Fireworks of Rock im Freiburger Jazzhaus: die guten, alten Zeiten…

Das Format ist dabei, in Baden zum „Klassiker“ zu werden. Die Freiburger Kultband „The Brothers“ treffen den Sänger Oli Meier und brennen dabei wirklich ein musikalisches Feuerwerk ab.

Oli Meier, der Physiotherapeut, der vier Oktaven singen kann, begeisterte das Publikum im Freiburger Jazzhaus. Foto: Eurojournalist(e)

(KL) – Gebongt. Der Altersdurchschnitt am Montagabend im Freiburger Jazzhaus lag so ungefähr bei 55+. Na und? Diese Generation hat immerhin musikalische Highlights hervorgebracht, die selbst 40 Jahre nach ihrem Erscheinen immer noch so aktuell sind wie in den 70er Jahren. Und was „The Brothers“ und Sänger Oli Meier bei diesem „Fireworks of Rock“ auf die Bühne zaubern, das hat das Etikett „Kult“ absolut verdient.

Oli Meier ist nämlich eigentlich gar kein Sänger, sondern Physiotherapeut. Ein Physiotherapeut, dessen gewaltige Stimme satte vier Oktaven umfasst und der selbst höchste Töne ziemlich sicher trifft, weswegen man ihn nur in genau diesen loben kann. Umwerfend, im zweiten Teil des Konzerts, die Interpretation von „Bohemian Rhapsody“ von Queen, das nun wirklich schwer zu singen ist und durch das die Feuerwerker segeln, als gäbe es diese komplizierten Dur- und Moll-Wechsel nicht – ja, mit viel Humor leistet man sich mitten im Stück sogar einen kurzen Abstecher in die Welt von ABBA. Das war schon meisterlich.

„Fireworks of Rock“, das sind ein paar Stunden gemeinsamer Erinnerung. Ein Streifzug durch die Musik der Jugend, von David Bowie und „Ziggy Stardust“ über „Sweet Child in Time“ von Deep Purple bis zu „Do you feel like I do“ von Peter Frampton. Auch, wenn es nach Peter Frampton niemand mehr geschafft hat, die Gitarre wirklich zum Sprechen zu bringen.

Auf der Bühne – gute Laune pur. Vielleicht gerade, weil Oli Meier kein Profimusiker ist und eine unbändige Freude am Moment versprüht. Nachvollziehbar, denn „The Brothers“ als Band sind wirklich dankbare Begleiter durch solch eine musikalische Nacht. Erfahrene Musiker, großartige Techniker, witzige Charaktere, die ihre Instrumente beherrschen und einen einmaligen Draht zu ihrem Publikum haben. Das hat schon was, wenn Hunderte von begeisterten Menschen im Vorrentenalter begeistert zu „Jukebox Hero“ mithüpfen und, ja, mitsingen.

Im Jahr geben diese fröhlichen und musikalisch hochbegabten Entertainer zusammen nur eine Handvoll „Fireworks of Rock“-Konzerte. Was schade ist, denn solche Konzerte mit einer so großen Portion Authentizität würde man gerne öfters sehen. Hier die gute Nachricht – bis zum Sommer gibt es tatsächlich noch zwei dieser Hammerabende – am 14. März in Maulbronn und am 21. März in Hohenlimburg. Und wer mal ‘reinschnuppern möchte, dem sei die Website www.fireworks-of-rock.de empfohlen – allein der Besuch dieser Site ist schon ein Stück Lebensfreude!

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