Gaza – die Atempause ist vorbei
Die kriegerischen Handlungen im Gaza-Streifen sind wieder aufgeflammt, beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig, eine weitere Verlängerung der Waffenruhe verhindert zu haben.

(KL) – Die Waffenruhe in Gaza ist vorbei und die Kämpfe werden sich nun weiter intensivieren. Die israelische Armeeführung kündigt bereits „die Mutter aller Schläge“ an, während die Hamas die Tage der Waffenruhe ebenfalls genutzt haben wird, um sich für die angekündigten nächsten Attentate und den Häuserkampf in Gaza vorzubereiten. Wieviele der Hilfslieferungen, die in den letzten Tagen auf 1000 LKWs nach Gaza gekommen sind, tatsächlich bei der Zivilbevölkerung landen und wie viel von diesen Lieferungen in den Lagern der Terroristen verschwinden, wird niemand kontrollieren können.
Natürlich ist die Erleichterung über die freigelassenen Geiseln enorm, doch sowohl die Schilderungen der Geiselhaftbedingungen, als auch der Umstand, dass sich noch geschätzte 137 Geiseln in den Händen der Hamas und offensichtlich auch anderer Terrorgruppen befinden, dämpft die Freude stark. Denn die Waffenruhe hat an der Gesamtsituation eigentlich nichts geändert und auch der Anschlag von Jerusalem deutet darauf hin, dass sich die Hamas nur sehr bedingt an Absprachen hält und ihr Ziel Israel zu vernichten, keineswegs aufgegeben hat.
Folglich hat die israelische Armee ihre Jagd auf die Hamas in Gaza wieder aufgenommen und es wird weitergehen wie in den letzten Wochen. Zwar haben sich die Vermittler Katar, Ägypten und die USA für eine weitere Verlängerung der Feuerpause stark gemacht, doch dazu wird es wohl nicht kommen. Israel kann es sich innenpolitisch überhaupt nicht leisten, im Kampf gegen die Hamas den Fuss vom Gas zu nehmen und solange die Terroristen noch so viele Geiseln festhalten, wird es wohl auch keine weiteren Pausen geben.
Es wird nicht lange dauern und die Freunde der Hamas-Terroristen werden wieder UNO-Resolutionen fordern, von Völkermord sprechen und applaudieren, wenn die Hamas erneut zur „weltweiten Eskalation des Widerstands gegen Israel“ aufruft, was nichts anderes als die Mobilisierung terroristischer Elemente im Westen darstellt, fernab von Gaza ebenfalls terroristische Aktionen durchzuführen. Erstaunlich, dass die Hamas so viele Unterstützer im Westen findet, denen Mord, Vergewaltigung und die Entführung Unschuldiger als „gerechte Mittel in einem gerechten Kampf“ erscheinen.
Da sich Israel kaum auf einen monatelangen Häuserkampf in Gaza einlassen wird, dürften sich die militärischen Aktionen noch weiter intensivieren. Dabei ist es nicht Israels Schuld, dass die Hamas viele ihrer Operationszellen in und um Krankenhäusern, Schulen und sogar Moscheen installiert hat. Die israelische Armee wird die Hamas dort treffen müssen, wo sie ist. Wer hier die Zivilbevölkerung schützen will, sollte nicht Israel auffordern, die Terroristen gewähren zu lassen, sondern er sollte die Hamas auffordern, die Zivilgesellschaft in Gaza nicht länger als menschliche Schutzschilde zu benutzen. Doch inzwischen hat der Hamas-Terror so viele Freunde auf der ganzen Welt, dass wohl kaum jemand auf die Terroristen einwirken will.
Und so ist die Situation heute diejenige, die Gaza vor dieser Waffenruhe erlebt hat. Doch ob die Zustimmung für den Hamas-Terror im Westen weiterhin so hoch bleibt, wenn der Aufruf der Terrororganisation zu erneuten Attentaten und antisemitischen Attacken in der Welt gehört und befolgt wird, bleibt abzuwarten. Immerhin – die deutschen und französischen Behörden sprechen von einer bislang nicht dagewesenen Terrorgefahr und sollte es bei uns zu erneuten Anschlägen kommen, wird vielleicht die Zustimmung für den Hamas-Terror abnehmen. In der Zwischenzeit sind alle wieder auf dem Feld „Los“ angekommen und die Kämpfe in Gaza werden weitergehen wie zuvor. Lösungen sind momentan nicht in Sicht.
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