Ein Klassiker – Frankreich spielt heute gegen Deutschland

Die beiden könnten heute Abend in Paris auf dem Platz stehen - Manuel Neuer und Mario Gomez. Foto: Steindy / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0

(KL) – Zum Glück gibt es im Fußball nicht nur korrupte Verbände und Funktionäre, sondern auch den grünen Rasen. Und der steht heute Abend um 21 im Mittelpunkt des Interesses der deutschen und französischen Fußballfans, die diesem Prestigeduell schon entgegen fiebern. Dabei geht es in diesem Spiel – um nichts. Sondern für die Akteure vor allem darum, sich in einer wichtigen Phase der Saison keine Verletzungen zuzuziehen. Was dann auch den einen oder anderen Namen in den beiden Kadern erklärt.

Bei den Franzosen fehlt Stürmerstar Karim Benzema, der aktuell in eine hässliche Erpressungsaffäre um den gerade von Marseille zu Lyon gewechselten Matthieu Valbuena verwickelt ist und sogar kurzzeitig verhaftet worden war, dafür steht erstmals der neue Bayern-Stürmerstar Kingsley Coman im Aufgebot der Franzosen, die nominell kein bisschen schlechter aufgestellt sind als der amtierende Weltmeister.

Der Abend dürfte der Abend der Rückkehrer sein, da mehrere zuletzt nicht mehr berücksichtigte Nationalspieler mal wieder in den Kader gerückt sind – bei den Franzosen der nach Mexiko abgewanderte André-Pierre Gignac oder der lange vereinslose Hatem Ben Arfa, der sich seit dem Saisonstart bei seinem neuen Verein OGC Nizza in toller Form befindet und eine erneute Chance sicher verdient hat. Im deutschen Team ist man gespannt auf die Rückkehr von Mario Gomez, der bei Besiktas Istanbul zu alter Stärke zurückzufinden scheint.

Ansonsten steht das Spiel heute Abend in Paris unter dem Zeichen der Abwesenden – neben Benzema wurde auch Mittelfeldzauberer Mathieu Valbuena nicht berücksichtigt, der zwar in Topform ist, aber den momentan zu viele Skandale den Kopf schwer machen, dazu fehlen Geoffrey Kondogbia von Inter Mailand und einer der besten Stürmer der Franzosen, Alexandre Lacazette von Olympique Lyon. Auf deutscher Seite verzichtet man auf Toni Kroos und Mezut Özil, die beide eine Pause bekommen sollen und es ist klar, dass sowohl Jogi Löw als auch sein französischer Kollege Didier Deschamps heute Abend experimentieren werden. Was für sie interessant, für die Zuschauer eher weniger spannend ist, denn wenn zwei kaum eingespielte Teams aufeinander treffen, leidet meistens die Qualität des Spiels darunter.

Warum der Bundestrainer für die beiden Spiele heute in Frankreich und am Dienstag gegen die Niederlande gleich vier (!) Torhüter nominieren musste, ist auch nicht so richtig klar. In Paris wird wohl Manuel Neuer zwischen den Pfosten stehen, wer gegen die Niederlande ‘ran darf, ist noch nicht festgelegt – Bernd Leno, Ron-Robert Zieler und Neuling Kevin Trapp, der bislang bei seinem neuen Verein Paris St. Germain durchaus überzeugen konnte, machen sich alle Hoffnungen.

Bleibt zu hoffen, dass die Zuschauer heute Abend ein gutes Spiel gezeigt bekommen – wer am Ende gewinnt, ist eigentlich völlig zweitrangig. Für uns als deutsch-französische Zeitung sowieso…