Ende einer historischen Serie

51 Spiele lange hatte Bayer Leverkusen kein Spiel mehr verloren – bis zum Finale der Europa League gestern abend in Dublin, wo die Werkself von Atalanta Bergamo zerlegt wurde.

Vor wenigen Tagen feierte Leverkusen seine erste Deutsche Meisterschaft - in Dublin gab es gestern leider nichts zu feiern. Foto: Fredymutz / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Vermutlich hätte Bayer Leverkusen jedes einzelne der letzten 51 Spiele lieber verloren als gestern Abend das Finale der Europa League gegen Atalanta Bergamo, das die Norditaliener klar mit 3:0 für sich entschieden. Dass diese Serie von 51 Spielen ohne Niederlage wohl ein Rekord für die Ewigkeit ist, dürfte das Team von Xabi Alonso heute nur wenig trösten. Am Ende scheiterte Bayer Leverkusen an Ademola Lookman, dem nigerianischen Nationalspieler, der in herausragender Manier alle drei Tore für Bergamo erzielte und an sich selbst.

Von Beginn an verloren die Leverkusener die Zweikämpfe gegen deutlich entschlossener wirkende Norditaliener, dazu waren gestern Abend Leistungsträger wie Granit Xhaka oder Florian Wirtz nur ein Schatten ihrer selbst und so entsprach der Pausenstand von 2:0 für Atalanta Bergamo durch zwei Tore von Lookman auch dem Spielverlauf. Die Leverkusener Abwehr sah bei beiden Treffern ganz schwach aus, was sich nach dem Pausentee nicht ändern sollte.

Zwar entwickelte der frisch gebackene Deutsche Meister in der zweiten Halbzeit etwas mehr Druck im Spielaufbau, doch in der Offensive wirkte das Spiel der Leverkusener ideenlos, unentschlossen und ungefährlich. Nach dem dritten Treffer von Lookman kam auch kein Aufbäumen mehr seitens der Werkself vom Rhein, Bergamo war dem 4:0 mehrfach näher als Leverkusen dem Anschlusstreffer.

Schade für Leverkusen, dass die Serie ausgerechnet im wichtigsten Saisonspiel reissen musste, doch muss man anerkennen, dass Atalanta Bergamo verdienter Sieger seines ersten internationalen Finales war. Verdient auch deshalb, weil Bergamo auf dem Weg ins Finale Teams wie Sporting Lissabon, den FC Liverpool und Olympique Marseille ausgeschaltet hatte, alles Vereine der europäischen Bel Etage.

Nun steht für Leverkusen noch das DFB-Pokalfinale gegen den 1. FC Kaiserlautern an, den 13. der 2. Bundesliga, in einem Duell David gegen Goliath. Natürlich sind die Leverkusener hoher Favorit und das Double Meisterschaft-Pokalsieg würde die Saison 2023/24 zur erfolgreichsten in der Vereinsgeschichte machen. Und wenn diese Saison dann endgültig vorbei ist, dann werden Leverkusener auch merken, wie wertvoll ihre niederlagenlose Serie wirklich ist – das letzte Mal, dass in Europa einem Team eine derartige Serie gelang, war 1963/64, als Benfica Lissabon in 48 offiziellen Spielen hintereinander ohne Niederlage blieb. Glückwunsch an Atalanta Bergamo und Bayer Leverkusen darf sich in der nächsten Saison in der Champions League beweisen. Aber ein wenig schade ist es für Leverkusen schon, dass man diese Serie nicht noch um ein Spiel erweitern konnte…

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