Embedded (76)

Es wird Zeit für ein paar praktische Lebens- und Überlebens-Tipps für den „Lockdown“. Denn wenn man nicht aufpasst, laufen einem die Tage ganz schnell aus dem Ruder.

Die Katze kann 18 Stunden am Stück schlafen, wenn ihr danach ist. Das können wir Menschen leider nicht. Foto: Sabri Tuzcu / Wikimedia Commons / CC0 1.0

(KL) – Tag 76. Ausgangssperre. Zum ersten Mal stellen sich die Phänomene des ersten „Lockdowns“ ein und das ist kein gutes Zeichen. Wie bereits im Frühjahr ist das Beibehalten eines „normalen“ Rhythmus richtig wichtig. Denn wenn man einmal seinen Tages-Rhythmus verloren hat, dauert es lange, bis man ihn wiederfindet.

Tagsüber müde und nachts wach sein. Bereits am Dienstag „ein schönes Wochenende wünschen“. Sonntags wie von der Tarantel gestochen hochfahren, überzeugt, dass der Autor seine tägliche Radiosendung in der Morgenshow verpasst hat. Typischer Covid-Stress. Und genau wie im Frühjahr heißt es nun Strategien zu entwickeln, mit denen der „Lockdown“ einfacher abgespult wird, ohne dass man in das Heer hysterischer Virologen, Staatsrechtler und anderer Experten eintritt. Die schlechte Nachricht – der „Covid-Koller“ erwischt über kurz oder lang alle, die gute Nachricht – es gibt tatsächlich Strategien, mit denen man das handhaben kann.

Vom Verlust der täglichen Anhaltspunkte sind natürlich alle diejenigen kaum betroffen, die täglich arbeiten gehen oder deren Kinder morgens in die Schule müssen. Wer einen externen Zwang zum Aufstehen und Beibehalten eines normalen Rhythmus hat, der wird kaum Probleme haben, entsprechend fit zu bleiben. Alle anderen brauchen nun gute Nerven und eine echte Disziplin.

Tipp 1: Um nachts gut zu schlafen, sollten Sie rechtzeitig aufhören, Nachrichten zu schauen. Wer nachts um 2 Uhr zum xten Mal die Zusammenfassung der Nachrichten des Tages anschaut oder anhört, der kann gar nicht gut schlafen. Die Welt ist momentan ein einziges Problemfeld, in dem neben der Pandemie auch Kriege, Bürgerkriege, Armut, Hungersnöte und Diktatoren herrschen. Gute Nachrichten sind selten. Und wenn man nachts um 2 Uhr noch einmal das geballte Drama des Tages konsumiert, dann schläft man eben schlecht oder gar nicht ein. Kein Wunder, wenn die Bilder des weltweiten Horrors frisch im Kopf sind.

Tipp 2: Achten Sie auf Ihre Ernährung! Klingt blöd, ist aber wichtig. Vermeiden Sie abends schwere, fette Mahlzeiten. Ihr vom Tag bereits müder Körper muss viel zu viel Anstrengung zur Verdauung investieren, als dass er sich auf ein Tages-End-Ritual konzentrieren könnte. Frühstücken Sie gut, hauen Sie mittags ordentlich ‚rein und belassen Sie es abends bei leichter Kost. Und verzichten Sie auch auf Chips und Schokolade am Abend…

Tipp 3: Verschaffen Sie sich schöne Bilder zur Nachtruhe! Suchen Sie sich ganz gezielt etwas Schönes und Positives für den späten Abend aus – ein Buch, das Sie gerne mögen, eine Dokumentation über eine Gegend, von der Sie träumen, eine Musik, die Sie dorthin mitnimmt, wo Sie gerne sein möchten. Klingt auch banal, wirkt aber. Füllen Sie sich den Kopf mit schönen Bildern und nehmen Sie diese als letzten Eindruck des Tages mit ins Bett.

Tipp 4: Was Sie im Laufe des Tages nicht geregelt haben, werden Sie auch in der Nacht nicht lösen. Die Zeit vor dem Einschlafen ist nicht der richtige Moment, um noch einmal alle Ihre aktuellen Probleme im Kopf durchzugehen. Lösen werden Sie um diese Uhrzeit nichts mehr, aber Sie können noch einmal Adrenalin und Puls hochjagen und dann ist die Nachtruhe auch schon wieder dahin. Programmieren Sie sich aufs Einschlafen und nicht darauf, dass Sie nicht einschlafen können. Das erfordert zwar ein wenig Übung, funktioniert aber.

Tipp 5: Setzen Sie sich eine Uhrzeit, zu der Sie aus den sozialen Netzwerken aussteigen. Die sozialen Netzwerke sind immer für einen Aufreger gut, zumal viele Zeitgenossen diese Netze zum Dampfablassen nutzen. Abends und vor dem Einschlafen muss man nicht mehr überprüfen, wie viele „Likes“ Ihr Foto von der Katze hat oder was der Rechtsextreme auf Ihrer Freundesliste wieder für Quatsch zum Besten gibt. Zwei Stunden, bevor Sie schlafen wollen, sollten Sie Facebook & Co. einfach ausschalten. Ihr Nervenkostüm wird es Ihnen danken.

Tipp 6: Entwickeln Sie Ihre eigenen Strategien! Sobald Sie verstanden haben, dass Sie selbst es sind, der sich vom Einschlafen abhält, ist es einfacher, persönliche Ruhestrategien zu entwickeln. „Jeder Jeck ist anders“, sagt der Rheinländer und folglich greifen auch bei allen unterschiedliche Strategien. Doch setzen Sie sich durchaus mit der Frage auseinander, was diese unbekannte Situation bei jedem Einzelnen für Folgen hat. Wer die Situation richtig erkennt und analysiert, wird weniger häufig in die Fallstricke dappen, die gerade an jeder Ecke auf uns lauern. Easy.

Ausgangssperre. Tag 76. Achten Sie auf Ihre mentale Hygiene und einen gesunden Schlaf…

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

*



Copyright © Eurojournaliste