Embedded. Ausgangssperre, Tag 50. Die Kilos…

Die erste „Ifop-Studie“ zum Thema „Gewichtszunahme im Lockdown“ ist veröffentlicht worden. Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dass die Strände im Sommer wohl geschlossen bleiben...

Nicht nur die reine Freude in diesen Tagen, der Blick auf die Waage... Foto: Frank C. Müller / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Tag 50, und es geht mit großen Schritten auf die geplante Lockdown-Aufhebung zu, die am 11. Mai erfolgen soll und von der noch niemand weiß, ob sie tatsächlich stattfinden wird. Und was das zu bedeuten hat. Was wir aber wissen, ist dass Frankreich in den letzten beiden Monaten deutlich schwerer geworden ist. Eine vom Institut „Ifop“ im Auftrag von „Darwin Nutrition“ durchgeführte Studie zeigt, dass die Französinnen und Franzosen während des Lockdowns im Schnitt 2,5 Kilo Hüftgold aufgelegt haben. Anders gesagt, hat Frankreich während des „Confinement“ insgesamt 165 000 Tonnen Körpergewicht zugelegt. Oha.

Was macht man/frau im Lockdown? Viele haben sich die Zeit mit kulinarischen Experimenten vertrieben und für ebenso viele ist um 3h morgens der Gang zum Kühlschrank schon zur Gewohnheit geworden. Knabbern, snacken, von Mahlzeit zu Mahlzeit denken, das geht nicht spurlos an einem vorbei. Dabei haben nach der Ifop-Studie Männer (+2,7 kg) mehr zugelegt als Frauen (+2,3 kg). Aber wer wird jetzt schon kleinlich sein und 400 Gramm Unterschied aufrechnen?

Doch Zahlen kann man so oder so interpretieren. Denn es ist keinesfalls so, dass ALLE Französinnen und Franzosen zugenommen haben. So haben nämlich praktisch alle, die eine Covid-19-Erkrankung durchgemacht haben, als erstes einmal Gewicht verloren. Mag sein, dass dieses abgenommene Gewicht im Jojo-Verfahren schnell wieder zurück kommt, aber zunächst steht mal ein Gewichtsverlust auf der Waage. Was bedeutet, dass irgendwo irgendwer mehr als seine 2,7 oder 2,3 Kilo zugenommen hat. Bei wem der Lockdown welche Folgen hat, das werden wir schon in den kommenden Tagen sehen…

Im Grunde ist es ja logisch – kein Sport, keine Bewegung im Freien, gesteigerter Konsum von Lebensmitteln wie Schokolade, Kekse, andere Süßwaren, die kurzzeitig Endorphine im Hirn ausschütten, also Glückshormone, langes Rumhängen vor dem Fernseher mit dem Rollgriff in die Chipstüte, dazu viele und mit Ausdauer und Liebe zubereitete Mahlzeiten – da ist die Rechnung einfach. Erhöhte Kalorienzufuhr bei gleichzeitigem geringeren Verbrennen von Kalorien = Gewichtszunahme.

Interessant ist in dieser Studie auch, dass die Gewichtszunahme bei Paaren, die sich während des Lockdowns besonders viel streiten, höher ist als bei anderen. So verzeichnet die Studie bei 66 % der Paare, die angaben, sich viel zu streiten, eine Gewichtszunahme, während „nur“ bei 53 % der alleine „eingesperrten“ Personen eine solche zu verzeichnen war. Merke – Streiten ist schlecht für die Linie…

Aber, auch das zeigt die Studie, viele Französinnen und Franzosen haben gute Vorsätze gefasst – 56 % der Befragten der Studie haben sich vorgenommen, sich nach dem Ende des Lockdowns ausgewogener ernähren zu wollen. Allerdings herrscht wenig Lust auf richtige Diäten – nach dem Verzicht auf vieles, was das Leben lebenswert macht, wollen nur 18 % der Befragten direkt nach dem Ende des Lockdowns eine Diät starten.

Na ja, Tag 50 und das mit dem Gewicht wird sich sicher auch wieder einpendeln. Wer die gesamte Studie anschauen möchte, findet sie (in französischer Sprache) unter DIESEM LINK.

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