Die OECD-Studie zu den Regionen in den OECD-Staaten (2)

Die OECD hat eine Studie über die Lebensqualität in den Regionen Europas durchgeführt. Heute: In Baden-Württemberg sind die Bürger am stärksten engagiert.

Ohne Witz - in Baden-Württemberg lässt es sich wirklich gut leben. Wie hier am Titisee. Foto: Runner1928 / Wikimedia Commons / PD

(KL) – Die OECD-Studie zur Lebensqualität in den Regionen der 34 Mitgliedsstaaten zeigte bereits, dass es sich im Elsass gut leben lässt. Überraschung – im benachbarten Baden-Württemberg lässt es sich sogar noch ein wenig besser leben. Die Lebensqualität im Ländle steht auf einer Stufe mit der Region Salzburg, mit Süd-Holland, Südost-England und dem Schweizer Mittelland. Womit wir weit oben in der Tabelle der Regionen angekommen wären.

Durchgeführt wurde die Studie von der OECD, der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, der 34 Staaten in Europa und allen weiteren Kontinenten bis auf Afrika angehören.

1. Verfügbarkeit von Dienstleistungen. Trotz der hohen Wertung von 8,9 von 10 möglichen Punkten (alle Fragen wurden auf 10 bewertet) erzielt Baden-Württemberg nur das 11. Ergebnis von 16 Bundesländern. International liegt BW aber im besten Fünftel der OECD-Staaten. 2. Bürgerliches Engagement. Mit 6,9 Punkten ist Baden-Württemberg die Nummer 1 der deutschen Regionen, gehört aber nur ins obere Drittel international. Offensichtlich hinkt Deutschland allgemein bei der Bürgerbeteiligung ein Stück hinterher. 3. Bildung. 8,6 Punkte reichen nur zu Platz 12 der 16 deutschen Regionen. Und das, obwohl es im Ländle Universitäten wie Heidelberg, Freiburg, Tübingen und andere gibt! Auch hier reicht es nur zum oberen Drittel im internationalen Vergleich – hier muss nachgebessert werden.

4. Arbeitsmarkt. Baden-Württemberg gehört zu den Top 6 % der Regionen in den OECD-Staaten – 9,5 Punkte sprechen eine ebenso deutliche Sprache wie eine Arbeitslosenquote, die fast systematisch eine 3 vor dem Komma stehen hat. 5. Umwelt. Das ist DIE Überraschung. Ausgerechnet das Bundesland, das den ersten grünen Ministerpräsidenten gewählt hat, erhält nur 3,0 Punkte und liegt auf dem drittletzten Platz in Deutschland. International ist das sogar noch schlimmer – da steht BW nämlich im Umweltbereich im unteren Viertel. Merke: Ein Stadtviertel wie Vauban in Freiburg reicht nicht. 6. Einkommen. Platz 2 in Deutschland, zufrieden ist man aber trotzdem nicht. Nur 6,4 Punkte bringen trotzdem einen Platz im oberen Fünftel der OECD-Regionen. Das klingt nach Jammern auf hohem Niveau.

7. Gesundheit. 8,6 Punkte – erste Region in Deutschland. International im oberen Fünftel – ordentlich. 8. Sicherheit. Bingo. 10,0 von 10 möglichen Punkten. In Baden-Württemberg braucht man offensichtlich sein Auto nicht abzuschließen und kann auch nach 22 Uhr noch draußen unterwegs sein. Wo man mit der Idealpunktzahl auch international liegt, ist wohl klar.

Fazit – das Elsass weist eine hohe Stabilität und Attraktivität auf, allerdings gibt es Bereich, in denen nachgebessert werden muss. Speziell der Umweltbereich schneidet schlecht ab, aber auch das bürgerliche Engagement könnte sich verbessern, ebenso wie der Arbeitsmarkt.

Es ist wirklich erstaunlich, dass das einzige Thema, das die Lebensqualität in Baden-Württemberg beeinträchtigt, ausgerechnet die Umwelt ist. Hier würde es sich lohnen zu analysieren, an welchen Stellen es Probleme gibt. Denn die gibt es nur in diesem Bereich – in allen anderen Bereichen liegt Baden-Württemberg immer im oberen Bereich. Aber es gilt das gleiche wie für das Elsass. Das hätten wir auch ohne Zahlenwerke gewusst…Wer die Studie für Baden-Württemberg im Original anschauen möchte, kann HIER KLICKEN!

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