Führerschein gegen ÖPNV-Ticket tauschen?

Wer älter als 65 Jahre ist, kann demnächst seinen Führerschein gegen ein kostenloses Jahresticket für den ÖPNV eintauschen. Und das könnte die Unfallzahlen im Ländle senken.

Führerschein gegen ÖPNV-Jahreskarte tauschen? Eine echte Option... Foto: Kim Scarborough / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 2.0

(KL) – „Mehr als ein Drittel der Verkehrstoten im Land sind 65 Jahre alt und älter“, sagt der grüne Verkehrsminister Baden-Württembergs Winfried Hermann. Schlimmer noch – wenn sie selber gefahren sind, dann tragen diese verunglückten Verkehrsopfer in zwei von drei Fällen an den Unfällen die Schuld. Grund genug, mit einem konkreten Angebot zu handeln.

So können ab Dezember Menschen über 65 Jahren ihren Führerschein gegen ein kostenloses Jahresticket des öffentlichen Personennahverkehrs eintauschen und dieses Ticket soll in den 14 Verkehrsverbünden gelten, die sich an dieser Aktion beteiligen.

Die Pressemitteilung zu diesem Thema ist allerdings nicht ganz klar. So steht dort, dass die Personen über 65 Jahren ihren Führerschein „für ein Jahr“ eintauschen können, aber was ist nach Ablauf dieses Jahres? Stehen die Rentner dann ohne Führerschein, aber auch ohne Jahreskarte für den ÖPNV da? Diese Frage müsste auf jeden Fall geklärt werden, denn das Ziel dieser Kooperation zwischen dem Verkehrsministerium und den Verkehrsverbünden kann nicht sein, diese Personengruppe ab dem Erreichen des 66. Lebensjahrs von der Mobilität auszuschließen.

Grundsätzlich handelt es sich jedoch um eine gute Idee, mit der nicht nur die Verkehrssicherheit gesteigert, sondern auch die Nutzung des Individual-PKWs reduziert wird. Speziell in Baden-Württemberg, wo die Luftverschmutzung in Städten wie Stuttgart stark belastet, ist ein solcher Ansatz zu begrüßen. Aber eben nur, wenn diejenigen, die freiwillig ihren Führerschein abgeben, dafür nicht dadurch „bestraft“ werden, dass sie den ÖPNV nur für ein Jahr kostenlos nutzen können.

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