Emmanuel Macron – Champion der Welt?

Langsam reicht es mit den Superlativen. Und Preise, die sich die Großen der Welt gegenseitig dafür verleihen, dass sie gemeinsam die Welt zerstören, sind nicht so richtig viel wert...

Das sind sie, die Champions, die unseren Planeten zerstören. Und der Babo der Champions ist "Jupiter". Na klasse. Foto: DonkeyHotey / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 2.0

(KL) – Das wird Emmanuel „Jupiter“ Macron aber freuen. Sein neuester Titel lautet seit gestern „Champion der Welt“. Diesen Titel erhielt er gestern am Rande der UNO-Vollversammlung vom „One Planet Summit“ und selten wurde ein Preis verliehen, den ein Preisträger weniger verdient hätte. Der „Verdienst“ von Macron besteht darin, die Klimakonferenz „COP 21“ in Paris organisiert zu haben, wobei er natürlich nichts selbst organisiert hat, sondern hat organisieren zu lassen. Die umweltpolitischen Verdienste des französischen Präsidenten hören da allerdings auch schon wieder auf. Schade für die unendlich vielen engagierten, „echten“ Champions der Welt, die sich täglich unter schwierigen Umständen für die Rettung dieses Planeten einsetzen, den Macron und Freunde nachhaltig zerstören.

Wohl selten hat es eine Auszeichnung gegeben, die der Empfänger weniger verdient hat als Emmanuel Macron diesen Titel des „Champions der Welt“. Unter seiner Regierung hat Frankreich einer Verlängerung der Genehmigungen für das Glyphosat beschlossen, macht die Energiewende keinerlei Fortschritte, werden weiterhin umweltbelastende Großprojekte zum alleinigen Nutzen des großen Kapitals durchgeführt. Der Rücktritt von Umweltminister Nicolas Hulot, der bitter beklagte, dass er keine Umweltschutzprojekte durchführen konnte, da er an jeder Ecke von den Lobbys behindert wurde, spricht eine deutliche Sprache – die französische Umweltpolitik führt nach wie vor ein Mauerblümchen-Dasein und interessiert den Präsidenten nur dann, wenn es dafür ein paar hübsche Pressephotos abzustauben gibt.

„Champion der Welt“, es darf gelacht werden. Es darf aber auch geweint werden, denn jedem ist klar, dass diese Auszeichnung ein Witz ist. Da hätte man auch Ousama Bin-Laden den Friedensnobelpreis verleihen, oder Mario Gomez zum Weltfussballer des Jahres küren können.

Die Kluft zwischen „denen da oben“ und dem gemeinen Volk wird täglich größer und der Feodalkomplex, unter dem Macron offenbar leidet, macht alles nur noch schlimmer. Inhalte werden der Kommunikation geopfert und die Planlosigkeit der neuen Regierung lässt sich auch durch bunte Nachrichten vom Königshof nicht mehr übertünchen. Den einen oder anderen simplen Esprit mag „Jupiter“ noch täuschen können, doch seine geradezu pathologisch megalomanen Züge erinnern eher an einen Donald Trump denn an einen französischen Präsidenten, der sein Land managt.

Die Inflation der Ehrungen, Preise und anderer Lametta-Veranstaltungen haben nur eine Konsequenz – sie entwerten völlig die jeweiligen Preise. So war schon der Karlspreis für Macron ein Witz, ein Preis, der für Menschen gedacht ist, die Außergewöhnliches für Europa geleistet haben, was man nun von Macron wirklich nicht behaupten kann. Dazu zeigen diese Preise vor allem den Graben, der sich zwischen den Mächtigen und den Völkern herrscht.

Der neue „Champion der Welt“ gehört zweifellos zur Riege derjenigen, deren Politik diesen Planeten zerstört. Emmanuel „Jupiter, Champion der Welt“ Macron ist ein Repräsentant des Wild West-Kapitalismus, der auch noch das letzte Biotop zerstört, wenn sich dies finanziell lohnt. Champion der Welt – ein Treppenwitz der Geschichte…

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