Ein hübsches Weihnachtsgeschenk für die AKW-Betreiber in der Schweiz

Die völlig veralteten Atomkraftwerke der Schweiz gehen frühestens 2029 vom Netz – damit ihre Betreiber sich vorher noch mal richtig die Taschen füllen können.

Die Lobbys funktionieren prächtig, wenn es darum geht, Gewinne aus der teuersten Energiequelle der Welt zu machen. Foto: BUND

(Axel Meyer / Red) – Der Naturschutzbund BUND schlägt Alarm. Denn der Schweizer Nationalrat hat eine zutiefst unverantwortliche Entscheidung getroffen und die mächtige und mitregierende Atomlobby hat ihre Interessen durchgesetzt. „Der Betrieb der Schweizer Atomkraftwerke soll nicht eingeschränkt werden. Nur für die ältesten unter ihnen –Beznau I und II– ist nach 60 Jahren Schluss. Beznau I geht also 2029 vom Netz, Beznau II zwei Jahre später. Das dritte Kraftwerk der ersten Generation in Mühleberg, wird ohnehin 2019 abgeschaltet. Die Atomkraftwerke Gösgen und Leibstadt hingegen sollen so lange betrieben werden, wie sie sicher sind.“, so berichten die Schweizer Medien.

In einer Zeit, in der man fast überall verstanden hat, dass die Atomkraft nicht nur die gefährlichste, sondern in der Endabrechnung die mit Abstand teuerste Energiequelle ist, hat man in der Schweiz die Sirenengesänge der AKW-Lobbys erhört. Schon jetzt hat das grenznahe AKW Beznau die zweifelhafte Ehre, das älteste und damit eines der gefährlichsten AKW der Welt zu sein und es soll nun insgesamt 60 Jahre strahlen.

Es ist unglaublich: Die Schweiz, eines der schönsten und reichsten Länder, betreibt die ältesten Atomkraftwerke der Welt. Es ist nicht erklärbar, warum ein modernes Land wie die Schweiz in Beznau und Mühleberg die ältesten und unsichersten Atomkraftwerke der Welt laufen lässt und so die Existenz des eigenen Landes und der Menschen auch in den Nachbarländern so unverantwortlich aufs Spiel setzt. Denn mit zunehmendem Alter wächst natürlich auch die Gefahr atomarer Unfälle. All dies hat der Schweizer Nationalrat bei seiner Entscheidung außer Acht gelassen. Klar – Geld ist wichtiger als Sicherheit.

Bei einem Atomunfall in einem kleinen Land wie der Schweiz kämen als Fluchtorte, je nach Schwere des Unfalls und je nach Windrichtung am Katastrophentag, nur die ebenfalls betroffenen Nachbarländer in Frage. Also setzt man weiterhin darauf, dass die eigenen Atomkraftwerke natürlich total sicher sind. Was man in Three Mile Island, in Tschernobyl oder in Fukushima auch gedacht hatte…

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