Dreckschleuder Bitcoin

Abgesehen davon, dass die virtuelle Währung „Bitcoin“ eine extrem risikoreiche Investition darstellt, ist ihr ökologischer Fußabdruck katastrophal. Man sollte ihn abschaffen.

Mit seinem schier unendlichen Energiebedarf ist der Bitcoin jetzt schon ein Auslaufmodell. Foto: Davidstankiewicz / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Der Kurs der digitalen Währung Bitcoin macht riesige Sprünge, weswegen risikobereite Anleger ihn auch so mögen. Innerhalb von nur sechs Wochen fiel der Bitcoin von einem Kurs von 19.265 Dollar auf unter 8000 Dollar – nachdem er zuvor ebenso rasant seinen Gipfel erstürmt hatte, nachdem die Information bekannt wurde, dass einige Geldhäuser Derivatprodukte auf Basis des Bitcoins anbieten wollten. Doch der Bitcoin ist nicht nur das Objekt der Begierde von Finanzjongleuren, sondern vor allem eins: eine ökologische Dreckschleuder.

Nicht nur, dass das „Schürfen“ von Bitcoins, das über das Abwickeln extrem rechenintensiver Operationen auf Computern in der ganzen Welt erfolgt, extrem energieintensiv ist, sondern es sind dies vor allem auch die Transaktionen, die mit dem Bitcoin ausgeführt werden. Nach Angaben von Bundesbank-Manager Carl-Ludwig Thiele verbraucht eine einzige Bitcoin-Transaktion ungefähr 427 Kilowattstunden – genug Strom, um einen Haushalt mit vier Personen einen ganzen Monat lang mit Strom zu versorgen. Anders ausgedrückt ist der Energieverbrauch bei einer Bitcoin-Transaktion rund 515000 Mal höher als bei einer klassischen Überweisung.

Der ökologische Aspekt des Bitcoins könnte der Digitalwährung das Genick brechen. Da kaum anzunehmen ist, dass das hochkomplexe Bitcoin-System innerhalb kürzester Zeit diesen ökologischen Wahnsinn in den Griff bekommen kann, werden sich nun nach und nach die Anleger nach anderen Möglichkeiten umsehen – der Höhepunkt des Bitcoin-Hypes war zweifellos Ende Dezember erreicht – seitdem geht es rasant bergab.

International weiß man immer noch nicht, wie man mit der Digitalwährung umgehen soll. Sind sich zwar die Notenbankchefs weltweit darüber einig, dass es sich beim Bitcoin um eine hochspekulative Anlage handelt, geht jede Regierung mit dem Thema anders um. In einigen Ländern ist der Bitcoin verboten (Bolivien, Ecuador, Kirgistan, Bangladesch, Nepal und Marokko), in anderen Ländern, die vielleicht auch für die internationalen Finanzmärkte wichtiger sind (China, Russland, USA etc.) denkt man gerade über scharfe Regulierungen nach (in China ist beispielsweise Privatleuten der Handel mit Bitcoins verboten) – kurz, es herrscht Chaos.

Doch von allen rein finanztechnischen Überlegungen abgesehen ist der Bitcoin ein konzeptueller Fehler, wie alle 1300 Kryptowährungen, die es inzwischen gibt. Die Umweltbelastung durch den extremen Energieverbrauch dieser „Währungen“ ist derartig hoch, dass es nur eine einzige Lösung dafür gibt – der Bitcoin muss abgeschafft werden. Je schneller, desto besser.

1 Kommentar zu Dreckschleuder Bitcoin

  1. HEMMERLÉ Pierre // 6. Februar 2018 um 13:41 // Antworten

    Plus la spéculation est hermétique ou incomprise, et plus le peuple s’en gargarise.
    L’interdiction, la prohibition ne font que développer l’addiction.
    Laissons couler les fleuves en leurs incoercibles destinées, restons sur les immarcescibles hauteurs désolées.
    Pierre Hemmerlé

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