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Trotz Corona-Krise ist es in sechs Wochen soweit – die beiden elsässischen Departements fusionieren und werden die „Collectivité Européenne d'Alsace“.

Am 1. Januar 2021 fusionieren die beiden elsässischen Departements. Trotz Covid. Foto: Gzen92 / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Tag 67. Ausgangssperre. Die 67 ist hier eine besondere Zahl, denn es ist die Nummer unseres Departements Bas-Rhin. Da darf man trotz der aktuellen Krisen einen Gedanken daran verschwenden, wie es ab dem 1. Januar 2021 weitergeht, denn die dann stattfindende Fusion der beiden elsässischen Departements Haut-Rhin und Bas-Rhin wird die politische und verwaltungstechnische Landschaft am Oberrhein stark verändern.

Schade, dass der Begriff „Region“ in Frankreich bereits besetzt ist, sonst könnte man die neue „Collectivité Européenne d’Alsace“ auf deutsch elegant mit „Europaregion Elsass“ benennen. Wahrscheinlich wird man sich an die Abkürzung „CEA“ gewöhnen, denn „Europäische Körperschaft Elsass“, das geht nun gar nicht. CEA also.

Die Fusion der beiden Departements macht viel Sinn, auch, wenn sie vielen nicht weit genug geht. Viele Elsässer würden lieber heute als morgen die Wiedereinführung der „Region Elsass“ sehen, nachdem diese in der neuen Großregion „Grand Est“ aufgegangen war. Zusammengelegt mit Lothringen und der Champagne-Ardenne. Mit der CEA erhält das Elsass auch offiziell seinen Namen zurück und zusammen mit anderen Instrumenten der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit (wie dem Aachener Vertrag, dem deutsch-französischen Parlament und anderen) eröffnen sich ganz neue Perspektiven und Synergien sowohl im Elsass, als auch in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.

Zahlreiche Kompetenzen, zum Beispiel im Bereich der Bildung, werden ins Elsass zurückkommen und es wird an den neuen Teams liegen, diese neuen Instrumente richtig und dynamisch zu nutzen. Dass wahrscheinlich der bisherige Präsident des Generalrats des Bas-Rhin Frédéric Bierry zum ersten Präsidenten der CEA wird, erscheint nur logisch. Bierry ist, gemeinsam mit der in ein Pariser Ministeramt gewechselten früheren Präsidentin des Generalrats des Haut-Rhin Brigitte Klinkert, der „Gründungsvater“ dieser neuen Verwaltungseinheit.

Immerhin, mit der CEA kommt auch der Name „Elsass“ wieder in Umlauf. Das sollte all jene beruhigen, die seit der Gebietsreform um die „elsässische Identität“ fürchteten.

Wie der Start der CEA ablaufen wird, mitten in der Corona-Krise, das werden wir sehen. Daran denken, das sollte man auf jeden Fall, auch oder gerade wegen der aktuellen Krisen. Eines der Instrumente, mit denen die Region am Oberrhein schneller aus diesen Krisen kommen kann als andere Regionen, ist die CEA. Und die ist schon in sechs Wochen Realität. Tag 67, die Nummer unseres Departements. Das Leben geht weiter, trotz allem. Grund genug, sich auf die Zukunft vorzubereiten.

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