Eskalation, wo man hinschaut
Die Kriege in der Ukraine und in Israel laufen völlig aus dem Ruder. Und Selenskyi schafft es, den ganzen Westen in einen außer Kontrolle geratenden Krieg zu ziehen.
(KL) – Seit zweieinhalb Jahren tobt der Krieg in der Ukraine, und genauso lange hat sich der Westen geweigert, eine ernsthafte Strategie für diesen Krieg zu entwickeln, die über „Russland muss in die Knie gezwungen werden“ hinausginge. Durch den ukrainischen Angriff in der russischen Grenzregion Kursk verschärft sich der Krieg nun weiter und Selenskyi hat für diesen Angriff Waffensysteme aus verschiedenen westlichen Ländern eingesetzt, was für die USA, Deutschland und Großbritannien bedeutet, nach russischem Verständnis nun selbst Kriegspartei zu sein. Dabei ist die Vorstellung, dass Russland weiterhin auf seine wirkungsvollsten Waffen verzichten wird, ziemlich unrealistisch.
Bis zu 35 Kilometer sind angeblich sieben ukrainische Brigaden auf russisches Gebiet vorgedrungen, wodurch Selenskyi „seine Verhandlungsposition verbessern will“. Russland hat reagiert und rund 75.000 Menschen aus der Region Kursk evakuiert, was darauf hinweist, dass hier ein neues, brutales Schlachtfeld entstehen wird. Gleichzeitig wurden die russischen Angriffe auf ukrainisches Territorium intensiviert, was ebenfalls auf eine weitere Eskalation dieses Kriegs hinweist.
Doch das ist nicht alles, auch Belarus zieht nun erneut Truppen an der Grenze zur Ukraine zusammen und beschwert sich, dass ukrainische Drohnen über belarussischem Gebiet abgeschossen worden sind, während gleichzeitig immer mehr russische Aufklärer über der Ostsee gesichtet werden. Es erscheint logisch, dass Russland weiter auf die ukrainischen Nadelstiche reagieren wird und dass nun auch diejenigen westlichen Länder ins russische Fadenkreuz geraten, die der Ukraine die Nutzung ihrer Waffen für Angriffe auf Russland gestattet haben. Da weiterhin russische Agenten problemlos nach Europa einsickern können, dürften sich demnächst auch Sabotageakte und andere Anschläge im Westen häufen.
Nicht viel besser sieht es in und um Israel herum aus. Fast täglich finden Angriffe auf zivile Strukturen im Gaza-Streifen statt, wobei ebenso fast täglich hohe Verantwortliche der Hamas und des Islamistischen Djihad getötet werden. Dramatisch ist, dass sich die Terroristen hinter menschlichen Schutzschilden verstecken und es bei den israelischen Angriffen zu einer inakzeptablen Anzahl ziviler Opfer kommt. Dass diese darauf zurückzuführen sind, dass die Hamas die gesamte Bevölkerung des Gaza-Streifens in Geiselhaft genommen hat, wird in den Diskussionen kaum noch erwähnt, ebenso wenig wie die rund 100 Geiseln, die weiterhin von den Terroristen festgehalten werden, ohne dass diesen die rudementärsten Rechte wie die Betreuung durch humanitäre Organisationen zugestanden werden.
Die Hisbollah fährt nun Angriff nach Angriff auf den Norden Israels und die Welt wartet weiterhin auf einen iranischen Großangriff, der wie in der Ukraine den Westen dazu zwingen wird, selbst einzugreifen.
Die Welt ist ein Pulverfass, die Konfliktherde werden immer zahlreicher und verschärfen sich und der Weg in den III. Weltkrieg, den eine Handvoll verantwortungsloser Politiker ohne entsprechendes Mandat immer weiter betreibt. Es ist erschreckend, dass die Menschheit nach zwei Weltkriegen im letzten Jahrhundert immer noch meint, dass das Opfern von Millionen von Menschen für irgendetwas eine Lösung darstellen könnte. Doch diese Kriege werden keine Lösungen bringen, sondern Vernichtung, Tod und Verderben. Wie eben alle Kriege in dieser Größenordnung. Dass sich dabei die ewig gleichen die Taschen in sicherer Entfernung vom Geschehen füllen, ist ebenfalls eine Parallele zu den schlimmen Kriegen der Vergangenheit. Es ist zum Verzweifeln, dass die Menschheit nichts dazulernt.
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