Einfach nur peinlich
Langsam wird es immer verrückter. Dass Altkanzler Gerhard Schröder zusammen mit AfD-Gröβen und Egon Krenz (!) in der russischen Botschaft in Berlin das Ende des II. Weltkriegs feiert, ist unglaublich.

(KL) – Dass im zweiten Kriegsjahr in der Ukraine Gedenktage wie das Ende des II. Weltkriegs schwierig sein würden, das war klar. Denn einerseits fordert die Geschichtsschreibung, dass man die Rolle Russlands beim Sieg über Nazi-Deutschland würdigt, aber andererseits ist es schlicht undenkbar, ein solches Gedenken gemeinsam mit dem Auslöser des aktuellen Kriegs zusammen zu begehen. Dass sich zu dieser Feier der letzte SED-Generalsekretär Egon Krenz mit Gerhard Schröder, AfD-Boss Tino Chrupalla und Klaus Ernst (Die Linke) in der russischen Botschaft in Berlin eingefunden hat, ist schon starker Tobak. Wir leben in Zeiten, in denen „Liebesgrüβe nach Moskau“ nicht wirklich angesagt sind.
Dass sich der greise Egon Krenz noch zu seinen früheren russischen Vorgesetzten hingezogen fühlt, das mag der Altersdemenz oder einfach seinem Lebenslauf geschuldet sein. Immerhin war es Krenz, der bereits nach dem Abflug von Erich Honecker alles versuchte, das Gebilde „DDR“ aufrecht zu erhalten, was glücklicherweise nicht klappte. Dass ein Dinosaurier der DDR-Geschichte, der sein ganzes Leben lang seine Befehle aus Moskau bekam, heute noch von der „guten, alten Zeit“ unter russischer Besatzung träumt, geschenkt. Das kann man ihm sogar nachsehen.
Dass sich Gerhard Schröder, der immerhin von seinem Buddy Putin finanziell ausgestattet wird, zu seinen russischen Freunden hingezogen fühlt, ist zwar unglaublich, aber man versteht, warum es Schröder in Richtung Russland zieht. Doch dass sich ein ehemaliger Bundeskanzler mit Menschen wie Egon Krenz oder dem AfD-Chef Tino Chrupalla gemein macht, um die russische Armee zu ehren, das geht gar nicht. Bei Krenz und Chrupalla könnte man noch davon ausgehen, dass die beiden so verblendet sind, dass sie es eben nicht besser wissen. Aber Schröder? Mit seinem Besuch in der Berliner Kriegsverbrecher-Botschaft schadet Schröder massiv dem Ansehen der Bundesrepublik Deutschland – dass er damit seinen eigenen Ruf ruiniert, ist schon nebensächlich, denn da ist nicht mehr viel zu ruinieren.
Putins Russland hat tatsächlich „5. Kolonnen“ in Europa und eine davon heiβt Gerhard Schröder. Es wäre schön, wenn der Mann endlich in Rente gehen würde, statt weiter diplomatische Abläufe zu stören. Dass die AfD auf Seiten Putins steht, das ist auch bekannt und wurde in Berlin einmal mehr manifestiert. Erstaunlich, dass die rechtsextremen Putin-Freunde momentan in den Umfragen bei 16 % liegen – begrüβen wirklich 16 % der Bundesbürger Putins Angriffskrieg in der Ukraine?
Diese Sause in der russischen Botschaft ist zwar nur eine Randnotiz im groβen Ganzen, aber letztlich auch ein Zeichen, dass langsam immer mehr Menschen den geistigen Boden unter den Füβen verlieren. Je länger der Ukraine-krieg dauert, umso seltsamere Dinge werden wir noch erleben…
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