Ein mächtiger Schlag gegen die Drogen-Kartelle

Europol hat einem der größten internationalen Kokain-Kartelle, dem "Super-Kartell", einen schweren Schlag versetzt. Bei einer konzertierten Aktion gegen das „Superkartell“ wurden 30 Tonnen Kokain beschlagnahmt.

Europol (hier der Sitz in Den Haag) hat dem europäischen Kokain-Handel einen schweren Schlag versetzt. Foto: OSeveno / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0

(KL) – So gut kann Europa funktionieren, wenn der Wille aller Beteiligten vorhanden ist. Bei einer koordinierten Razzia in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Spanien, Frankreich, Belgien und den Niederlanden wurde nicht nur die enorme Menge von 30 Tonnen (!) Kokain beschlagnahmt, sondern auch die Logistik und die Führungsebene dieses Kartells weitgehend unschädlich gemacht. Möglich wurde dies durch das gute Funktionieren von Europol, der europäischen Polizeibehörde mit Sitz in Den Haag, die zum Glück effizienter arbeitet als die europäische Politik.

Dabei machten die Europolizisten auch noch einen kleinen Umweg über Dubai, wo sechs Drahtzieher dieses Kartells festgenommen werden konnten. Bei dieser Aktion konnte Europol mehr erreichen, als die Kartelle nur zu ärgern. Die „Superkartell“ genannte Organisation hat nach Angaben von Europol rund ein Drittel des gesamten Kokain-Handels in Europa kontrolliert und nebenher, naturlich, auch massive Geldwäsche betrieben.

Dies wird zwar den internationalen Kokainhandel nicht beenden, versetzt ihm aber tatsächlich einen schweren Schlag. Denn durch die europäische und internationale Zusammenarbeit der Behörden kann sich kein Kartell mehr sicher sein, nicht erwischt zu werden und auch der „sichere Rückzugshafen“ der Drogenbosse in den Emiraten ist plötzlich gar nicht mehr so sicher. Insgesamt wurden bei der Aktion 49 Personen verhaftet und dieses Kartell, dessen Hauptverantwortliche in Südamerika sitzen, werden es schwer haben, eine solche Organisation erneut aus dem Boden zu stampfen, um ihr Geschäft fortführen zu können.

Natürlich gibt sich niemand Illusionen hin, denn es ist klar, dass selbst ein solcher Schlag gegen das organisierte Verbrechen dem Kokain-Handel kein Ende setzen wird. Wenn ein Kartell gesprengt wird, das ein Drittel des europäischen Kokain-Markts kontrolliert, dann bedeutet das auch, das zwei Drittel dieses Markts weiterhin funktionieren und die Kartelle, die diese zwei Drittel bedienen, werden ihren Absatz steigern und die Preise erhöhen. Doch auch diese Kartelle werden damit rechnen müssen, dass ihnen Europol und die amerikanischen Kollegen von der DEA auf den Fersen sind.

Solche Erfolge sind möglich, wenn mit einer europäischen und internationalen Perspektive gearbeitet wird. Warum das in anderen, ebenso wichtigen Bereichen nicht möglich ist, das kann einen an Europa verweifeln lassen.

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