Entdecken Sie das Elsass – das Paradies vor der Haustür

Geben Sie’s zu - Sie fahren viel seltener ins Elsass, als Sie sich das eigentlich vornehmen. Dabei bietet das Elsass einmalige Schätze - einen davon stellen wir Ihnen heute vor.

Munster mit seinen Storchennestern sollte bei einem Ausflug ins Oberelsass auf jeden Fall auf dem Programm stehen. Foto: Eurojournalist(e)

(WB) – Das Elsass besteht nicht nur aus wundervollen Weinbergen, schnuckeligen Dörfern und Fachwerkhäusern, auch nicht nur aus Supermärkten, in denen man guten Käse oder Fisch bekommt, sondern auch aus den Vogesen, einem Mittelgebirge, das genau so schön ist wie der Schwarzwald. Kein Wunder, beide Gebirge hingen einstmals zusammen, bis der Rhein sie trennte. Ein Ausflug in die oberelsässischen Vogesen ist wie ein Urlaubstag. Zum Beispiel am kommenden, langen Wochenende?

Beginnen Sie Ihren Ausflug bei Cernay nahe Mulhouse, wo die „Route des Crètes“ beginnt, die „Straße der Passhöhen“. Der erste dieser Pässe, der auf Ihrem Weg liegen wird, ist der Hartmannswillerkopf – und ein Stopp am Monument, das an eine der sinnlosesten Schlachten des I. Weltkriegs erinnert, ist ein Muss. Hier entsteht gerade ein „Historial“, in dem künftige Generationen über den Schrecken des Kriegs aufgeklärt werden sollen – nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit modern präsentierter Information. Der Ort ist dafür genau richtig – man kann sich kaum vorstellen, wie in dieser unwegsamen Gebirgsgegend Zehntausende Soldaten aufeinander gehetzt wurden.

Weiter geht es in Richtung des „Grand Ballon“ – hier wird es geradezu alpin. Im Winter touren hier die Skilifte, im Sommer laden wunderbare Höhen, Täler, Gebirgsseen und Panoramen zum Wandern und die Seele-Baumeln-Lassen ein.

Dann kommt der Markstein, auf den das gleiche zutrifft wie auf den „Grand Ballon“ – umwerfende Landschaften, Blicke ins Paradies, kleine Berggasthöfe und das Gefühl, die Welt sei hier noch in Ordnung.

Fahren Sie dann die atemberaubende Abfahrt in Richtung des herrlichen Städtchens Munster herab, entlang des „Col de la Schlucht“, mit seinen steilen Abhängen und Fernsichten. In Munster sollten Sie einen Stopp am Rathausplatz einlegen, einen Kaffee auf einer der Terrassen trinken und einmal zählen, wie viele Storchennester Sie rundum sehen können. Es sind ganz schön viele und gerade im Moment werden die Jungen langsam flügge. Da versteht man gar nicht, warum sich die Profis des elsässischen Tourismus unbedingt vom „Storchen-Image“ lösen wollen.

Von Munster aus geht es weiter in Richtung Colmar, aber biegen Sie vor Colmar links in Richtung Turckheim ab, auf die „Route de Vins“ – die Weinstraße. Zugegeben, die kleinen Ortschaften wie Turckheim, Ammerschwihr oder Kaysersberg sind inzwischen ziemlich touristisch, aber wunderschön anzuschauen sind sie trotzdem, wie sie da eingebettet in die Weinberge des Vogesen-Vorlands liegen.

Und weil Sie bis hierher gelesen haben, gibt’s jetzt eine Belohnung. Einen Geheimtipp. Wenn Sie vom „Col de la Schlucht“ kommen, biegen Sie in Stosswihr, kurz vor Munster, rechts von der Hauptstraße ab und folgen Sie den Schildern zur „Auberge des Cascades“. Und folgen Sie den Schildern auch dann noch, wenn Sie schon längst denken, dass Sie sich verfahren haben müssen und dass da gar nichts mehr kommt.

Nach einer kleinen Ewigkeit stehen Sie vor dem kleinen Landgasthof, wo Sie ein nettes Team älterer Damen mit elsässischen Köstlichkeiten versorgt. Das Brathähnchen kommt aus dem Backofen, die Forelle aus dem eigenen Teich, die Preise sind absolut korrekt und der Rahmen umwerfend. Zwischen Wiesen, auf denen man sich einen Erich Kästner vorstellen kann, wie er gerade das „Doppelte Lottchen“ schreibt, im Hintergrund die Vogesengipfel, auf denen noch die letzten Reste des Winterschnees liegen, zwischen munter hüpfenden und klares Wasser führenden Bergbächen – hier kann man problemlos allen Alltagsstress hinter sich lassen. Und das weniger als eine Autostunde vom Rhein entfernt!

Also – fahren Sie nicht nur ins Elsass, um die Supermärkte zu besuchen, sondern schauen Sie sich einmal diese herrliche Region mit etwas mehr Zeit an – es lohnt sich wirklich!

OK sel 1

OK sel 2

OK sel 4

OK sel 5

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

*



Copyright © Eurojournaliste