Excusez-nous, Freunde, aber wir hatten die besseren Fans

Den Unterschied im Viertelfinale Frankreich – Deutschland machte nicht Mats Hummels, sondern der Orden der Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul.

Durch den selbstlosen Einsatz dieser Nonnen konnte Manuel Neuer seinen Kasten sauberhalten. Foto: © Kai Littmann

(KL) – Gebongt, liebe Franzosen, ihr hattet das bessere Team. Vor allem in der zweiten Halbzeit. Ihr wart auch auf alles vorbereitet, Klose, Özil, Thomas Müller, alles prima. Aber mit einem hattet ihr nicht gerechnet – mit Schwester Walburga, Schwester Burghilde, Schwester Theophilia, Schwester Clothilde und Schwester Bernadette (Namen zum Schutz des Anonymats geändert, Anm. d. Red.). Denn die sorgten dafür, dass in der Schlussphase des Spiels der Heilige Geist in die Fäuste von Manuel Neuer fuhr. Nur deshalb haben Jogis Buben gewonnen.

Seltsam, dass das frühe 1:0 durch Mats Hummels der Mannschaft keine Sicherheit gab. Im Gegenteil, nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte drehten die Franzosen mächtig auf und erarbeiteten sich Chance um Chance, doch entweder grätschte im letzten Moment Mats Hummels dazwischen oder Manuel Neuer riss reflexartig die Fäuste hoch und verhinderte den Ausgleich. Am Ende musste der immer wieder gescheiterte Karim Benzema sogar bitter lachen und dabei zuckte er mit den Schultern und machte eine Geste, die so viel sagte wie „Der Kerl lässt heute nichts ‘rein.“

Zu diesem Zeitpunkt konnte Benzema natürlich noch nicht ahnen, wem er das verdankte. Wir wissen es. Denn den Kasten hielten Schwester Walburga, Schwester Burghilde, Schwester Theophilia, Schwester Clothilde und Schwester Bernadette sauber. Man muss sich das ungefähr so vorstellen wie in dem Zeichentrickklassiker „Ratatouille“. So, wie die kleine Ratte den Koch auf dem Kopf sitzend quasi fernsteuert, so dirigierte gestern der Heilige Geist auf dem Kopf von Manuel Neuer, auf Vermittlung von Schwester Walburga, Schwester Burghilde, Schwester Theophilia, Schwester Clothilde und Schwester Bernadette.

Voll ungebremster Lebensfreude amüsierten sich die Schwestern nach dem Spiel zusammen mit dem sich formierenden Autocorso, wobei man festhalten muss, dass das „Public Private Viewing“ mit den Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul deutlich kreativer und witziger war, als mit Stoff- und Atemfahnen mit 80 Sachen hupend durch die Innenstadt zu heizen.

Aber egal, egal – mit der Unterstützung der Schwestern können Jogis Buben dann auch Weltmeister werden. Dazu müssen sie nicht mal gut spielen (was sie ja seit dem Auftaktspiel gegen Portugal erfolgreich vermeiden) – es reicht, dass die Schwestern Walburga, Burghilde, Theophilia, Clothilde und Bernadette das Spiel verfolgen und für göttlichen Beistand sorgen. Danke! Vielen Dank!

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