
Dabei beschränkt sich dieses Phänomen keinesfalls auf das Mittelmeer, auch im Nordatlantik werden immer höhere Wassertemperaturen gemessen. Abgesehen davon, dass dadurch der Lebensraum vieler Meeresbewohner gefährdet wird, muss man damit rechnen, dass es auch in Nordeuropa, also bei uns, zu mehr und mehr intensiven Wetterphänomenen kommen wird, wie Starkregen, Überschwemmungen und Dingen wie Tornados, die eigentlich in den geologischen Gegebenheiten Westeuropas gar nicht vorkommen sollten.
Wie das aussieht, erlebten letztes Jahr die Mittelmeeranrainer in Griechenland, Algerien und Lybien. Die im Herbst produzierten Stürme entluden sich in diesen Ländern, mit bislang unbekannten Regenmengen und entsprechenden Überschwemmungen, auf die keines dieser Länder eingestellt war.
Doch dieses Jahr könnten diese Phänomene auch die Atlantik-Anrainer wie die skandinavischen Länder, die Niederlande, Deutschland, Belgien und Frankreich erwischen, denn durch die hohen Wassertemperaturen verdampft viel Wasser an der Oberfläche und wird die höher in der Atmosphäre befindlichen kalten Luftschichten mit Hitze und Feuchtigkeit versorgen – eine explosive Mischung.
Wer heute noch den Klimawandel als „sekundäres Problem“ abtut, liegt völlig falsch. Denn in unseren Breitengraden ist man den Umgang mit diesen Wetterphänomenen nicht gewohnt und folglich sind die Konsequenzen, beispielsweise die immer häufiger auftretenden Überschwemmungen, immer dramatisch.
Das einzige, das diese Entwicklung stoppen könnte, wäre ein radikales Umdenken in Wirtschaft und Politik, doch das ist nicht absehbar. Da nützen auch die Klimakonferenzen wie die COP nicht viel, bei denen Zielvorgaben definiert werden, an die sich ohnehin niemand hält. Die Zeichen stehen buchstäblich auf Sturm.
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