Eine beeindruckende Bilanz

Die Stiftung „Fondation Entente Franco-Allemande (FEFA)“ hat 35 Jahre im Dienst der deutsch-französischen Beziehungen gearbeitet und hört nun auf.

Die Herren Klinkert (Präsident FEFA), Seguy (Präfektur Grand Est), Lehmann (Vize-Präsident FEFA) und Jolas (Generaldelegierter FEFA) bei der Bilanzpressekonferenz. Foto: (c) Jean-Claude Hatterer / Agence BleuComm

(Red/PM) – Bei einer Pressekonferenz im Straßburger Presseclub zog die Stiftung „Fondation Entente Franco-Allemande (FEFA)“ Bilanz der beiden historischen Missionen, die ihr durch das deutsch-französische Abkommen vom 31. März 1981 übertragen worden waren und die sie mehr als erfolgreich erfüllt hat. Jetzt, am Ende dieser beiden Missionen, stellt die FEFA in einigen Monaten ihre Aktivitäten ein und überträgt ihr restliches Vermögen an das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW/OFAJ).

Bei dieser Bilanzpressekonferenz legte die FEFA exakte Zahlen vor: Mit der Entschädigung von 86.555 in der Wehrmacht im II. Weltkrieg zwangsrekrutierten Elsässern und Mosellanern und deren Rechtsnachfolgern, 5.087 Zahlungen an die in die Arbeitsdienste zwangsrekrutierten Frauen (RAD/KHD), aber auch mit 1.135 unterstützten Projekten in den Bereichen Bildung, Gedächtnisarbeit, Kultur, Jugendaustausch, Sport, Wissenschaft, Soziales usw. hat die FEFA die ihr übertragenen Aufgaben mehr als erfüllt.

Jean-Claude Klinkert, Präsident der FEFA, wies auf die hervorragende Verwaltung der Stiftung hin, die es ermöglichte, mehr Gelder auszuschütten als ihr ursprünglich von der BRD zur Verfügung gestellt worden waren. „Durch die Qualität ihrer Arbeit konnte die FEFA fast 140 Millionen Euro in die regionale Wirtschaft einbringen“.

Yves Séguy, Generalsekretär der Präfektur der Region Grand Est dankte der FEFA für deren Arbeit, die einen bedeutenden Beitrag zur Annäherung zwischen beiden Ländern darstellt.

Béatrice Angrand, Generalsekretärin der DFJW/OFAJ (und kürzlich zur Direktorin des Service Civil in Paris ernannt), erklärte, dass das DFJW/OFAJ alles daransetzen werde, bestimmte Leuchtturmprojekte der Stiftung weiterzuführen.

Alexis Lehmann, Vizepräsident der FEFA, erinnerte an die Think Tank-Arbeit der Stiftung, in deren Rahmen unter anderen eine SOFRES-Umfrage zum Thema der Zukunft und der Erwartungen der Bürger an den Oberrhein durchgeführt wurde. Diese Umfrage wies nach, dass sich die Bevölkerungen am Oberrhein fast einstimmig dafür aussprachen, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in dieser Region zu stärken. Er sprach ebenfalls davon, wie mutig die Stiftung in zahlreichen Projekten auf allen Ebenen der Zivilgesellschaft gearbeitet hat, im Bereich der Kultur, der Bildung und der Ausbildung, oder auch im einem aktuellen Projekt, das die FEFA unter seiner Leitung initiiert hat: Das Life Valley.

Mehrere Empfänger von Förderungen durch die FEFA waren ebenfalls bei dieser Pressekonferenz anwesend. Stefan Seidendorf, stellvertretender Direktor des DFI in Ludwigsburg, sprach über die 20 Jahre der Zusammenarbeit beider Institutionen, besonders in Ausbildungs- und Jugendaustausch-Projekten, wie dem Projekt „Azubi Bacpro“ des Schulamts Straßburg. Die Organisatorinnen des Festivals des deutschsprachigen Films „Augenblick“ berichteten über die Unterstützung durch die FEFA, mit der sie dieses Festival ins Leben rufen und gemeinsam mit der Stiftung den „Preis des jungen Kritikers“ gründen konnten.

Mit dieser hervorragenden Bilanz hat die Stiftung ihre Rolle als unverzichtbarer Akteur in der Annäherung zwischen Frankreich und Deutschland gespielt, deren Qualität heute im Aachener Vertrag nachzulesen ist.

Nun ist es Aufgabe des DFJW/OFAJ, den Geist der FEFA wie angekündigt weiterzutragen. Damit endet auch das schmerzhafte Kapitel der Zwangsrekrutierung junger Elsässer und Mosellaner in die Wehrmacht während des II. Weltkriegs. Die Stiftung ist stolz, bei der Lösung dieser schwierigen Frage mitgewirkt zu haben.

Ein Kapitel endet, ein neues Kapitel beginnt.

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