„Friedenskonferenz“ in der Schweiz – der programmierte Flopp
Die „Friedenskonferenz“ am 15./16. Juni bei Luzern entwickelt sich immer mehr zum Flopp. Angesichts der Beteiligung musste sogar die Zielsetzung weiter nach unten korrigiert werden.

(KL) – Ursprünglich sollte die Konferenz am 15./16. Juni bei Luzern dazu dienen, so die Schweizer Veranstalter, „Wege zu besprechen, wie man wieder mit Russland ins Gespräch zu Verhandlungen kommt“. Das klang realistisch, fast bescheiden und hätte hinhauen können. Doch dann kamen Selensky und Macron, „hypten“ diese Konferenz zu einem Treffen, bei dem die BRICS-Gründungsstaaten (also Russlands Verbündete) dazu gebracht werden sollten, „auf Russland einzuwirken, dass es seine Truppen aus der Ukraine abzieht“ und schon hagelte es Absagen. Nun sind die Schweizer Veranstalter gezwungen, die Zielsetzung dieser Konferenz nach unten zu korrigieren – und sie „zur Vorbereitung einer nächsten Konferenz“ umzudeuten. Viel mehr Flopp im Vorfeld einer Konferenz geht kaum.
Stand heute werden China, Brasilien und Südafrika nicht teilnehmen, da diese Länder offenbar wenig Lust verspüren, sich für die westliche Propaganda einspannen zu lassen und selbst der amerikanische Präsident schickt lediglich seine Vize-Präsidentin und einen Sicherheitsberater. Da könnte man sich diese Konferenz eigentlich auch schenken, allerdings dürften die zwei Tage am See den Mächtigen der Welt gut tun. Überhaupt stehen für Selensky & Co. in den kommenden Tagen ein paar herrliche Reisen an. Erst geht es in eine der schönsten Regionen Italiens, nach Apulien, zum G7-Gipfel, wo es wunderschöne Fototermine in Polignano und Alberobello geben wird, umrahmt von der großartigen Küche Apuliens und Gesprächen über die nächsten Milliardenzahlungen und Waffenlieferungen an die Ukraine.
Bei allen Treffen steht Superstar Wolodomyr Selensky natürlich im Mittelpunkt, nachdem er noch schnell Reden im französischen und deutschen Parlament gehalten haben wird, bei denen er sehr wahrscheinlich das sagen wird, was er seit zwei Jahren sagt: Dass die Ukraine „europäische Werte“ verteidigt, dass wenn der Westen den Krieg in seinem Land nicht für ihn gewinnt, Russland ganz Europa angreifen wird, dass die Ukraine ein hochdemokratisches Land sei und dass der Krieg dann enden wird, wenn der letzte russische Soldat ukrainisches Territorium verlassen haben wird. Die Realitäten an der Front sprechen eine ganz andere Sprache, doch das traut sich niemand Selensky zu sagen.
Vielleicht wäre es gar nicht schlecht, würden sich die führenden westlichen Nationen einmal ohne Selensky treffen und besprechen, was für Strategien und Ziele man eigentlich in diesem Konflikt verfolgen wird. Solange Selensky als Aufpasser bei jedem dieser Treffen dabei ist, werden alle diese Treffen nicht mehr als Geberkonferenzen sein, bei denen es letztlich nur um die weitere Eskalation dieses Kriegs gehen kann.
Und so musste die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd etwas frustriert verkünden, dass klar sei, „dass wir am Ende der Konferenz keine Friedensvereinbarung unterschreiben werden, da es für einen Frieden beide Parteien am Tisch braucht“. Es ist dramatisch, dass in dieser Kriegssituation westliche Politiker weiterhin versuchen, diesen Krieg für ihre höchstpersönliche Kommunikation zu mißbrauchen und damit selbst dafür sorgen, dass der Frieden bei diesen Konferenzen keine Chance hat. Im Grunde könnte man das Treffen am 15./16. auch absagen, denn dort wird kein einziger Schritt in Richtung Frieden gemacht werden können. Schade.
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