Es läuft und läuft und läuft…

Nein, wir meinen nicht ein Wolfsburger Fahrzeug und seinen Werbeslogan aus den 70er Jahren – wir meinen das grenzüberschreitende BürgerInnen-Treffen „Café//Kuchen“, das seit bald zwei Jahrzehnten stattfindet.

Und wenn das Wetter noch so grau ist, Café//Kuchen findet statt. Immer. Foto: Tangopaso / Wikimedia Commons / PD

(KL) – Die Ausdauer der beiden Vereine „Garten//Jardin“ und „Les Amis de la Passerelle“ ist bemerkens- und bewundernswert. Seit Anfang des Jahrtausends organisieren diese beiden Vereine an jedem ersten Mittwoch des Monats ein BürgerInnen-Treffen auf der Plattform der „Passerelle des Deux Rives“, die Straßburg und Kehl miteinander verbindet und bei dem sich Menschen von beiden Ufern des Rheins zu einem kleinen Picknick und Gesprächen über dem Rhein treffen. So auch am Mittwoch, den 2 Februar, um 16 Uhr. Und jeder ist eingeladen zu kommen!

Der Ort für diese Treffen könnte nicht besser gewählt sein, denn die Plattform dieser Passerelle schwebt mitten über dem Rhein, im Niemandsland zwischen Frankreich und Deutschland. Für Vereine, die mit Grenzen nicht viel am Hut haben, könnte es keinen besseren Ort für diese Begegnungen geben.

Das Format dieser Treffen ist denkbar einfach. Jeder Teilnehmer bringt eine Kleinigkeit zum Essen und/oder zum Trinken mit (und sehr gerne auch Geschirr, Becher und Besteck!) und alles wird auf einem großen Tisch angerichtet, an dem sich jeder bedienen darf. So unglaublich das klingt, aber in den fast 20 Jahren dieses Treffens hat das System immer funktioniert und die Teilnehmer respektieren diese Regel des Teilens. Das funktioniert so gut, dass selbst das japanische Staatsfernsehen bereits über diese ungewöhnlichen Treffen berichtet hat!

Die Diskussionen werden nicht etwa moderiert oder durch Impuls-Referate gestartet, sondern die Menschen sprechen über die Dinge, die sie bewegen. Und zwar jeder in der Sprache, die er oder sie am besten beherrscht. Verständigungsprobleme hat es in diesen fast 20 Jahren noch nie gegeben – wenn sich die Menschen verstehen wollen, dann verstehen sie sich auch.

Das Projekt „Kaffee//Kuchen“ ist in jeder Hinsicht bemerkenswert. Es bringt Menschen von beiden Ufern des Rheins zusammen, es entstehen Verbindungen und Freundschaften, die kein politischer Diskurs entstehen lassen kann. Dazu kommt dieses einzigartige Projekt vollkommen ohne Budgets aus – die MacherInnen organisieren diese Treffen wie beim Start 2004 und sie tun dies ehrenamtlich, weil sie an die deutsch-französische und europäische Freundschaft glauben.

Diese Treffen haben in all den Jahren immer stattgefunden, ob es nun stürmte oder schneite, ob die Sonne brannte oder ob die Pandemie die Grenzen dicht machte (während der Grenzschließung fanden die Treffen virtuell statt, aber sie fanden statt). Merke: Die deutsch-französische Freundschaft ist kein „Schönwetter-Event“, sondern etwas, was auch bei schlechtem Wetter funktionieren muss.

Den OrganisatorInnen von „Café//Kuchen“ ein riesiges Bravo! für ihre Entschlossenheit, die Begegnung von Menschen über die Grenze hinweg zu ermöglichen. Kommen Sie am nächsten Mittwoch doch einfach vorbei, bringen Sie etwas zum Essen und zum Trinken mit und erfahren Sie im Gespräch mit den MacherInnen, was die beiden Vereine noch so auf die Beine stellen. Und das ist eine ganze Menge!

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