Ein kleiner Beitrag zur aktuellen Polizei-Diskussion

Gestern Abend, im Herzen der Straßburger Innenstadt, zeigte die „Police Municipale“, warum ihre Präsenz so wichtig ist. Und dass sie natürlich in der Lage ist, ruhig und besonnen zu handeln.

Nur 20 Minuten nach dem Diebstahl hatte die "Police Municipale" die Tatverdächtigten bereits dingfest gemacht, unaufgeregt, sachlich und ohne irgendeine Gewalt. Auch das gehört zur Realität. Foto: Eurojournalist(e) / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Wir haben sie alle gesehen, die Bilder von der Tötung von George Floyd, Photos und Videos von anderen brutalen Übergriffen, doch viele Bilder täuschen. Natürlich gibt es das Phänomen „Polizeigewalt“, doch genauso gibt es das Phänomen „die Polizei, dein Freund und Helfer“. Gemeinsam mit einigen Freunden und dem Präsidenten der Eurometropole Straßburg, Robert Herrmann, konnten wir das gestern Abend selbst überprüfen.

Während eines Abendessens auf einer der schönen Straßburger Terrassen in der Altstadt, wurden einem unserer Freunde auf sehr geschickte Weise die Aktentasche entwendet. Blöd für die Diebe, dass wir das bemerkten und sofort die Verfolgung der Diebe aufnahmen, die angesichts dieser sofortigen Verfolgung ihre Beute wegwarfen. Für uns war die Geschichte damit eigentlich vorbei, doch Robert Herrmann sah das anders und das ist verständlich. Die Anwesenheit organisierter Banden in „seiner“ Stadt kann und will er nicht dulden.

Er gab sofort die Täterbeschreibung telefonisch an die „Police Municipale“ weiter und siehe da, 20 Minuten später fuhren zwei Polizeiautos vor, in denen zwei der drei mutmaßlichen Täter saßen. Die Polizisten waren von ausgesuchter Ruhe, das weitere Vorgehen wurde ruhig und sachlich mit Robert Herrmann und uns besprochen und zu keinem Zeitpunkt wurde die Stimme erhoben, wurden die Festgenommenen respektlos oder gar aggressiv behandelt und das Vorgehen der Polizei, auch das muss einmal gesagt werden, war vorbildlich.

Es geht momentan darum, eine sachliche Debatte über die Rolle der Polizei in der Gesellschaft zu führen. Es gibt, wie in allen Bereichen des Lebens, schwarze Schafe und unangenehme Zeitgenossen. Doch zu einem Zeitpunkt, zu dem bestimmte Gruppen das Gewaltmonopol des Staats in Frage stellen, ist es wichtig, auch den gesellschaftlichen Beitrag der Polizei richtig zu würdigen. Und um diese Debatte richtig zu führen, muss man in beide Richtungen schauen. Gestern Abend hat die „Police Municipale“ eine Diebesbande aus dem Verkehr gezogen, die sehr geschickt im Team agierte und offensichtlich auf Beutezug war. Also kann man festhalten, dass die schnelle und effiziente Reaktion der „Police Municipale“ zumindest gestern Abend weitere Straftaten im Vorfeld verhindert hat. Dafür darf man auch mal „Dankeschön!“ sagen.

Allerdings wussten alle Beteiligten, dass die Behörden in solchen Fällen kaum mehr machen können, als die Beschuldigten eine Nacht in Gewahrsam zu behalten oder sie noch am gleichen Abend mit einer „Belehrung“ wieder laufen zu lassen.

Und dennoch ist die Arbeit der „Police Municipale“ enorm wichtig – es sei denn, man möchte unsere Städte organisierten Banden überlassen… und das will vermutlich niemand. Es wäre wünschenswert, wenn die Debatte um die Rolle der Polizei etwas sachlicher geführt würde. Man sollte die Augen nicht vor Missständen verschließen, aber auch nicht vor der wichtigen gesellschaftlichen Rolle, die von der Polizei ausgeübt wird. Für die Effizienz des gestrigen Einsatzes – bravo!

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