Endlich vorbei…

In Tokio sind die Olympischen Sommerspiele 2020 zu Ende gegangen. So wie die EURO 2020/21 hätten diese „König-Mammon-Spiele“ nie stattfinden dürfen.

Gute Frage... die Antwort kennen wohl alle... Foto: Elliot Harmon from San Francisco, USA / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 2.0

(KL) – Tokio kann endlich aufatmen, der olympische Tross zieht weiter, um anderswo sein Geld zu verdienen. Das Gastgeberland Japan befindet sich heute in der schlechtesten Situation seit Beginn der Pandemie 2020 und die „olympischen Blasen“, in denen sich Sportler, Funktionäre und Journalisten „sicher“ bewegen sollten, sind geplatzt. Was kümmern da Medaillenspiegel und Weltrekorde und die großen und kleinen Dramen, die bei einer solchen Veranstaltung passieren? Und was ist die Botschaft, die von der „olympischen Bewegung“ in die Welt gesandt wurde?

In mehreren japanischen Provinzen wurde der Notstand ausgerufen, aber Hauptsache, das IOC konnte in Ruhe Kasse machen. Die Bilder aus Japan haben es gezeigt: Trotz aller Mühe seitens der Veranstalter ist es eben nicht möglich, eine solche Mega-Veranstaltung „sicher“ zu organisieren. Die Bilanz dieser Olympischen Spiele spricht Bände: 430 Covid-19-Fälle unter den akkreditierten Personen und Tausende Fälle unter den ehrenamtlichen Helfern, Sicherheitsmitarbeitern und anderen Personen im weiteren Umfeld der Spiele, die im Covid-Notstandsgebiet Tokio durchgeführt wurden.

Für die betroffenen Personen gilt „Pech gehabt“, denn immerhin mussten alle Teilenehmer im Vorfeld sowohl das IOC als auch die Gastgeber von allen Ansprüchen im Fall einer Erkrankung freistellen. Aber geht man so mit der „Jugend der Welt“ um? Geht man so mit einem Gastgeberland um?

Natürlich ging es bei diesen Olympischen Spielen, ebenso wie bei der nicht minder verantwortungslosen EURO 2020/21, nur um zwei Dinge: Werbeeinnahmen und TV-Gelder. Alles andere war egal und insofern waren diese „Spiele“ ein riesiger Erfolg für den IOC-Präsidenten Thomas Bach und die Bankkonten seiner Organisation.

Dass es schöne sportliche Momente gab, das konnten selbst die Umstände dieser Skandalspiele nicht verhindern. Doch drei Wochen „Opium fürs Volk“ können nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Spiele ein Meilenstein waren. Ein Meilenstein auf dem Weg, auf dem sich die olympische Bewegung von den hehren Zielen von Pierre de Coubertin entfernt hat.

Heute trifft sich bei Olympischen Spielen nicht mehr die Jugend der Welt, sondern die Crème de la Crème der Wirtschaft und Sportverbände, um Geschäfte zu machen. Die Sportlerinnen und Sportler sind nicht mehr als Erfüllungsgehilfen für die Hersteller von Softdrinks, Alkohol, High-Tech, Autos und anderen Schnickschnack.

Jetzt sind diese Skandalspiele also vorbei, aber so ganz stimmt das nicht. Denn eine sanitäre Bilanz dieser „Spiele“ wird man erst in einigen Tagen ziehen können, wenn die Teilnehmer wieder daheim sind und die Inkubationszeit vorbei ist. Dann erst wird man sehen, was das IOC wirklich mit der „Jugend der Welt“ angestellt hat.

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