Für einen europaweiten Feiertag am 9. Mai

Einmal mehr sind es engagierte Bürgerinnen und Bürger, die mit den besten Ideen aufwarten. Das Aktionsbündnis „Schengen 2.0“ fordert einen Europafeiertag am 9. Mai. Für alle.

Trotz Sturm und Regen - das Aktionsbündnis "Schengen 2.0" kämpft für ein besseres Europa. Foto: privat

(KL) – Während die europäischen Institutionen schon fast trotzig das Europafest und den Europa-Monat Mai feiern und dabei tapfer (fast) alle Fragen ignorieren, die heute die Bürgerinnen und Bürger beschäftigen, umtreiben und beunruhigen, haben sich engagierte Bürger am 9. Mai, fernab der offiziellen Feierlichkeiten, im deutsch-französischen Niemandsland auf der Passerelle des Deux Rives zwischen Kehl und Straβburg getroffen, um einen europaweiten Feiertag am 9. Mai zu proklamieren. Hierzu verlasen Peter Cleiβ und Jacques Schmitt, die beide seit Jahren für eine bessere deutsch-französische und europäische Integration kämpfen, die nachfolgend abgedruckte „Proklamation“. Diese Proklamation wurde auf Deutsch und Französisch verlesen und diejenigen, die sich am Dienstag dem Sturm auf der zugigen Plattform der Passerelle des Deux Rives trafen, verdienen Respekt. Denn das sind die Akteure, die wirklich an ein besseres Europa glauben und dafür kämpfen.

Hier die Proklamation im Wortlaut:

Die Idee eines geeinten friedlichen Europas steht unter Druck. Die europäische Hymne ist ohne Text ein „zahnloser Tiger“ geblieben, das EU- Motto „Einheit in Vielfalt“ wird in weiten Teilen der EU nicht gelebt, die EU-Flagge fristet vor zahllosen öffentlichen Gebäuden ein kümmerliches Dasein und der Euro, die gemeinsame Währung, wurde zum stetigen Streitpunkt zwischen den EU-Partnerstaaten.

Auch der 9. Mai schaffte es nicht zum einenden Symbol aller Bürger Europas zu werden. Noch immer gedenken europäische Mitgliedsstaaten lieber getrennt wichtigen nationalen Kriegsereignissen der Vergangenheit, als dass sie dem Friedensereignis der Zukunft ihre ganze Kraft widmen. Noch immer warten wir europäische Bürger auf einen gemeinsamen Feiertag, der zeitgleich in allen Mitgliedsstaaten die Arbeit ruhen lässt und den Blick nach vorne, auf ein geeintes Europa in Frieden richtet.

Deshalb fordern wir Bürger Europas die Einrichtung des 9. Mai als verbindlichen Europa-Feiertag in allen EU-Mitgliedsstaaten. Im Sinne von Giscard d’Estaing regen wir an, dass die Mitgliedsstaaten dafür nationale Feiertage ersetzen.

Am 9. Mai gehen wir nicht arbeiten, sondern widmen uns ganz der Frage, wie wir die Idee eines geeinten, freien und friedlichen Europas weiterentwickeln können. Am 9. Mai gestalten wir unsere Zukunft.

Hier, in Strasbourg, Kehl, auf dem Rhein, legen wir diesen Grundstein!

Es wäre erfreulich, würde die europäische Politik diesen Gedanken aufnehmen und vielleicht sogar um den 8. Mai ergänzen. Der 8. Mai, der Tag, an dem 1945 der II. Weltkrieg durch die Kapitulation Nazi-Deutschlands endete, sollte ebenso ein europäischer, wenn nicht weltweiter „Tag des Friedens“ werden, damit man auch in den Wirren des gerade gestarteten III. Weltkriegs nicht vergisst, das Frieden und nicht Krieg unser oberstes Ziel sein sollte. Und das haben viele momentan völlig aus dem Blick verloren.

Bravo an die unermüdlichen Kämpfer für ein besseres Europa – so lange es Menschen gibt, die an die europäischen Ideale glauben, besteht Hoffnung.

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