Fußball: Ein dreifach „Hoch!“ dem Rasenspray
Durch die bei der WM in Brasilien verwendeten Markierungssprays wird das Spiel tatsächlich schneller und fairer. Nur ein paar Ewiggestrige jammern noch ein wenig.
(WB) – Die Situation haben mittlerweile alle schon mal gesehen. Der Schiedsrichter pfeift einen Freistoß, markiert mit der Spraydose die Lage des Balls, schreitet dann die 9,15 Meter Distanz zur Mauer ab, stellt diese auf und markiert deren Position ebenfalls mit einem Markierungsstrich aus der Spraydose. Was der eine oder andere TV-Reporter noch schnappatmend als „Schaumbad“ oder „Schaumschlägerei“ betitelt, bietet einen riesigen Vorteil – es funktioniert.
Denn dort, wo vermeintlich pfiffige Stürmer mit dämlichen Tricks versuchten, den Ball noch ein wenig nach vorne zu mogeln, dort, wo vorher die Mauer versuchte, sich Zentimeter um Zentimeter nach vorne zu ruckeln, da herrscht jetzt Ruhe im Karton. Der Ball bleibt, wo er ist und die Mauer auch. Genau so, wie es sein soll.
Gefallen tut dies aber nicht allen, ebenso wenig wie die zuverlässige Torlinientechnik, die wir in Brasilien ebenfalls im Einsatz sehen. Gegen solche Verbesserungen kann eigentlich nur sein, wer grundsätzlich gegen Neuerungen aller Art ist.
Schuld an der Einführung solcher Dinge sind die Kicker selbst. Würden diese nicht permanent versuchen, sich kleine oder größere Vorteile zu erschummeln, müsste man gar keine solchen Neuerungen einführen. Hätte ein Thomas Helmer vor ein paar Jahren zugegeben, dass sein als Tor gewerteter Stolperer kein Tor war, hätte ein Stefan Kießling dieses Jahr zugegeben, dass sein Kopfball nicht im Tor war (und von diesen Beispielen gibt es Hunderte), dann bräuchte man keine Torlinientechnik. Würden die Spieler den Abstand zum Freistoß respektieren, bräuchte man keinen Spray. Weswegen die ganze Aufregung über diesen Spray auch überflüssig ist.
Zeit gewinnt das Spiel ebenfalls, auch wenn vor Empörung schwer atmende TV-Kommentatoren vom Gegenteil überzeugt sind. Denn die Ausführung von Freistößen erfolgt jetzt wesentlich schneller, da der Schiedsrichter nicht dauernd die Position des Balls und die Position der Mauer nachkorrigieren muss. Ein kleiner Druck auf die Spraydose und die Mauer bleibt brav dort, wo sie hingehört.
Und auch die Umweltschützer können beruhigt sein. Der Schaum löst sich nach 45 bis 90 Sekunden auf und hinterlässt dabei nach Angaben des Herstellers keine Spuren. Na also.
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