„Eine Quote, die momentan super ist.“

Interview mit Torjäger Nils Petersen vom SC Freiburg.

Sein Torriecher funktioniert derzeit ausnehmend gut: Nils Petersen. Foto: SCF

(AB) – Der Freiburger Stürmer Nils Petersen macht von sich reden. Erst blieb der 1,88-Meter-Schlacks trotz hochdotierter Angebote nach neun Treffern in zwölf Einsätzen dem Bundesliga-Absteiger SC Freiburg treu. Nun blickt der Torjäger nach nur drei Pflichtspielen in der zweiten Liga und im DFB-Pokal auf acht Treffer (darunter drei sicher verwandelte Foulelfmeter) zurück. Grund genug für ein paar Fragen vor dem Zweitligagipfel zwischen dem SC Freiburg und dem VfL Bochum am Samstag, um 13 Uhr, im Freiburger Schwarzwaldstadion.

Herr Petersen, beim Duell Freiburg gegen Bochum treffen am Samstag die einzigen Zweitligateams aufeinander, die zwei Spiele gewonnen haben. Kann man das schon als Spitzenspiel bezeichnen, oder ist das nach zwei Spieltagen noch zu früh?

Später wird man das vielleicht sagen können, je nachdem, wie sich die Tabelle entwickeln wird. Aber nach zwei Spieltagen lässt sich da noch keine Tendenz einordnen. Natürlich sind beide Mannschaften aktuell vorne, sind beide auch im Pokal weitergekommen – das ist eine gute Serie, aber ob am Ende der Saison beide noch zu den Topmannschaften gehören werden, das muss sich erst zeigen. Aktuell kann man höchstens von einem tabellarischen Spitzenspiel sprechen.

Am Samstag soll es ja etwas kühler werden, um die zwanzig Grad. Aber wie verpackt Sie es, bei der aktuellen Hitze mittags Hochleistungssport betreiben zu müssen?

Ich habe das in meiner Zeit bei Energie Cottbus schon kennengelernt, wie das ist; das hat mich eigentlich nicht sehr gestört. Man muss sich daran gewöhnen, das dauert ein bisschen, und besonders auf die Ernährung achten. Das ist schon eine Umstellung im Vergleich zur 15.30-Uhr-Spielzeit, aber wir sind Profis genug uns darauf einzustellen, dass man auch um 13 Uhr seine Höchstleistungen abrufen kann.

Wie stark ist Bochum im Vergleich zu ihrem ersten Heimgegner Nürnberg?

Bochum ist auch eine Mannschaft, die Fußball spielt, ähnlich wie Nürnberg, und das machen sie aktuell richtig gut. Deswegen kann man sich auf den Samstagmittag freuen. Wir versuchen ja auch, sehr vieles spielerisch zu lösen, analysieren den Gegner, genauso macht es auch Bochum. Die werden sich auch auf unseren Spielstil einstellen, dementsprechend werden beide taktisch agieren und trotzdem versuchen, das Spiel an sich zu reißen, weil beide viel Ballbesitz haben wollen. Da wird es viele Zweikämpfe geben, und ich hoffe, dass wir da die bessere Bilanz haben werden, weil das oft auch entscheidend ist für das Spielergebnis.

Sie haben bislang acht Tore geschossen in drei Pflichtspielen – normal ist das nicht, oder?

Nein, das ist eine Quote, die momentan super ist für mich, und ich freue mich riesig. Aber ich weiß natürlich, dass es nahezu unmöglich ist, das zu halten. Aber jetzt habe ich erstmal diese acht Tore, die kann mir keiner nehmen, das Selbstbewusstsein kann mir auch keiner nehmen; ich freue mich, dass ich der Mannschaft damit helfen konnte und hoffe jetzt einfach und bete dafür, dass die Vorlagen weiter so gut kommen in den nächsten Spielen.

Macht es Ihnen keine Sorgen, dass jetzt die Erwartungen der Fans ins Kraut schießen, die vielleicht denken ‚Der Petersen schießt uns in die erste Liga zurück’?

Ich weiß nicht, ich glaube, die meisten Fans haben keinen solchen Gedankengang, die wissen schon wie Fußball tickt und dass es schwer wird, weiter so zu agieren. Die wissen auch, dass sich Gegner darauf einstellen, wenn man seine Tore macht. Natürlich ist immer eine gewisse Belastung da, ein gewisser Druck, aber das muss ich versuchen auszublenden. Das geht ja jedem Spieler bei uns so, weil auch jeder eine gewisse Erwartung an sich selber hat, und die habe ich auch an mich. Die habe ich in den ersten drei Spielen ganz gut erfüllt, aber die Saison ist noch ganz lang, da sind noch mindestens dreiunddreißig Spiele inklusive Pokal zu spielen, deswegen ist es noch zu früh, irgendetwas in den Himmel zu loben, weil das momentan eine gute Phase ist. Während der Saison kommen auch andere Phasen.

Herr Petersen, besten Dank und weiterhin viel Erfolg!

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