Friedrich Merz reiβt die Brandmauer zur AfD ein
Wollte Friedrich Merz das Sommerloch füllen oder hatte er einfach nur einen groben Aussetzer? Durch seine Aussagen bezüglich einer möglichen Zusammenarbeit mit der AfD hat er sich keinen Gefallen getan.
(KL) – Am Montag wollte Friedrich Merz nichts mehr von seinen eigenen Aussagen vom Wochenende wissen. Nachdem er erklärt hatte, dass er sich auf kommunaler Ebene eine Zusammenarbeit mit der AfD vorstellen konnte, hatte es jede Menge Kritik am CDU-Chef gegeben, insbesondere auch von seiner eigenen Basis, die sich seltsam vorkommen muss, wenn sie regelmäβig Wahlkampf gegen die AfD macht, nur damit ihr oberster Chef die Rechtsextremen plötzlich zu potentiellen Partnern macht. Angesichts der heftigen Reaktionen ruderte Merz nun wieder zurück und behauptete, dass er seine Aussagen nie so gemacht habe. Doch der Schaden war bereits angerichtet.
Was will die CDU nur mit dem ehemaligen Blackrock Deutschland-Chef an ihrer Spitze? Es ist offensichtlich, dass Friedrich Merz keinen Plan für die Oppositionsarbeit hat, dass er gerne und häufig provoziert und dass er dabei ist, der AfD immer mehr Wähler in die Arme zu treiben. Kein Wunder, dass sich Politiker wie CSU-Boss Markus Söder, der dieses Jahr in Bayern noch eine Landtagswahl zu absolvieren hat, eindeutig vom CDU-Chef distanzieren.
Nur – wer die AfD hoffähig macht, profitiert davon am Wahltag nicht. Im Gegenteil, wenn rechtsextreme Positionen „normalisiert“ werden, dann werden die Wählerinnen und Wähler am Wahltag lieber das Original, sprich die AfD, statt eine windige Kopie wählen.
Wohin es führt, wenn man Rechtsextreme hoffähig macht, das sieht man gerade in ganz Europa. Ob in Spanien, Italien, Schweden, Frankreich (um nur diese Länder zu nennen), überall haben die Rechtsextremen und Neonationalisten Rückenwind. Dass Friedrich Merz diesen auch noch befeuert, ist ein unglaublicher politischer Fehler und zeigt auch, dass sich Friedrich Merz in den groβen Fuβstapfen einer Angela Merkel verliert. Der Mann hat weder das Format als Oppositionsführer, noch als potentieller Bundeskanzler.
Seine später erfolgte Aussage „um es noch einmal klarzustellen, und ich habe es nie anders gesagt: Die Beschlusslage der CDU gilt. Es wird auch auf kommunaler Ebene keine Zusammenarbeit der CDU mit der AfD geben.“ Warum er dann am Wochenende genau das Gegenteil gesagt hat, das versteht wohl nur er selbst.
Selbst aus seiner eigenen Partei wurde Merz aufgefordert, nicht die Brandmauer gegen die AfD einzureißen. So kann man nur Beifall klatschen, wenn ein Markus Söder dem CDU-Chef folgendes mit auf den Weg gibt: „Die AfD ist demokratiefeindlich, rechtsextrem und spaltet unsere Gesellschaft. Das ist mit unseren Werten nicht vereinbar.“ Dass man einem Friedrich Merz so etwas verdeutlichen muss, disqualifiziert den Mann für jedes politische Amt in der Bundesrepublik.
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