Für die Geschichtsbücher…
Robert Lewandowski hat im Freiburger Schwarzwaldstadion einen historischen Rekord eingestellt – 40 Tore in einer Saison schoss vor ihm nur Gerd Müller in der Saison 1971/72.

(KL) – Es war die 26. Minute im Freiburger Schwarzwaldstadion, im übrigens letzten Spiel in der alten Arena des SC Freiburg vor dem Umzug ins neue Stadion, als Robert Lewandowski zum Elfmeter antrat, den er, wie immer, sicher versenkte. Und damit hat er den Rekord von Legende Gerd Müller eingestellt, der in der Saison 1971/72 ebenfalls 40 Tore erzielt hatte, einen Rekord, von dem man dachte, dass er für immer halten würde. Hut ab, Robert Lewandowski, allerdings nicht nur für die vielen Tore, sondern auch für eine erstklassige sportliche Haltung!
Nach seinem erfolgreichen Elfmeter lupfte Lewandowski sein Trikot und Fußball-Deutschland las die Botschaft auf seinem T-Shirt, das er unter seinem Trikot trug: „4EVER GERD“. Eine tolle Hommage an den „Bomber der Nation“, der schwer krank in einer spezialisierten Einrichtung seinem Ende entgegen dämmert. Dazu erklärte er später vor den Medien, „was Gerd Müller gemacht hat, ist unglaublich. Mit ihm den Rekord zu teilen, macht mich sehr, sehr stolz.“ Tja, Robert Lewandowski, dass, was du in dieser Saison geschafft hast, das ist ebenso unglaublich. Und dabei ist die Rekordjagd noch nicht vorbei – am letzten Spieltag kann Lewandowski diesen in der Tat unglaublichen Rekord beim Heimspiel gegen den FC Augsburg sogar noch steigern und alleiniger Rekordhalter werden.
Die Karriere von Robert Lewandowski ist einzigartig. Alleine schon die Zahlen sprechen für sich: Der beste Torschütze der Bundesliga der Jahre 2014, 2016, 2018, 2019, 2020 und natürlich 2021 erzielte in seinen Jahren bei Borussia Dortmund in 187 bereits 103 Tore. Nach seinem Wechsel zu Bayern München erzielte der polnische Nationalspieler in 328 Spielen unglaubliche 293 Tore und bereitete „nebenbei“ auch noch 65 Treffer seiner Mitspieler vor. Eine Leistung, die vermutlich sogar noch höher einzuschätzen ist als diejenige von Gerd Müller, den in den letzten 50 Jahren ist der Fußball deutlich schneller und körperbetonter geworden, so dass es im Grunde heute schwerer ist als damals, derartig viele Tore zu erzielen.
In der neuen Woche ist Fußball-Deutschland allerdings gespalten. Die einen, wie der Freiburger Trainer Christian Streich, sind der Ansicht, dass Lewandowski „eigentlich schon genug Titel habe“ und wünschen sich, dass der Stürmer gegen Augsburg leer ausgeht, damit er sich diesen einmaligen Rekord für alle Zeiten mit Gerd Müller teilt. Die anderen freuen sich schon auf das letzte Saisonspiel und mindestens einen weiteren Treffer von Robert Lewandowski, um den Rekord von 40 auf 41 oder sogar noch höher zu schrauben. Aber so oder so ist diese Leistung eine für die Geschichtsbücher – und umso erfreulicher ist der Respekt, den Robert Lewandowski seinem großen Vorgänger zollt. Ach ja, bei diesen Emotionen ging fast unter, dass sich der SC Freiburg bei seinem letzten Spiel im altwürdigen Stadion an der Dreisam gegen die Bayern mit einem bemerkenswerten 2:2 verabschiedete. Auch das ist einen kleinen Eintrag in die Geschichtsbücher wert.
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