Frankreich verschärft erneut die Corona-Maßnahmen

Ab dem 1. September herrscht auch in den Unternehmen die Maskenpflicht. Überall dort, wo dies technisch möglich ist. Dazu kommen verschiedene andere Maßnahmen.

Ab dem 1. September herrscht in Frankreich Maskenpflicht sogar am Arbeitsplatz. Foto: Adjoajo / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – In der europaweiten Kakophonie der Corona-Maßnahmen, die nicht nur von Land zu Land verschieden sind, sondern sich auch täglich ändern, verschärft Frankreich seine Maßnahmen. Wie sinnvoll oder wirksam diese neuen Vorschriften sind, werden wir erst in einigen Wochen erfahren. Den Durchblick haben inzwischen alle verloren…

Ab dem 1. September herrscht in den Unternehmen Maskenpflicht am Arbeitsplatz, mit lediglich zwei Ausnahmen. Wer das Privileg eines eigenen Büros hat, in dem er oder sie alleine arbeitet, der darf die Maske abnehmen, solange sich keine weitere Person im Raum befindet. Aber bereits beim Gang zur Toilette oder durch den Flur muss die Maske wieder aufgesetzt werden. Ansonsten herrscht durchgängige Maskenpflicht an allen Arbeitsplätzen, an denen es theoretisch zum Kontakt mit anderen kommen kann. Die Masken müssen vom Arbeitgeber gestellt werden und die Regierung empfiehlt Telearbeit, wo immer dies möglich ist. Die zweite Ausnahme betrifft Arbeitsplätze, an denen es technisch nicht möglich ist, eine Maske zu tragen.

Aber das ist nicht alles. In über 50 französischen Städten herrscht mittlerweile eine generelle Maskenpflicht, in geschlossenen Räumen, aber auch im Freien. Verstöße kosten 135 € Strafe und man fragt sich, wie die Behörden diese Regelung beispielsweise in den „Problemvierteln“ von Marseille durchsetzen wollen – bislang ist es ja noch nicht einmal möglich, das konsequente Tragen von Masken im öffentlichen Nahverkehr vollständig umzusetzen.

Auch das Eröffnungsspiel der 1. Liga im französischen Fußball zwischen Olympique Marseille und AS Saint-Etienne wurde bereits von Ende August auf Ende September verlegt, mit dem Hinweis, dass der neue Termin natürlich von der weiteren Entwicklung der Corona-Krise abhängt – in zahlreichen Vereinen wurden Spieler positiv getestet, wie bei Racing Straßburg, wo 9 oder 10 Mitglieder des Kaders positiv auf Covid-19 getestet wurden.

Die Anzahl der Neuinfektionen in Frankreich befindet sich auf dem höchsten Stand seit der Lockerung des Lockdowns, wobei sich die Anzahl der Todesfälle auf einem niedrigen Niveau eingependelt hat. Warum das so ist, das weiß auch niemand, selbst wenn Ärzte, Forscher und das Heer der Hobby-Virologen ganz verschiedene Theorien hierzu in die Welt setzt.

Nach wie vor kocht jedes Land sein eigenes Süppchen, Maßnahmen werden von Politikern getroffen, die von dem Thema soviel Ahnung haben wie von der Schwertfisch-Angelei vor der Küste Floridas und auch die Abstimmung und Kooperation zwischen den Forschungsteams in den verschiedenen Ländern lässt zu wünschen übrig.

Dabei rückt die wirtschaftliche Krise, die in der Folge der sanitären Krise auf uns zu kommt, immer näher. Obwohl die Situation bereits mehr als kritisch ist, herrscht das ungute Gefühl vor, dass wir uns gerade erst in der frühen Startphase dieser wirtschaftlichen Krise befinden. Wie es weitergeht, das kann niemand sagen. Nur eines ist bereits klar – einfach werden die nächsten Monate, ja selbst die nächsten Jahre, nicht werden.

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