Erst sterben die Bienen. Und dann wir.

Die amerikanischen Behörden haben Bienen als aussterbende Art eingestuft. Das wiederum betrifft nicht nur die Bienen, sondern den gesamten Kreislauf der Natur und damit auch uns.

Wenn die Bienen aussterben, wird damit das Ende des Naturkreislaufs eingeläutet. Vor allem für den Menschen. Foto: Justice7819 / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0

(KL) – Wenn die Bienen sterben, dann geht es auch uns an den Kragen. Und scheinbar ist es nun bald soweit – die zum amerikanischen Innenministerium gehörende „United States Fish and Wildlife“-Behörde hat ganz offiziell Bienen als aussterbende Art eingestuft und die Konsequenzen dieses Aussterbens könnten unglaubliche Ausmaße annehmen.

Umweltgifte, spezifische Bienen-Krankheiten, ein immer stärker eingegrenzter Lebensraum – die Bienen sterben tatsächlich aus. Und dann wird es richtig schlimm, denn Bienen erledigen 80 % des Bestäubungsjobs der gesamten Pflanzenwelt. Ohne diesen „Service“ kann sich der größte Teil der Pflanzenwelt nicht mehr fortpflanzen und ist damit ebenfalls vom Aussterben bedroht. In diesem Zusammenhang ist dann auch die Menschheit gefährdet, denn die somit als „Kollateralschaden“ bedrohten Pflanzen dienen unter anderem der Ernährung des Menschen und von Nutztieren. Der natürliche Kreislauf ist durch das Aussterben der Bienen also in seiner Gesamtheit gefährdet.

Ein großes Dankeschön also an die Hersteller von Insektengiften, die eine der Hauptursachen des Bienensterbens darstellen. Allerdings sind es nicht nur die Chemiekonzerne, die alleine am Bienensterben die Schuld tragen. Hierfür sind auch das haltlose Wachsen der Städte, der galoppierende Schwund an landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Flächen und die Umweltbelastung durch industrielle Verschmutzung Schuld. Kurz, es ist das wenig durchdachte und immer nur auf den kurzfristigen wirtschaftlichen Erfolg ausgerichtete Denken des Menschen, das dazu führt, dass wir den Ast absägen, auf dem wir selber sitzen.

In einigen Regionen Asiens hat man bereits damit angefangen, Obstbäume von Hand zu bestäuben, doch der Mensch wird die Bienen nicht ersetzen können. In anderen Ländern setzt man Hummeln und andere Bienenarten in geschlossenen Gewächshäusern ein, um die dortigen Zuchten zu bestäuben, doch auch das ist nicht die Lösung für die Naturkatastrophe, die sich durch das Bienensterben ankündigt.

Der Mensch beweist einmal mehr, dass er langfristig auf diesem Planeten nicht lebensfähig ist. Schildkröten, Krokodile oder selbst die gehirnlosen Quallen schaffen es, seit Hunderten Millionen Jahren auf der Erde zu leben, ohne dass sie je auf die Idee gekommen wären, ihren Lebensraum so zu zerstören, dass er sich nicht mehr zum Lebensraum eignet. Vielleicht sind wir ja, ähnlich wie die Dinosaurier, eine Art Experiment des Lebens. Das Gehirn der Saurier war zu klein. Das des Menschen ist offenbar zu groß. Das Ergebnis ist für beide das gleiche – nämlich das Label „Für das Leben auf diesem Planeten nicht geeignet“.

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