EHC hat die DEL2-Lizenz im Sack

Die südbadischen Kufenflitzer treten nach der Oberliga-Meisterschaft nun definitiv in der zweithöchsten deutschen Eishockey-Spielklasse an.

EHC-Kapitän Philip Rießle und EHC-Torwart-Neuzugang Marco Wölfl (hier noch im Trikot der Tölzer Löwen, im März 2014 ). Foto: EHC / Patrick Seeger.

(FW) – Nun ist es offiziell: Das Freiburger Eishockey kann in die zweithöchste Spielklasse Deutschlands zurückkehren. Der EHC Freiburg hat die Lizenz für die DEL2 erhalten. Am Mittwoch hat die Deutsche Eishockeyliga die Ergebnisse des Wirtschaftlichkeitsprüfung für die DEL2 in der Saison 2015/16 bekannt gegeben. Daraus geht hervor: Der EHC Freiburg hat als Aufsteiger die Lizenz für den Spielbetrieb in der DEL2 bekommen.

Gleiches gilt für die Teams aus Bietigheim, Bremerhaven, Kassel, Frankfurt, Ravensburg, Riessersee, Rosenheim, Weißwasser, Dresden, Bad Nauheim, Crimmitschau und Kaufbeuren. Vorerst nicht lizenziert wurde der EV Landshut.Der erste Spieltag der Saison 2015/16 findet am 11. September statt. Der Spielplan wird voraussichtlich Mitte Juli veröffentlicht. “Im Fall von Kaufbeuren (Ausgliederung GmbH) und Freiburg (Aufsteiger) steht die Lizenzerteilung unter dem Vorbehalt der Beschlussfassung der DEL2-Gesellschafterversammlung zur Übertragung der Lizenz”, erläutert die Homepage der DEL2 das weitere Prozedere. Bei der anstehenden Gesellschafterversammlung wird auch die Landshuter Zukunft ein Thema sein.

Nach der sportlichen Qualifikation in den hochklassigen Oberliga-Playoffs im April steht damit fest, dass Freiburg auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die DEL2 erfüllt. Für den EHC Freiburg, der die Verantwortung für den Spielbetrieb der ersten Mannschaft im Sommer 2011 von der Wölfe GmbH übernommen hatte und damals in der viertklassigen Regionalliga startete, ist dies ein großer Schritt. Vorsitzender Werner Karlin: “Wir freuen uns, dass wir nach dem Aufstieg in die Oberliga 2012 innerhalb von drei Jahren die sportlichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen für einen Spielbetrieb in der zweithöchsten Spielklasse schaffen konnten.”

Auch wenn die Planungen – insbesondere bei der Zusammenstellung des Kaders – schon seit der Oberliga-Meisterschaft auf die DEL2 ausgerichtet sind, beginnt für die Südbadener durch die Lizenzierung ein neues Kapitel. So hat der EHC Freiburg als Liga-Neuling auf die offizielle Bestätigung der Ligazugehörigkeit gewartet, ehe er den Dauerkarten-Vorverkauf lancierte. Nun aber geht alles ganz schnell: Bereits in dieser Woche beginnt auf der Vereinshomepage ehcf.de der Verkauf der Saisontickets, für die es – den Anfragen nach zu urteilen – schon jetzt eine große Nachfrage gibt.

Zwischenzeitlich erhielt der EHC Freiburg eine prestigeträchtige Auszeichnung: Der deutsche Oberligameister 2015 wurde mit dem “Goldenen Puck” der Erich-Kühnhackl-Stiftung geehrt. Damit wird vor allem die Freiburger Nachwuchsarbeit gewürdigt und die Sichtbarkeit, mit der sich diese in der ersten Mannschaft niederschlägt. Als der EHC Freiburg im Frühjahr die Oberliga-Playoffs aufrollte, stand ein eingeschworenes Team auf dem Eis, das nicht weniger als 19 Akteure aus der eigenen Nachwuchsschule listete. Gerade viele Schlüsselpositionen des Teams (Torwart Christoph Mathis, Torjäger Nico Linsenmeyer, Kapitän Philip Rießle) waren mit gebürtigen Freiburgern besetzt – und dies wird  zum großen Teil auch in der DEL2 so sein.

Die Spieler kannten sich von Kindesbeinen an. Diese Entwicklung stellt in Deutschland durchaus eine Besonderheit dar; zwar gibt es unter anderem in den großen bayerischen Talentschmieden eine hohe Durchlässigkeit vom Nachwuchs in die erste Mannschaft; auf ein solch kompaktes Gebilde aus Eigengewächsen wie dies der EHC Freiburg in seinem Meisterjahr aufbot, konnte aber sonst kein Club zurückgreifen. Dies ist der Jury der Erich-Kühnhackl-Stiftung nicht entgangen.

Die Stiftung, die sich der Nachwuchsförderung verschrieben hat, hat sich daher für die Auszeichnung des EHC Freiburg entschieden. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Da passt es ins Bild, dass die Nachwuchsabteilungen des EHC Freiburg und des DEL-Clubs Schwenninger Wildwings jüngst ein gemeinsames Leistungszentrum ins Leben riefen. Am Sonntag, 30. August, treten beide Teams in Schwenningen zu einem Testspiel gegeneinander an.

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