Die Tränen der einen, die Freude der anderen…

Gegen Ende der Saison klärt sich immer weiter das Schicksal der Fußballvereine der Region. Während der SR Colmar anfangen muss für die 4. Liga zu planen, schafft ein Dorfverein aus Baden die Sensation.

Veröffentlicht am 4. April 2016 von Eurojournalist Strasbourg in Allgemein // 0 Kommentare

(KL) – Die Fronten klären sich immer mehr und Freude und Leid liegen im Fußball oft nur wenige Kilometer auseinander. Während sich zwei der regionalen Vereine immer konkretere Hoffnungen auf einen Aufstieg machen können, scheint die Mission „Klassenerhalt“ für den SR Colmar in weite, weite Ferne gerückt. Doch die Sensation fand am Sonntag in einem kleinen Dorf bei Willstätt statt – die Frauen des SC Sand schafften die Sensation, kegelten im Halbfinale des DFB-Pokal das hoch favorisierte Team von Bayern München aus dem Wettbewerb und qualifizierten sich erstmals in der Vereinsgeschichte für das Pokalfinale!

Fangen wir im Elsass an. Hier erlebten die beiden elsässischen Vertreter in der 3. Liga ziemlich entgegengesetzte Erfahrungen am Wochenende. Während Racing Straßburg schon einmal anfangen darf, für die Rückkehr in die 2. Liga zu planen, nachdem der Tabellenführer aus der Europahauptstadt drei wertvolle Punkte beim Tabellenzehnten Boulogne (0:1) eingefahren hat, während die Mitbewerber um die Aufstiegsplätze allesamt Federn ließen, ist der Abstieg für den SR Colmar wohl kaum noch zu vermeiden. Denn während die anderen Abstiegskandidaten punkteten, verloren die Colmarer ihre Partie gegen Dunkerque mit 1:2 und der Abstand ans rettende Ufer vergrößerte sich auf jetzt 7 Punkte. Und wo Colmar die aufholen soll, ist mehr als fraglich.

In der 2. Liga gewann der Karlsruher SC verdient mit 3:1 gegen die abstiegsgefährdeten Löwen von 1860 München, was nichts daran ändert, dass die Saison für den KSC gelaufen ist – weder nach oben noch nach unten kann irgendetwas passieren. Der SC Freiburg tritt erst am heutigen Montag bei Greuther Fürth an, allerdings stehen die Freiburger wieder unter Druck, denn sowohl RB Leipzig (3:1 gegen den VfL Bochum, der sich damit aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet) als auch der 1. FC Nürnberg (3:0 bei FSV Frankfurt) haben vorgelegt. Allerdings würde sich der SC Freiburg bei einem Sieg bei Greuther Fürth wieder die Tabellenführung zurückholen.

In der Schweiz segelt der FC Basel zum nächsten Titelgewinn, wie immer, hätte man fast Lust zu sagen. Am Sonntag spielte das Team vom Rheinknie gegen seinen letzten „Verfolger“, die Young Boys Bern und gewann souverän mit 2:0. In der Tabelle führen die Basler nun mit 17 (!) Punkten Vorsprung vor Bern und haben dabei sogar noch ein Spiel weniger absolviert als der Rest der Konkurrenz – die Meisterschaft ist im Grunde bereits eingetütet.

Doch der Knaller des Wochenendes war das DFB-Pokalhalbfinale der Frauen – der SC Sand bezwang nach einem großartigen Spiel und völlig verdient gegen Bayern München mit 2:1 und erreicht damit zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte das Pokalfinale in Köln. Dort treffen die Sander Frauen auf den VfL Wolfsburg, der durch ein 2:1 gegen den SC Freiburg ein badisches Finale verhinderte. Für den kleinen Dorfverein aus Sand, der, getragen von vielen Ehrenamtlichen ein wenig wie das Dorf von Asterix wirkt, ist dies der größte Erfolg seiner Vereinsgeschichte und der Beweis, dass zum Glück Geld im Fußball doch noch nicht alles kaufen kann…