Eine gelungene Täter-Opfer-Umkehr
Die Welt protestiert gegen Israel und fordert, dass sich Israel der Terror-Organisation Hamas unterwirft. Von dieser fordert man nicht einmal mehr die Freilassung der Geiseln vom 7. Oktober.
(KL) – Die Hamas hat es geschafft. Die Terror-Organisation, die mit ihren barbarischen Terroraktionen vom 7. Oktober bewußt die israelische Reaktion in Gaza provoziert hat, ist heute in der Weltmeinung das Opfer und Israel ein völkermordendes Volk. Die USA frieren ihre Waffenlieferungen an Israel ein, Frankreich fordert das sofortige Ende des israelischen Militäreinsatzes, weltweit werden Universitäten von Unterstützern der palästinensischen Sache und auch der Hamas besetzt, selbst beim European Song Contest sah man mehr palästinensische als europäische Flaggen. Forderungen an die Hamas gibt es hingegen keine mehr und offenbar findet es die Welt normal, dass die Angehörigen der noch in der Hand der Terroristen befindlichen Geiseln nicht einmal erfahren können, ob diese noch am Leben sind oder wie viele andere bereits getötet wurden.
Ebenfalls erstaunlich ist, dass die Welt erwartet, dass Israel die Forderungen der Terroristen erfüllt, um danach über eine eventuelle Freilassung der Geiseln sprechen zu können. Warum fordern die Demonstranten auf der ganzen Welt nicht unisono die Freilassung der Geiseln, damit danach über eine Beruhigung der Lage und humanitäre Hilfe für Gaza gesprochen werden kann?
Auch dass sich der Begriff des „Völkermords“ im allgemeinen Sprachgebrauch festgesetzt hat, ist erstaunlich, denn obwohl diejenigen, die immer wieder und auch heute noch einen Völkermord als ihr Ziel ausgeben, die Hamas und ihre Verbündeten sind, die immer wieder erklären, dass es um die Zerstörung des Staats Israel und implizit die Ermordung von Millionen Juden geht. Diese Zielsetzung erfüllt die Parameter eines geplanten „Völkermords“, nicht aber die Militäraktion der israelischen Armee, die nach den Geiseln sucht und eine gefährliche und brutale Terror-Organisation unschädlich machen will.
Gleichzeitig finden in Israel Demonstrationen gegen Nethanjahu statt, der in Israel inzwischen alles andere als mehrheitsfähig ist. Auch die Israelis sind mehrheitlich nicht mit der Politik des verbrecherischen Regierungschefs einverstanden, der nicht einmal gegen die terroristischen Siedler im Westjordanland vorgeht, da er auf die Stimmen der Orthodoxen in der Knesset angewiesen ist. Doch auch, wenn heute bereits klar ist, dass sich auch die Politik Israels ändern wird, scheint der weltweite Antisemitismus nicht mehr zu stoppen zu sein.
Alleine der Skandal um die israelische Sängerin beim European Song Contest (ESC) zeigt, dass der Antisemitismus heute immer noch so lebendig ist wie im Mittelalter. Dass dies völlig inakzeptabel ist, scheint heute eine Minderheitsmeinung zu sein.
Natürlich wird die israelische Armee auch trotz der ausbleibenden Waffenlieferungen aus den USA und dem erstaunlichen Richtungswechsel Frankreichs seinen Kampf gegen eine barbarische Terror-Organisation nicht einstellen. Ebenso wenig, wie die USA ihren „Krieg gegen den Terrorismus“ (bei dem es wesentlich mehr Opfer gab) aus humanitären Gründen nicht eingestellt hatte oder Frankreich seine Bombardierungen von Raqqa beim Kampf gegen den „Islamischen Staat“, bei dem auch viele Zivilisten ums Leben kamen.
Dass sich Israel gegen die Pläne der Hamas, des Iran, der Hisbollah, der Huthis und der anderen wehrt, die das Land vernichten und die Bevölkerung töten wollen, ist klar. Dass die Welt von Israel fordert, sich einer Terror-Organisation zu unterwerfen, ist der Ausdruck dieses ekligen Antisemitismus, der heute weltbeherrschend zu sein scheint. Und dass sich Israel gegen einen angekündigten Völkermord wehrt, wer will es dem Land verdenken?
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