Fasnet – jetzt geht’s richtig los!

Bei so schrecklichen Masken nimmt der Winter die Beine in die Hand... Foto: Jaan-Cornelius K. from Buenos Aires, Argentina / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 2.0

(KL) – Nein, Sie finden hier keine Übersicht über die Faschings-Veranstaltungen in Baden in den nächsten Tagen, denn es gibt derart viele Veranstaltungen, dass man sich besser im Internet informiert, was wann wo geht… Aber dennoch wollen wir einen Blick auf diese Fasnet werfen, die so anders ist als beispielsweise in den rheinischen Hochburgen Mainz, Köln oder Düsseldorf.

Historisch betrachtet dient die Fasnet dazu, sich auf das sechswöchige Fasten im Vorfeld des Osterfests vorzubereiten – man schlägt noch einmal kollektiv über die Stränge und ab dem Aschermittwoch geht es dann mit dem Ernst des Lebens weiter. So zumindest die Theorie. In der Praxis feiern viele Menschen die Fasnet, ohne danach in den Fastenmodus umzuschwenken, aber auch das ist in Ordnung…

Die Ursprünge der Fasnet gehen weit in der Geschichte zurück – bereits vor 5000 Jahren kannten die Mesopotamier ein einwöchiges Fest, bei dem alle sozialen Schranken aufgehoben wurden und alle gemeinsam ausgelassen feierten – wobei, wie bei vielen anderen vergleichbaren Festen, vor allem der Übergang vom Winter in den Frühling gefeiert wurde. Diese heidnischen Bräuche findet man auch im schwäbisch-alemannischen Fasching wieder – die Menschen verkleideten sich schon vor vielen Jahrhunderten als Hexen, Geister oder Kobolde, um Väterchen Winter zu verjagen.

Ab dem 12. Jahrhundert gab es dann verschiedene „Narrenfeste“ und diese waren die Gelegenheit, der Obrigkeit unter dem Deckmantel des Humors kräftig die Meinung zu geigen. Auch dies erkennt man in der Fasnet, beispielsweise beim beeindruckenden Basler Morgenstraich, bei dem es überraschend ernst und fast ruhig zugeht, bevor dann die Dämme bei Mehlsuppe und anderen Leckereien in den Beizen brechen.

Wie und wo immer Sie die kommenden Tage feiern, passen Sie auf sich auf, speziell, wenn viel Alkohol im Spiel ist. Auch die Polizei kennt den Faschingskalender und wird vermehrt Alkoholkontrollen durchführen. Also – schöne Faschingszeit!