Dieses Jahr müsste Straßburg eigentlich einen ausgeben…

Der weltberühmte Straßburger Weihnachtsmarkt feiert dieses Jahr ein „Schnapszahl-Jubiläum“ - er findet bereits zum 444. Mal statt. Das schreit nach einer Lokalrunde.

Auf dem Place Broglie erkennt man die alemannischen Wurzeln der elsässischen Weihnacht. Foto: PierrotM / Wikimedia Commons / GNU 1.2

(WB) – „Holy Shit!“, rief der amerikanische Tourist, als er auf dem Münsterplatz in Straßburg einbog und das Straßburger Münster in seiner ganzen Schönheit erblickte. Auch, wenn dieser Ausruf nicht genau kirchlich korrekt war, so zeigt er doch, wie speziell ausländische Besucher unsere regionalen Traditionen schätzen und bewundern. Kein Wunder, dass diese Traditionen besonders bei amerikanischen Besuchern Begeisterung auslösen – denn immerhin fehlt den reichen Amerikanern vor allem eines: eine eigene Geschichte.

Der Straßburger OB Roland Ries hat nun das Programm für diesen 444. Weihnachtsmarkt vorgestellt und klar, Straßburg verdient sich den selbst verliehenen Titel der „Hauptstadt der Weihnacht“ – nirgendwo anders auf der Welt gibt es eine Veranstaltung, die dem Straßburger Weihnachtsmarkt auch nur annähernd das Wasser reichen könnte.

Natürlich gibt es überall auf der Welt hübsche, auch große Weihnachtsmärkte, man denke nur an Nürnberg, New York oder Moskau. Doch nur in Straßburg verwandelt sich eine ganze Stadt in einen riesigen Weihnachtsmarkt, der sich nicht nur in der ganzen Innenstadt ausbreitet, sondern bis hinein in die verschiedenen Viertel reicht – die ganze Stadt wird fünf Wochen lang im Rhythmus von Advent und Vorweihnachtszeit ticken.

Lichtspiele, Dekorationen, thematische Märkte, ungefähr 500 Veranstaltungen – Straßburg leidet sicher nicht an Understatement, wenn es um die Weihnacht geht. Man wäre auch nicht gut beraten, dieses touristische Highlight des Jahres in irgendeiner Form zu beschneiden, denn auch, wenn erst einmal heftig investiert werden muss, so stellt dieser Weihnachtsmarkt eine der wichtigsten touristischen Einnahmequellen der Stadt im ganzen Jahr dar. Zwei Millionen Besucher aus der ganzen Welt sind ein wirtschaftlicher Impulsgeber, nicht nur für Hoteliers und Gastronomen, sondern für praktisch jeden, der mit Besuchern der Region sein Geld verdient.

Dass die Märkte auf dem Place Broglie und auf dem Münsterplatz die schönsten, die authentischsten sind, das ist bekannt und wird auch dieses Jahr nicht anders sein. Speziell der Weihnachtsmarkt auf dem Place Broglie zeigt deutlich, wo man eigentlich ist – denn dieser Markt trägt den Namen „Christkindelsmärik“, ein deutlicher Hinweis auf unsere gemeinsame, alemannische Kultur am Oberrhein. Auf dem Münsterplatz, im Schatten dieser großartigen Kathedrale, die gerade ihr 1000jähriges Jubilum feiert, kann man ebenfalls schöne Momente mit Glühwein und leckeren Spezialitäten verbringen. Man muss eben nur Lust darauf haben, seine Abende mit Menschen aus aller Welt zu verbringen, die ihre Feierlaune mit mehr oder weniger geschmackvollen roten Filzmützen anzeigen.

Zum 444. Jubiläum sollte Straßburg eigentlich eine Lokalrunde ausgeben. Auch, wenn Roland Ries dies nicht ausdrücklich erwähnte, kann man schon damit rechnen, dass sich die Straßburger das eine oder andere Zusatz-Highlight für diese Adventszeit ausgedacht haben. Und wenn man ehrlich ist, dann muss man selbst als eingefleischter Weihnachtsmuffel zugeben, dass dieses fünf Wochen andauernde Fest eine ganz tolle Geschichte ist. Man muss sich nur darauf einlassen.

Das komplette Programm in deutscher Sprache können Sie anschauen, wenn Sie HIER KLICKEN! Und sich dann schon einmal notieren, welche Veranstaltungen Sie in den nächsten Wochen in Straßburg besuchen wollen. Los geht’s am, 28. November und dann ist Adventszeit. Jede Wette – wir werden Sie noch vor dem 24. Dezember in Straßburg treffen. Wenn nicht, dann werden Sie etwas verpasst haben…

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