Ein schlechtes Jahr für Storchenküken

Das schlechte Wetter im Mai hat Folgen für den diesjährigen Storchen-Nachwuchs im Elsass. Mindestens 50 % der Storchenküken haben die Schlechtwetter-Periode nicht überlebt.

Für den Storchen-Nachwuchs ist 2024 ein ganz schlechtes Jahr. Foto: EszDo / Wikimedia Commons / CC-BY 4.0int

(KL) – Für den Wappenvogel des Elsass war das Frühjahr schwierig. Die Unwetter, die sich über dem Elsass im Mai entladen haben, kamen für die Störche zum ungünstigsten Zeitpunkt, nämlich zur Schlüpfzeit, wenn die Storchenküken während der ersten 15 Tage ihres Daseins besonders gefährdet sind, da sie noch kein schützendes Gefieder haben. Die niedrigen Temperaturen und der Dauerregen haben mindestens 50 % der Jungvögel das Leben gekostet, einige Experten sprechen sogar von 60 bis 70 %. Die einzig gute Nachricht für die Störche ist, dass sich ihre Population in den letzten Jahren im Elsass derart stabilisiert hat, dass dieses Kükensterben zwar traurig ist, nicht aber die Gesamtpopulation gefährdet.

Mindestens die Hälfte der großen Storchennester im Elsass sind betroffen, wobei noch lange nicht alle Nester untersucht werden konnten, da sich diese zumeist in schwindelnder Höhe befinden und praktisch unzugänglich sind. Doch viel Hoffnung, dass sich in diesen Nestern noch viele Küken verstecken, gibt es nicht. Die Auswirkungen dieses ungewöhnlichen Kükensterbens wird man frühenstens in drei Jahren sehen, wenn die heutigen Jungvögel geschlechtsreif geworden sind und es darum gehen wird, die nächsten Storchen-Generationen auf den Weg zu bringen. Dann könnte sich der extrem ausgedünnte Jahrgang 2024 bemerkbar machen, doch in der Zwischenzeit konstatieren die Ornithologen eher einen Anstieg der Storchenzahlen im Elsass, wo man vor wenigen Jahren noch das Aussterben dieses Wappenvogels befürchten musste.

In den letzten Jahren ist die Storchen-Population im Elsass stark angestiegen. So zählte man im Jahr 2021 sage und schreibe 1460 Storchennester im ganzen Elsass, Tendenz steigend. Die Vereine, die sich um den Schutz der Störche im Elsass kümmern, stellen einen Anstieg der Population um 30 % fest, weswegen das diesjährige Kükensterben keine Panik auslöst, im Gegenteil. Einige Experten sind der Ansicht, dass dieses Jahr 2024 sogar dazu beitragen kann, die Storchen-Population im Elsass zu stabilisieren, was nicht ungelegen kommt, denn „einigen wird die große Anzahl der Storchennester bereits zuviel“.

Nichtsdestotrotz ist es schon traurig, dass der Storchen-Jahrgang 2024 so unter die Räder gekommen ist. Bleibt zu hoffen, dass sich diese Wetterphänomene aus dem Mai nicht wiederholen, denn sollten solche Frühjahrs-Unwetter zur Regel werden, könnten sich die Störche eines Tages sicherere Nistplätze suchen. Aber so weit ist es noch lange nicht, momentan ist der Bestand an Störchen weiterhin im Anstieg und daher besteht kein Grund, sich um das Elsässische Wappentier Sorgen zu machen.

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