Die Wattestäbchen-Lobby…

… war einfach nicht stark genug. Und die der Plastikstohhalme auch nicht. Also hat das Europäische Parlament beide verboten. Es ist eben nicht jeder Bayer-Monsanto, der es gerne wäre.

Plastikstrohhalme und Wattestäbchen - aus, vorbei. Die Lobbys haben versagt... Foto: https://pixabay.com/users/Hans-2/ - Wikimedia Commons / CC0 1.0

(KL) – Die Welt ist voller Probleme. Brexit, neuer Rechtsextremismus, Waffenlieferungen an Saudi-Arabien, soziale Spannungen, wo man hinschaut. Probleme, deren Lösung enorm viel graue Zellen und guten Willen erfordert. Und was macht man, wenn man nicht weiß, was man machen soll? Richtig – man kümmert sich um diejenigen Dinge, die man lösen kann. Wie beispielsweise die Probleme, die Wattestäbchen und Strohhalme verursachen.

Ganz klar, das ist eine gute Sache, dass diese Weltmeerverschmutzer nun verboten werden. Bis solche Wattestäbchen und Plastikstrohhalme biologisch abgebaut sind, vergehen Jahrhunderte. Und so lange verschmutzen diese Dinger tatsächlich die Weltmeere und deswegen ist es eine gute Sache, dass sie abgeschafft werden.

Blöd nur für die Hersteller dieser Billigprodukte aus Plastik, dass sie nicht über so finanzstarke Lobbys verfügen wie beispielsweise die Rüstungsindustrie oder Gruppen wie Bayer-Monsanto, die über die notwendigen Mittel verfügen, um die europäische Politik in ihrem Sinne zu beeinflussen. Dazu wären ein paar teure Gutachten nötig gewesen, ein paar Luxusabende für Europaabgeordnete und hohe Vertreter der Europäischen Kommission, die Ausarbeitung eines Gesetzesvorschlags, wie man künftig mit diesen Produkten umgehen sollte (doch, doch, das machen ja VW und Konsorten genauso…) und wir hätten uns noch lange das Ohrenschmalz mit diesen Stäbchen entfernen können.

Doch die Lobbys der Wattestäbchen- und Plastikstrohhalm-Industrie sind einfach nicht stark genug. Denn um europäische Politik gestalten zu können, braucht es in Junckerland eben Geld, viel Geld. Und wenn es um richtig viel Geld geht (wie beispielsweise einen Jahresumsatz von rund 4 Milliarden Euro für Glyphosat), dann kann man mit Geld eben viel in Brüssel bewegen.

Geht es in der europäischen Politik wirklich in erster Linie um Geld? Na klar, denn bei solchen Themen existiert sie, die europäische Solidarität. Wattestäbchen und Plastikstrohhalme sind eben keine Flüchtlinge, um die man sich kümmern müsste. Und langsam versteht man, warum wir bei der kommenden Europawahl dringend unser Wahlverhalten ändern und diesen Brüsseler Augiasstall ausmisten müssen. Brüssel ist heute das Synonym für eine durch und durch von Lobbys korrumpierte Politik, befeuert von einem Jean-Claude Juncker, der wohl zu den schlimmsten Schreibtischtätern gehört, die je den Europäischen Institutionen ihren Stempel aufgedrückt haben.

Und wem das alles nicht passt, der kann jetzt noch einen Lebensvorrat an Wattestäbchen und Plastikstrohhalmen anlegen. Und sich dabei gründlich überlegen, ob wir diese europäischen Institutionen in dieser Form weiter durchfüttern wollen.

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