Floskelfreie Wünsche für 2023

Heute findet ein seltsamer Jahreswechsel statt. Nach der Pandemie (die gerade wieder aufflammt), befinden wir uns im ersten Kriegswinter, wie die Generationen vor uns. Was wünscht man sich da?

Ein Gläschen Schampus sollte man sich heute Abend trotzdem gönnen... Foto: Øyvind Holmstad / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0

(KL) – Schicken wir es vorweg: Natürlich wünschen wir unseren Leserinnen und Lesern ein gutes 2023, Gesundheit und alles das, was man sich in „normalen“ Jahren eben so wünscht. Und das wünschen wir nicht nur unseren Leserinnen und Lesern, sondern der ganzen Menschheit. Nur – von diesen freundlichen Dingen sind wir Lichtjahre entfernt.

Während diese Zeilen geschrieben werden, hagelt es Bomben auf die Ukraine und sterben unschuldige Menschen; sitzen weltweit politische Gefangene in den Gefängnissen, von London-Belmarsh, wo Julian Assange widerrechtlich festgehalten wird bis in das berüchtigte Evin-Gefängnis im Iran, wo die iranisch-französische Wissenschaftlerin Faribah Adelkhah ohne Grund einsitzt; frieren Obdachlose in den Straßen und rutschen immer mehr Menschen in die Armut ab. Angesichts dieser Gewalt, die von den Staaten und der Politik ausgeht, wachsen auch die Unruhen in der Bevölkerung, eine Entwicklung, die sich schon bald wieder mit Gewalt auf der Straße Luft machen wird.

Und so gibt es eigentlich nur zwei Dinge, die man sich und anderen zu diesem Jahreswechsel wünschen kann: Gesundheit und Frieden. Gesundheit, denn zwischen Covid und Grippe sind in den nächsten Monaten wieder viele Menschen gefährdet und Frieden, da Frieden der einzige Weg ist, den Gang in die Katastrophe des III. Weltkriegs zu vermeiden. Nichts anderes als Frieden sollte im Zentrum aller politischen Aktivitäten stehen, doch machen wir uns nichts vor, davon sind wir weit, weit entfernt.

Aber dennoch ist dieser Jahreswechsel auch eine Gelegenheit, einen kurzen Rückblick auf das Jahr bei Eurojournalist(e) zu werfen. Wir gedenken zwei Kontributoren und Freunden, die dieses Jahr gestorben und unersetzlich sind – Alain Howiller und Karl-Friedrich Bopp. Dazu haben wir dieses Jahr unsere Förderanträge bei allen öffentlichen Einrichtungen zurückgezogen – angesichts der Lügen und leeren Versprechungen, die man uns auf dieser Ebene seit fast 15 Jahren serviert, haben wir nun keinerlei Lust mehr, von diesen Leuten unterstützt zu werden. Wir ziehen es vor, und das ist eine Entscheidung unseres ganzen Teams, auf die Unterstützung solcher Leute zu verzichten und uns nicht wie andere in ungute Abhängigkeiten zu begeben. Es ist zwar etwas frustrierend, nach 15 Jahren festzustellen, dass die Europahauptstadt Straßburg den einzig europäischen und deutsch-französischen Medium so feindselig gegenübersteht, aber so ist es eben und wir werden auch damit umzugehen wissen.

Wir haben dieses Jahr wieder zahlreiche Praktikanten und Praktikantinnen aufgebildet, wobei wir uns sehr herzlich bei unseren Partnern des ISEG Strasbourg bedanken, bei denen sich unsere Redaktionsräume befinden und mit denen die Zusammenarbeit großartig ist – hierfür stellvertretend unser Dank an den Direktor des Campus, Eric Hamel und das ganze, tolle Team des ISEG!

Den treuen Kontributoren von Eurojournalist(e) kann man gar nicht genug danken! Versuchen wir es trotzdem – 1000 Dank an Jean-Marc Claus, Michael Magercord, Anouchka Braig, Carmen Schlicklin, Adrien Ruffier, José Manuel Lamarque, Frantisek Zvardon, Esther Heboyan, Franck Dautel, Mats Meeussen, unsere neue Illustratorin Valerie Zorn, Marine Dumény, Alexandre Binder, Elsa Woeffler, Anthony Branstett und die vielen anderen Kontributoren, Fotografen, Techniker, die sich immer wieder für Eurojournalist(e) engagieren!

Ebenso gilt unser Dank allen Partnern, Unterstützern und natürlich Ihnen, unseren Leserinnen und Lesern. Alleine Ihnen und unserer eigenen Ethik sind wir verpflichtet und so soll es auch bleiben!

Und so wünschen wir Ihnen und uns allen für 2023 – FRIEDEN! Und natürlich alles, was Sie sich sonst noch so wünschen…

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Team Eurojournalist(e)

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